Was mit Glück nicht alles möglich ist! Angeblich macht es uns bei anderen Menschen beliebt und im Beruf erfolgreich. Wer glücklich ist, lebt außerdem länger und gesünder. Und: Er hat mehr und bessere Freunde, stabilere Beziehungen und verdient außerdem auch noch mehr Geld. Bitte lächeln!
So lauten zumindest einige der beeindruckenden Ergebnisse der Glücksforschung, die in den vergangenen Jahren zu einer Lieblingsdisziplin für Psychologen und Ökonomen geworden ist. Die einen sagen „Positive Psychologie“, die anderen sprechen von „Happiness Economics“ – allen gemein ist: Sie nehmen die Suche nach dem Glück sehr ernst. Ihre Aufsätze und Experimente veröffentlichen sie in Fachzeitschriften wie dem „Journal of Happiness Studies“, ihre Erkenntnisse teilen sie auf Dutzenden von Konferenzen. Im nächsten April zum Beispiel kommen Glücksforscher wieder zwei Tage lang im Rahmen der Tagung Happiness & its causes in Sydney zusammen.
Nicht nur Glück motiviert
Auch Todd Kashdan war lange ein Anhänger der Glücksforschung. Als der Psychologe 2004 Assistenzprofessor an der George-Mason-Universität im US-Bundesstaat Virginia wurde, erlebte die positive Psychologie gerade ihre erste Hochphase. Immer mehr Psychologen zeigten in immer neuen Studien, wie gut es Menschen tut, wenn sie glücklich sind. Auch Kashdan beteiligte sich zunächst an Experimenten, die die Wirkungen des Glücks erforschten. Alles schien plötzlich so einfach: Du willst ein besseres Leben? Dann sei einfach gut drauf!
Denken Sie positiv!
Das Konzept stammt von Günter Lueger und ist ein leichter Einstieg in positives Denken. Wir tendieren dazu, Menschen und Dinge als stabil wahrzunehmen. Bei einer Kollegin, die wir als schwatzhaft abgespeichert haben, fällt es uns jedes Mal auf, wenn sie schwatzt. Achten Sie mal darauf, wann die Kollegin still ist.
Der amerikanische Begründer der Positiven Psychologie, Martin Seligmann, hat 80 Millionen Tweets und Nachrichten bei Facebook bezüglich der verwendeten Worte ausgewertet. Es zeigte sich, dass die besonders häufige Verwendung von Worten wie „fucked“ „hate“ „bored“ das Auftreten einer Herzkreislauferkrankung besser vorhersagt, als die Auswertung der medizinischen Risikofaktoren. Es gab auch Worte, die mit einem geringen Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen verbunden waren wie „thanks“, „great“, „interesting“, „love“.
Die Psychologin Barbara L. Fredrickson und Ihr Team wiesen nach, dass Menschen, die viele positive Erinnerungen haben, freundlicher und glücklicher sind. Glückliche Erinnerungen kann man sich schaffen. Zählen sie am Abend die angenehmen Dinge des Tages statt der negativen Erlebnisse.
Ute Eberle verfolgte Experimente zum Training von Optimismus und konnte zeigen, dass 5 Minuten Tagträumen zu mehr Optimismus führen.
Christian Heinrich konnte zeigen, dass unsere guten Gefühle, egal ob echt oder unecht, wirken und uns z. B. stressresistenter und gesünder machen. Es lohnt sich also auch, sich einzureden, gut gelaunt zu sein.
Doch irgendwann fragte sich Kashdan: Wenn Glücklichsein so gesund und Erfolg versprechend ist – warum sind wir es dann so selten? Er wurde misstrauisch und fand tatsächlich zunehmend Belege, die an den Grundfesten der Positiven Psychologie rüttelten. Kashdan erfuhr von erfolgreichen Pessimisten, von den motivierenden Kräften von Angst und Neid und den überraschenden Vorzügen eines gepflegten Wutanfalls. Vor allem aber stellte er fest: Glücklich zu sein kann oft von Nachteil sein.
Glückliche Menschen sind naiver und machen mehr Fehler
In Diskussionen etwa haben gut gelaunte Menschen oft die schlechteren Argumente, zeigt zum Beispiel eine Studie von Joseph Forgas von der Universität von New South Wales in Sydney. In weiteren Experimenten konnte er nachweisen, dass Menschen, die glücklich sind, sich naiver verhalten als Traurige – und damit anfälliger für Vorurteile werden. Außerdem sorgt die gute Laune dafür, dass man mehr Fehler macht und sich Dinge schlechter merken kann.
Für Kashdan war schnell klar: Ganz so einfach ist die Sache mit dem Glück nicht. „Aus der Positiven Psychologie ist ein Faschismus des Lächelns geworden“, sagt Kashdan. Deswegen startete er eine Gegenbewegung zur Glücksforschung, die er etwas esoterisch „Ganzheitlichkeit“ nennt. Im vergangenen Jahr erschien sein Buch „Die Kraft der negativen Emotion“, das er zusammen mit dem US-Psychologen Robert Biswas-Diener schrieb – dem Sohn des renommierten Glücksforschers Ed Diener. Darin schildern die beiden Unglücksforscher, warum es nicht immer das Beste ist, einfach gut drauf zu sein – und wie wichtig die dunkle Seite der Seele ist. Wut, Scham, Schuld, Trauer und Angst: Diese Gefühle sind keine Fehler in unserem System. Sondern hilfreiche und sinnvolle Emotionen, die wir produktiv nutzen können.
Die Diktatur des Glücks
Jeffrey Wijnberg sieht das genauso. Der niederländische Psychologe wehrt sich ebenfalls gegen die „Diktatur des Glücks“, wie er sie in dem gleichnamigen Buch nennt, das vor Kurzem erschienen ist. „Die Suche nach dem Glück ist zu einem Trend geworden, der sich in den vergangenen Jahren immer weiter verstärkt hat“, sagt Wijnberg. „Wie eine politische Korrektheit gibt es auch eine psychologische Korrektheit, die besagt, dass positive Emotionen immer besser sind als negative. Über Zufriedenheit und Glück sprechen viele lieber als über Wut, Aggression, Missgunst und Trauer.“
Das ist ebenso verständlich wie gefährlich, findet Wijnberg. Denn es blendet einen großen Teil des Lebens aus. Und es kann dazu führen, dass sich Menschen, die nicht ständig glücklich sind, Vorwürfe machen und Angst vor den Nebenwirkungen dunkler Gefühle haben. Wijnberg erlebt das bei Patienten in seiner Praxis häufig selbst. Sie fürchten gewissermaßen die Kehrseite der Glücksforschung: Wer nicht glücklich ist, der stirbt womöglich früher, hat weniger Freunde und lässt sich öfter scheiden. Da kann man schon mal Angst vor der eigenen schlechten Laune bekommen.
Diese Einstellung sei Unsinn, findet Wijnberg. Er bezweifelt, dass mit Glück alles besser läuft. „Negative Gefühle sind extrem wichtig“, sagt er. „Sie erzeugen Antrieb und Motivation.“
Wut treibt Revolutionen, nicht Glück
Schon Aristoteles war ewiger Frohsinn ziemlich suspekt. „Wer niemals wütend ist, wird sich auch nie wehren“, schrieb der griechische Philosoph in der „Nikomachischen Ethik“. Der mutige Mann handele „aus dem Beweggrund der Sittlichkeit, aber der Zorn hilft ihm dabei“. Aristoteles glaubte, dass im Ärger eine wichtige Kraft steckt. „Wut hat oft etwas mit erlebter Ungerechtigkeit zu tun und kann daher auf ein wichtiges Problem hindeuten“, sagt auch Thomas Artmann, Psychologe und Geschäftsführer der Beratungsagentur Eudemos.
Mit wem wir uns im Beruf am häufigsten streiten
Je mehr ein Mensch mit einem anderen zu tun hat, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie aneinander geraten. Entsprechend gaben 37 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage "Streit - erfolgreich oder folgenreich" der IHK Frankfurt an, sich häufig mit Kollegen beziehungsweise Mitarbeitern zu streiten.
Mehr als ein Drittel gab an, sich häufig mit Führungskräften zu streiten.
Ein Viertel sagte, dass sie häufig mit der Geschäftsleitung aneinander geraten.
23 Prozent streiten sich häufig mit Kunden.
Bei 14 Prozent sind Zulieferer ein häufiger Streitgrund und -partner.
Elf Prozent streiten sich häufig mit Behörden, mit denen sie beruflich zu tun haben.
Jeweils sieben Prozent gaben an, sich mit Gesellschaftern beziehungsweise Kooperationspartnern in die Haare zu kriegen.
Nur drei Prozent geraten häufig mit Kapitalgebern und Banken aneinander.
Das zeigt schon ein Blick in die Geschichte: Von den europäischen Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert über die Bürgerrechtsbewegung in den USA bis zu Occupy – viele wichtige gesellschaftliche Umbrüche wurden angetrieben von Wut über Ungerechtigkeit. Zusammengebissene Zähne sind eben oft überzeugender als ein Lächeln, denn sie machen klar: Hier kommt jemand, der sich zur Not nimmt, was er will, und dem man daher besser zuhört.
Wütende Menschen wirken besonders motiviert
Auch im täglichen Leben und bei der Arbeit setzt Ärger oft wichtige Kräfte frei. Bei Verhandlungen kann es zum Beispiel durchaus helfen, zwischendurch mal so richtig wütend zu werden. In einem Experiment ließen drei Psychologen von der Universität Amsterdam und der Universität Cardiff mehrere Probanden über den Kauf eines Mobiltelefons verhandeln. Eine Hälfte der Teilnehmer trat als Verkäufer auf, die anderen waren die Käufer. Jeder sollte für sich einen möglichst guten Preis herausholen. Wenn ein Käufer während der Verhandlungen wütend wurde, bekam er ein deutlich besseres Angebot. Die Netten wurden von den Verkäufern hingegen regelmäßig über den Tisch gezogen.
„Ärger wird auch von denjenigen, die ihn aushalten müssen, nicht immer als etwas Negatives wahrgenommen“, sagt Ursula Hess, Professorin für Sozial- und Organisationspsychologie an der Humboldt-Universität Berlin. „Manchmal wirkt jemand, der wütend wird, dadurch besonders engagiert und motiviert.“ Hess hat die Wut in zahlreichen Studien untersucht und dabei immer wieder festgestellt, dass das heftige Gefühl viele gute Seiten hat: Es signalisiert Stärke und Gerechtigkeitssinn und kann damit sogar dazu führen, dass man im Ansehen von Kollegen und Mitarbeitern steigt.
Wut ist gut, solange sie konstruktiv bleibt
Allerdings kommt es darauf an, wie sich die Wut äußert. „Wenn aus Ärger Feindseligkeit und Aggression wird, ist das gefährlich“, sagt Hess. Doch solange er sich auf ein konkretes Problem richtet und nach Lösungen sucht, könne er wertvoll sein.
Das gilt auch für das Gefühl des Neids. Er hat in fast allen Kulturen und Religionen einen schlechten Ruf, im Katholizismus ist er sogar eine der sieben Todsünden. Vermutlich ist Neid aber eine der Missetaten, die am häufigsten begangen werden.
Das zeigt ausgerechnet die größte Frage der Glücksforschung: Macht Geld glücklich? Inzwischen gibt es darauf eine eindeutig zweideutige Antwort: Ja – falls der Nachbar nicht noch mehr davon hat. Zahlreiche Studien zeigen, dass es Menschen tatsächlich besser geht, wenn sie mehr verdienen. Allerdings hält das Glück meistens nur so lange an, bis sie feststellen, dass ihre Mitmenschen noch reicher sind. Das Problem ist: Wir vergleichen uns ständig – und zwar nach oben.
Das ist aber nicht schlimm, sagt Jeffrey Wijnberg. „Neid ist ein sehr wichtiges Gefühl, das viel Gutes leistet.“ Denn wer neidisch ist, sieht etwas, das er erreichen möchte – und strengt sich umso mehr an.
Neid motiviert zu besseren Leistungen
Um die Kraft des Neids zu messen, baten niederländische Psychologen um Niels van de Ven von der Tilburg-Universität im Jahr 2010 mehrere Studenten für ein Experiment ins Labor. Zunächst sollten die Studenten dabei von Situationen erzählen, in denen sie jemanden beneidet hatten. Anschließend luden die Psychologen sie zu einer zweiten Studie ein, die angeblich nichts mit der ersten Befragung zu tun hatte.
Die Studenten sollten sagen, wie viel Zeit sie im kommenden Semester für ihre Kurse und Vorlesungen an der Uni aufwenden wollten. Dabei fand van de Ven ein deutliches Muster: Vor allem die Studenten, die den Psychologen im ersten Teil des Experiments von einer Situation erzählt hatten, in der sie neidisch auf jemanden gewesen waren, zeigten sich für das nächste Semester besonders motiviert.
Ob die Studenten ihre vollmundigen Pläne auch wirklich umsetzten? Unklar. Doch van de Ven ist überzeugt: Neid ist eine wichtige Antriebskraft. Und manchmal sogar eine Quelle für Kreativität. In einem weiteren Experiment sollten sich die Studenten zunächst an eine Situation erinnern, in der sie auf jemanden neidisch waren. Anschließend absolvierten sie einen Kreativitätstest, bei dem sie Wortreihen vervollständigen mussten. Die besonders von Neid geplagten Studenten schnitten bei dem Test deutlich besser ab und fanden kreativere Lösungen.
Allerdings steigert Neid nicht immer die Produktivität. Es gebe drei verschiedene Arten solcher Gefühle, schrieb van de Ven in einer Studie im Jahr 2011. Beim negativen Neid fühlen wir uns vor allem ungerecht behandelt. Aus dem Antrieb, sich selbst nach oben zu arbeiten, wird dann schnell Missgunst. Bei Bewunderung wären wir zwar gerne wie jemand anderes, glauben aber nicht daran, das schaffen zu können. Neid sei zwischen diesen beiden Gefühlen der positive Mittelweg. Er setzt einen Anreiz und stärkt gleichzeitig das Gefühl, an seiner Situation etwas ändern zu können.
Zweifler und Nörgler sind erfolgreicher
Auch Julie Norem misstraut den Versprechen der Glücksforschung. In ihren Studien beobachtete die Psychologin von der US-Privatuniversität Wellesley College: Nicht die Glücklichen sind erfolgreich, sondern die Zweifler, Nörgler und Schwarzseher. Dahinter steckt oft eines der stärksten menschlichen Gefühle: „Angst ist eine sehr intensive Emotion, die gerade deswegen aber auch die Sinne schärft“, sagt Norem. „Menschen, die sie besonders stark empfinden, werden dadurch oft zu Pessimisten.“ Die Folge: Sie konzentrieren sich auf die Ursprünge ihrer Furcht und damit vor allem auf das, was bei einer Sache schiefgehen kann. Keine gute Idee. Und ein großer Fehler.
Glaubt man der Glücksforschung, ist Pessimismus fast schon eine Krankheit. Die Erfolgreichen, das sind die Optimisten, die überall die Chancen sehen und vorangehen. Viele Studien zeigen allerdings das Gegenteil. Norem hat in mehreren Experimenten herausgefunden, dass Pessimisten Aufgaben genauso gut lösen wie Optimisten, manchmal sogar besser.
Wie gehen Sie mit Stress und Ärger um?
Denken Sie darüber nach, welche Faktoren Stress auslösen und bringen Sie diese in eine Rangfolge. Nicht alle Gründe wiegen gleich schwer. Stressauslöser, die bisher als unumgänglich gelten, könnten zu körperlicher und seelischer Beeinträchtigung führen.
In kritischen Situationen spontan regieren zu können, ist nicht nur auf der Straße wichtig. Auch im Büro sollte die Bedeutung des Bauchgefühls nicht unterschätzt werden. Wer in Situationen mit Kollegen und Kunden zu kopflastig reagiert, kann sie in Sekunden vergraulen. Laut Conen ist Intuition lernbar – und kann wieder erweckt werden, falls man dazu bereit ist.
Jede Veränderung schenkt ein Stück neues Leben. Dennoch ist nicht jeder Unmut Grund genug, alles über den Haufen zu werfen. Veränderung ist kein Allheilmittel. Tiefen durchzustehen ist das eine, chronischer Frust das andere.
Viele vermeiden es über Jahre, sich Erschöpfung einzugestehen. Ein Burnout kann ein schleichender Prozess sein. Jahrelanger Medikamenten, Alkoholmissbrauch, Autoimmunerkrankungen oder psychische Auffälligkeiten weisen auf Erschöpfung hin.
Lernen Sie ihre Sinne wieder einzusetzen. Riechen und fühlen Sie die Natur oder konzentrieren Sie sich auf die verschiedenen Bestandteile ihres Essens. Verlangsamen Sie eine Aktivität wenn es möglich ist und genießen Sie den Augenblick. Versuchen Sie die Umgebung abzuscannen und sich einzuprägen.
Das Chamäleon sollte das Tier dieses Jahrhunderts werden. Es zeigt alle Fähigkeit, die heute notwendig sind. Vor allem kann es sich auf veränderte Bedingungen einstellen. Es geht nicht darum, seine Authentizität zu verlieren. Es geht darum, sich nicht mehr zu wünschen, dass alles wieder so wird, wie es mal war. Das macht unglücklich. Wagen Sie in der Jobkrise den Sprung in eine zweite Karriere.
Hinterfragen Sie, wo Sie wie viel Energie investieren und ob es sich lohnt. Hinterfragen Sie Ihre innere Motivation und konzipieren Sie um. Schaffen Sie es Ihr Energielevel unter Kontrolle zu halten, bleibt mehr für die Freizeit über.
Achten Sie nicht nur darauf, was Personen in Ihrem Umfeld sagen, sondern auch, wie sie es sagen. Die Wechselwirkung mit dem Gegenüber und die Umstände einer Konversation beeinflussen das Ergebnis in hohem Maße.
Stellen Sie sich vor, Sie wären Gast im Ratequiz „Was bin ich?“. Welche Eigenschaften, und dazu zählen eben auch die kleinen Fähigkeiten, machen Sie aus? Protokollieren Sie die Bereiche, die bisher noch nicht ausreichend zur Geltung kommen. Da gibt es bestimmt mehrere.
Eine positive Selbstbewertung senkt das Stresslevel. Fangen Sie morgens an mit einer positiven Grundstimmung und versuchen Sie, dieses Gefühl den Tag zu halten. Positive Selbstgespräche oder kurze tägliche Ritual helfen dabei. Auch malen, schreiben oder eine freundliche Büroeinrichtung wirken positiv.
Dabei sollte die Selbstbeobachtung nicht vergessen werden. Intuitive Selbstkontrolle hilft, während eines Gesprächs die Reaktionen seines Gegenübers nicht zu übersehen. Wie Sie auf andere wirken, lässt sich leicht bei einem Abschied erkennen. Ist die Situation entspannter, als bei der Begrüßung, hat sich der Gesprächspartner wohl gefühlt.
Seminare, lebenslanges Lernen, neue Herausforderungen. Nutzen Sie wirklich alle Ihre Bildungsurlaubstage? Haben Sie wirklich schon alles gelernt, was Sie sich vorgenommen haben? Trainieren Sie, nicht zu schnell zu satt zu sein und fordern Sie von sich selbst, mehr aus sich zu machen.
Ärger kann in kürzester Zeit zu Antriebslosigkeit führen. Das Take-Care-Prinzip soll helfen, sich weniger zu ärgern: Versuchen Sie zunächst, Ärger von sich fernzuhalten. Nicht jede Meinungsverschiedenheit mit Kollegen oder den Nachbarn ist einen Streit wert. Falls es doch dazu kommen sollte, distanzieren Sie sich innerlich. Einen Witz machen kann helfen. Sollte es doch heftiger kommen, ist es wichtig, sich beim Sport oder einen Urschrei abzureagieren.
Egal ob im Beruf oder im Privatleben, eine Entscheidung sollte nicht alleine aus dem Kopf heraus getroffen werden. Beziehen Sie Ihren Bauch mit ein. Auch wenn Sie ein Gefühl rational nicht nachvollziehen können, sollten Sie versuchen, es zu ergründen. Es könnte sein, dass ihre innere Stimme weiser ist, als Sie in diesem Augenblick.
Seien Sie die Schlange, nicht das Kaninchen. Reagieren Sie schneller als die anderen. Also erwarten Sie stets das Unerwartete, lernen Sie zu improvisieren, lösen Sie sich rasch von Denkmustern. Und vor allem: verändern sie Gewohnheiten.
Wer sich aufgibt, wird zum Spielball der Umgebung. Bestärken Sie sich jeden Tag darin, dass Sie über Ihr eigenes Lebens bestimmen. Conen empfiehlt: „Lernen Sie mitten im Geschehen zu sein und doch darüber zu stehen.“ Sie kommen mit Störungen besser um, wenn Sie sich als freier und selbstbestimmter Mensch fühlen.
„Pessimismus kann eine sehr erfolgreiche Strategie sein, denn dadurch finden wir Fehler und vermeiden sie künftig“, sagt Norem. Der Grund: Wenn wir gut gelaunt sind, beschäftigen wir uns weniger mit Details und neigen zu schnellen Schlüssen. Negative Gefühle wie Angst und Unsicherheit erhöhen hingegen die Aufmerksamkeit.
Mit guter Laune trifft man schlechtere Entscheidungen
Der Psychologe Rui Mata von der Universität Basel konnte zum Beispiel zeigen, dass Gutgelaunte häufig schlechtere Entscheidungen treffen. Er ließ 64 Probanden in einem simulierten Onlineshop einkaufen. Bei 60 Produkten, vom Rasenmäher bis zum Kühlschrank, sollten sie nach dem günstigsten Preis suchen.
Vorher hatte er detailliert abgefragt, in welcher Stimmung sich die Teilnehmer gerade befanden. Und siehe da: Wer sich glücklich und ausgeglichen auf die Suche nach Schnäppchen machte, gab sich oft mit dem ersten Angebot zufrieden. Die besten Geschäfte machten jene Teilnehmer, die mies gelaunt waren. Es stimmt also offenbar, dass jedes Team mindestens einen Optimisten und einen Pessimisten haben sollte. Leider sei diese Regel in den vergangenen Jahren durch den Hype um die gute Laune in Vergessenheit geraten, sagt Julie Norem.
So berechtigt der Fokus auf Glück auch sein mag – dadurch missachten wir, dass jede menschliche Emotion eine Aufgabe und einen Sinn hat. Manchmal brauchen wir eben eine gesunde Portion Schwarzseherei, um gute Arbeit zu leisten. Und damit am Ende glücklich zu werden.