Management Unternehmen unterschätzen die Bedeutung von Netzwerken

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Netzwerken gegen den Fachkräftemangel

Früher wurden die Führungskräfte, die ihr Netzwerk aufbauten, noch scherzhaft als Frühstücksdirektoren bezeichnet. Das waren diejenigen, die sich lieber auf Veranstaltungen vergnügten, statt sich um die richtige Arbeit zu kümmern. Und nun soll das auf einmal ein wesentlicher Kern des Führungsalltags sein?

Einer der zentralen Gründe ist sicherlich die komplett veränderte Kommunikationskultur in der Gesellschaft. Man kommuniziert rund um die Uhr mit Smartphones und Tablets in alle Richtungen und erwartet eine persönlichere und direktere Ansprache. Allerdings überwiegt bisher die Angst, da sich die digitale Kommunikation nicht mehr so gut kontrollieren und steuern lässt und sich das Netz verselbstständigt. Ein Trugschluss - denn die Netzwerke kommunizieren und sprechen über die Firma - so oder so. Nichtbeteiligung heißt also, die Kontrolle komplett abzugeben.

 

Das ist verwunderlich, gerade wenn man die permanenten Wehklagen der Unternehmen über den Fachkräftemangel und Nachwuchsprobleme hört. Wer alles richtig macht, wird von potenziellen Kunden und Mitarbeitern im Anschluss an Kongresse, Experten-Roundtables oder abendlichen Get-Togethers über die entsprechenden Plattformen kontaktiert und der direkte Austausch wird möglich. Streuverluste können sich so reduzieren.

Der erfolgreiche Sprung ins Netzwerkzeitalter

Durch den Erfahrungsaustausch mit anderen Firmen und Experten können neue Ideen und Produktansätze entstehen. Möglich, dass die Produktentwicklung durch die Experten- oder Nutzercommunity mit beeinflusst oder sogar mitgestaltet wird. Ein Positiv-Beispiel: Microsoft hat diesen Schritt bei Windows 10 gewagt und mehr als vier Millionen Windows-Nutzer in die Softwareentwicklung eingebunden, um das Produkt so nutzerfreundlich wie möglich zu machen.

Um den Sprung erfolgreich zu meistern, sind sicherlich die Führungskräfte und deren veränderte Einstellung zum Thema Netzwerken ein zentraler Ansatzpunkt. “Einer der wichtigsten Gründe dafür, dass sich Menschen so schwer tun strategisch zu denken und zu arbeiten ist die Tatsache, dass sie ihre Informationen und Unterstützung aus dem immer gleichen Kreis der üblichen Verdächtigen bekommen“ sagt Ibarra.

Sie ist überzeugt, dass es mehr Außensicht in der Führungskräfteentwicklung benötigt.

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