Kreativität So sprudeln die Ideen im Büro

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Positive Selbstzweifel

Er erwartete, dass sie für ihr junges Unternehmen alles andere aufgeben, weil sie von ihrem Konzept 100-prozentig überzeugt wären.
Stattdessen erklärten die Gründer, sich auch weiterhin auf ihr Studium konzentrieren und mit Nebenjobs Geld verdienen zu wollen – schließlich sei nicht klar, ob ihre Idee, Brillen über das Internet zu verkaufen, überhaupt zum Erfolg werde. Grant nahm dies als Beweis für zu große Selbstzweifel und mangelndes Engagement, investierte nicht – und versäumte so die Beteiligung an Warby Parker. Der erfolgreichste Onlinehändler für Brillen in den USA wird heute mit 1,2 Milliarden Dollar bewertet. Gerade ihre Selbstzweifel hatten die jungen Gründer stark gemacht: Sie bedachten jeden möglichen Rückschlag. Gleichzeitig standen sie dank ihrer sicheren Jobs weder unter Zeit- noch Erfolgsdruck. Sie konnten an ihrer Idee feilen, bis sie marktreif war.

So macht der Job (wieder) Spaß
SelbstwertschätzungSpaß macht vor allem das, auf das man stolz sein kann. Daher sollte man seiner Arbeit den richtigen Wert beimessen und sie als Handwerkskunst sehen, statt als Mittel zum Zweck. Die richtige Einstellung macht’s. Quelle: Fotolia
Wissen, was Spaß machtUm Freude am Job zu haben, muss man vorher identifizieren, was einem genau Spaß bei der Arbeit bereitet. Eine Liste hilft dabei, die Spaßfaktoren auszumachen. Dann gilt es so viel von den angenehmen Punkten der Liste während des Arbeitstags unter zu bringen. Und schon bereitet der Job im Ganzen mehr Freude. Quelle: Fotolia
Das Beste aus einer Aufgabe machenImmer wieder landen Aufgaben auf dem Schreibtisch, die einem weniger Freude bereiten. Die Lösung ist, nicht darüber zu jammern, sondern das Beste aus ihnen zu machen und ihnen gute Seiten abzugewinnen. Vielleicht ist es auch möglich, die Aufgabe zu verändern, seinen Vorstellungen anzupassen oder um einen Aspekt, der einem liegt, zu ergänzen. Um so agiler und schneller kann man sie auch anpacken – und sich dem nächsten Spaßmacher widmen. Quelle: Fotolia
SalamitaktikEin Arbeitsberg mag demotivierend wirkend – je nach dem aus welcher Perspektive man ihn betrachtet. Teilt man sich die Masse in kleine Häppchen auf, wirkt die Aufgabe schon weniger erschreckend – und jedes Teilergebnis wird zum anspornenden Erfolg. Quelle: dpa/dpaweb
Sich nicht runter ziehen lassenVolkswirte wissen: Arbeit gilt als „Ungut“ oder als sogenanntes „Schlecht“ – je weniger davon, um so besser. Dementsprechend freuen sich auch die meisten Menschen, wenn sie ihren Arbeitsplatz Richtung Zuhause, Kneipe oder Fitnessstudio verlassen können. In der Gesellschaft von Arbeitsplatz-Nörglern und Miesepetern ist es schwer, seine positive Einstellung zu erhalten. Um so mehr gilt es, sich nicht runter ziehen zu lassen und gegen den Strom zu schwimmen. Quelle: Fotolia
Stress bedeutet keinen ErfolgWer Stress hat, sei fleißig, erfolgreich, geht scheinbar in seiner Arbeit auf – Stress ist in. Weder ist dieser Vergleich, noch ist diese Einstellung richtig. Stress belastet Körper und Geist. Wer tatsächlich Freude an der Arbeit hat, empfindet diese auch nicht als Bürde und Belastung. im Gegenteil: Sie geht einem dann eher leichter von der Hand. Quelle: Fotolia
WeiterentwicklungWer immer in einer Position verharrt – nicht nur karrieretechnisch, sondern auch geistig – verliert über kurz oder lang den Spaß an der Arbeit. Wer aktiv an sich arbeitet, sich verbessert und weiter entwickelt, hat auch mehr Freude an seiner Arbeit. Daher lautet die Devise, sich nach Weiterbildungsmöglichkeiten zu erkundigen, von Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern zu lernen, sowie an Konferenzen teilzunehmen, die nichts mit dem direkten Aufgabenbereich zu tun haben. Das motiviert nicht nur, sondern fördert auch die Karriere. Quelle: Fotolia

Dieses kluge Zeitmanagement ist typisch für erfolgreiche Entwickler, sagt Grant. Denn nicht immer sei es ratsam, mit seiner Idee möglichst rasch in die Öffentlichkeit zu gehen, etwa um eine Marktposition zu besetzen. Der Glaube an den Vorteil des First Movers sei einfach falsch: Pioniere müssen Fehler machen. Wer dagegen zögert, lernt von ihnen und macht sein Produkt besser.

Studien zeigen sogar, dass das viel gescholtene Prokrastinieren, also das Aufschieben von Entscheidungen, in Maßen hilfreich sein kann: Im Gehirn reifen die Ideen dann unbemerkt weiter. Und weil wir nicht verbissen an ihnen herumdoktern, gelingen überraschendere Querverbindungen.

Diese acht Dinge töten jede Motivation
Wird der Beitrag eines Mitarbeiters zum Unternehmenserfolg nicht als wichtig anerkannt, geht die Motivation sich weiter zu engagieren und sich einzubringen Quelle: Fotolia
Angst ist der Grund Nummer eins dafür dass Mitarbeiter aufhören etwas zu tun. Sie gehen keine Risiken mehr ein und bleiben hinter ihren Möglichkeiten. Quelle: Fotolia
Nichts ist frustrierender als die gleiche Aktivität wieder und wieder zu wiederholen. Dabei geht schnell das Interesse an Arbeit und Unternehmenserfolg verloren. Quelle: Fotolia
Manche Mitarbeiter kommen mit dem eigenen Versagen nicht klar. Und so mancher Manager sieht Versagen nicht als Teil der Erfolgsentstehung. Quelle: Fotolia
Ausruhen ist Pflicht! Ein Team braucht genügend Möglichkeiten sich auszuruhen, sonst geht der Antrieb schnell verloren. Quelle: Fotolia
Aber auch zu viel Erfolg kann die Motivation abwürgen und zu Bequemlichkeit führen. Wenn sich ein Team fühlt als wäre es angekommen und hätte alles erreicht dann fehlt der Druck Quelle: Getty Images, Montage
Apathie entsteht,wenn die gemeinsame Vision nicht klar definiert ist oder wenn sich Mitarbeiter nicht mit ihr identifizieren. Eine griffige und anspornende Vision ist also wichtig. Quelle: dpa, Montage

Was Impulsgeber außerdem von anderen unterscheidet: die pure Menge an kreativen Gedanken. Darunter auch viele schlechte. Doch mit der bloßen Anzahl an Ideen steigt die Chance, dass unter ihnen auch eine brauchbare ist

Für Unternehmen sind Innovationswettbewerbe deshalb ein einfacher und effektiver Weg: Wer seine Mitarbeiter um Ideen bittet, regt sie zum Nachdenken an. Was könnte besser laufen? Welche Konkurrenzprodukte könnten zur ernsten Gefahr reifen, welche eigenen Neuentwicklungen lohnen?

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