Gesundheit am Arbeitsplatz: Wie Chefs ihre Mitarbeiter fitter machen können

Ausgangslage

Wer seine Mitarbeiter zu einem gesundheitsbewussten Leben motivieren will, steht dabei immer wieder vor zwei Herausforderungen beim sogenannten betrieblichen Gesundheitsmanagement, kurz BGM. 1. Wie lässt sich der Teil der Mannschaft für einen gesünderen Lebensstil begeistern, der eher ungesund lebt? 2. Wie können die, die schon recht gesund leben, weiter bestärkt und gefördert werden? Neben vielen anderen Methoden, bieten hier vor allem moderne Technologien eine Fülle an Chancen.

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E-Health

Neben Gesundheits-Apps und tragbaren Sensoren (Wearbles) lassen sich aus dem Bereich E-Health auch digitale Gesundheits-Portale nutzen. Dabei ist zwischen externen Angeboten beispielsweise von Krankenkassen und unternehmensinternen Angeboten zu unterscheiden; wobei alle beide Varianten – und hier liegt ein großer Vorteil – flexibel auch mit dem Smartphone aufgerufen werden können.

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Die Studie

Doch wie wirksam sind die virtuellen Mitmach-Portale für die Belegschaft wirklich? Sind sie eine sinnvolle Unterstützung für das BGM oder doch nur Spielerei? Mit dieser Frage hat sich die TU München beschäftigt und einem Anbieter im Praxistest auf den Zahn gefühlt. Die Studie und die überraschenden Ergebnisse im Überblick.

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Das Ziel: „gesundheitsbezogene Lebensqualität“

Ziel der Münchner Forscher war es, herauszufinden, ob und wie sich diese digitalen Lösungen auf den Gesundheitszustand der Mitarbeiter auswirken. Der entscheidende Faktor nennt sich „gesundheitsbezogene Lebensqualität“. Eine wichtige Kennzahl im BGM für eine bevorstehende Arbeitsunfähigkeit oder eine frühzeitige Berentung. Diese ganzheitliche Herangehensweise beinhaltet die körperlichen, emotionalen, mentalen, sozialen und verhaltensbezogenen Aspekte eines einzelnen Mitarbeiters.

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Moove

Im Check war das onlinebasierte Portal „Moove“ von Vitaliberty, auf das 100 Mitarbeiter eines ausgewählten Unternehmens im Untersuchungszeitraum zugreifen konnten. Evaluiert wurde mit Hilfe eines Fragebogens der sich über gut 36 Kriterien erstreckte (genauere Details zur Studie finden Sie in einem Fachbeitrag des Gesundheitswissenschaftlers Volker Nürnberg von der TU München, der im Personalmagazin (09.2015) erschienen ist).

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Flyer, Mails, Plakate

Eingeladen und neugierig gemacht wurden die Test-Mitarbeiter über Flyer, Mails und Plakate in den Büroräumen und im Intranet. Ein Vorteil eines Online-Portals zeigte sich schon hier: Es erlaubte, so berichtet Nürnberg, Mitarbeitern an unterschiedlichen Firmenstandorten und Filialen eine Teilnahme am Programm. Zum Auftakt wurden Fragen zum Thema Fitness, Ernährung, Stressmanagement oder Schlaf beantwortet mit der Option, sich den Staus quo direkt u d detailliert auswerten zu lassen. Und zwar im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt.

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Checklisten, Online-Trainings und Entspannungsübungen

Im Anschluss an diese Bestandsaufnahme starten die Nutzer mit dem Programm, das je nach Ausgangslage ganz individuelle Ziele vorschlägt, um die Gesundheit zu verbessern. Dann werden den Mitarbeitern über Live-Webinare und eine App jeden Tag verschiedene Aktivitäten angeboten und in zusätzlichen kleinen Lerneinheiten wird Wissen zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil vermittelt. Zusätzlich wird das Bewegungsverhalten mit Apps und Fitnesssensoren getrackt.

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Digitales Lob motiviert zusätzlich

Wer die Einheiten, die sich gut im Arbeitsalltag unterbringen lassen, brav absolviert, wird virtuell gelobt und darf sich über digitale Abzeichen freuen, die den Erfolg und Fortschritte festhalten.

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Die Auswertung

Genutzt wurden von den Teilnehmern vor allem tägliche Videos und E-Learning-Angebote zum Thema Rückengesundheit (83 Prozent) und zum Stressmanegement (63 Prozent aller Mitarbeiter). Die Ergebnisse: sieben von acht untersuchten Subskalen (u.a. Schmerz, Vitalität, körperliche Funktionsfähigkeit, psychisches Wohlbefinden) zeigten verbesserte Werte, wobei vor allem das psychische Befinden deutlich besser beurteilt wurde.

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Stress lass nach!

Positiv ist auch: 68 Prozent der Mitarbeiter haben das Gefühl, mit Hilfe des Online-Gesundheitsportals ihren persönlichen Umgang mit Stress verbessert zu haben

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Schmerz lass nach!

Besonders deutlich konnte laut den Angaben aller Teilnehmer innerhalb von drei Monaten das eigene Schmerzempfinden gelindert werden. Prof. Dr. Volker Nürnberg ist nun gespannt auf den langfristigen Effekt. „Durch eine spätere Ergebung“, so schreibt er in seinem Fachbeitrag, „wird sich zeigen, ob die Effekte langfristig bestehen bleiben oder sich gegebenenfalls noch weiter verbessern lassen.“

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