Investment Punk Warum immer die Weicheier Karriere machen

Seite 2/2

"Was zählt, sind gute Ergebnisse"

Erfolgreiche Gründer und ihre Geheimnisse
Renzo Rosso Quelle: REUTERS
Titus Dittmann Quelle: dpa
James Dyson Quelle: dpa
Günther Fielmann Quelle: dpa
Eike Batista Quelle: REUTERS
Erich Sixt Quelle: dapd
Richard Branson Quelle: REUTERS

Sie sagen, dass der Kontrollstaat Weicheier züchtet, weil er durch seine Regulierungswut unkonventionelle Leistungsträger blockiert. Was ist ein Weichei?

Das ist eine Person, die nichts selbst entscheidet. Eine Person, die sich vor der Verantwortung drückt, indem sie sie an andere abgibt. Eine Person, die nur verwaltet, blockiert und nichts erschafft. Ein Angsthase.

Können Sie Beispiele nennen?

Es gibt viele Unternehmen, in denen besonders viele Weicheier arbeiten. American Airlines, General Motors und Nokia haben sich selbst durch zu viel Bürokratie heruntergewirtschaftet. Nokia war mal ein innovatives Unternehmen, doch dann kamen immer mehr Komitees und Regulierungen dazu, und irgendwann war es zu spät. Das Unternehmen war nicht mehr innovationsfähig. Oder General Motors. Die haben versucht, das Design eines Autos im Konsens zu bestimmen, weil keiner alleine entscheiden wollte. Herausgekommen ist der Pontiac Aztek. Ein dermaßen hässliches Auto, das einer alleine wahrscheinlich gar nicht hinbekommen hätte.

Wer trifft bei Ihnen im Unternehmen die Entscheidungen?

Ich bin Unternehmer geworden, um meine eigenen Entscheidungen zu fällen. Dabei halte ich mich natürlich an die Gesetze, aber im Rahmen dieser Gesetze, entscheide ich selbst. Und bei mir gibt es keine unsinnigen Kleiderordnungen oder einen Verhaltenskodex.

Sie tragen einen Irokesenschnitt, Dr.Martens-Schuhe und Nietenarmbänder. Mit einer konzernüblichen Kleiderordnung kämen sie wohl auch nicht zurecht.

Ich kann mich anpassen, wenn der Anlass es verlangt. Als ich bei JP Morgan gearbeitet habe, bin ich auch jeden Morgen brav im Anzug gekommen und habe mich nur in meiner Freizeit punkig kleiden können. Aber jetzt, in meiner eigenen Firma, laufe ich jeden Tag so rum wie ich will.

Arbeiten in Ihrem Unternehmen nur Rebellen?

Bei uns sitzen schon viele Freigeister. Aber wenn alle so wären wie ich, würde der Laden auch nicht laufen. Was zählt, sind gute Ergebnisse. Wie diese zustande kommen, ist mir egal. Ob sich meine Mitarbeiter am Wochenende besaufen oder zu schnell fahren - egal. Hauptsache die Leistung stimmt.

Im Null-Bock-Komplott geht es auch viel um die richtige Zielsetzung. Was wollen Sie noch erreichen?

Ich will meine Firma vergrößern. Sie soll fünfmal so groß werden wie jetzt und ein Transaktionsvolumen von einer Milliarde Euro haben. Außerdem will ich eine Schule gründen, in der auch ärmere Menschen wirtschaftliche Grundkenntnisse lernen. Und ich will noch mehr Immobilien kaufen. Zurzeit habe ich 150 Wohnungen, mittelfristig sollen es aber 500 bis 1.000 Wohnungen werden.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%