Managergehälter BDI-Präsident fordert Grenze für Managergehälter

Die Diskussion um die Auswüchse bei der Bezahlung von Vorstandschefs hält an. Aus Sicht des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie muss sich die Wirtschaft der Debatte stellen.

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Arbeitgeberpräsident Hundt kritisiert hohe Gehälter
Platz 10: Kasper Rorsted (Henkel)Der Konsumgüterhersteller Henkel ist dank florierender Geschäfte seiner Klebstoffsparte mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn ins Geschäftsjahr 2012 gestartet. Und auch für den Vorstandschef Rorsted läuft es finanziell gut. Seinen Jahressalär lag 2011 bei 5,5 Millionen Euro. Damit schafft er es unter die Top-Verdiener der Dax-Vorstände.Quelle: Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und Technische Universität München Quelle: Reuters
Platz 9: Herbert Hainer (Adidas)Europas größter Sportausrüster Adidas hat 2011 neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn erzielt. Und auch bei CEO Hainer zeigt die Gehaltskurve nach oben. Im vergangenen Jahr verdiente er 6 Millionen Euro. Quelle: dpa
Platz 8: Norbert Reithofer (BMW) Der Autobauer aus München konnte 2011 ein sehr gutes Jahr verbuchen. Davon profitiert auch der Konzern-Chef. 6,2 Millionen Euro bekam Reithofer letztes Jahr von BMW. Quelle: dapd
Platz 7: Jürgen Großmann (RWE)Im April 2012 trag Jürgen Großmann ein letztes Mal vor die Hauptversammlung der RWE AG - und die Bilanz seiner Amtszeit sieht mager aus. In der Finanz- und Eurokrise stürzte die RWE-Aktie besonders tief. Auch der Kampf gegen die Energiewende hat der Konzernchef verloren. Doch Großmann geht nicht mit leeren Taschen. 2011 lag sein Jahresgehalt bei 6,4 Millionen Euro. Sein Gesamtvermögen soll 1,35 Milliarden Euro betragen. Quelle: dapd
Platz 6: Wolfgang Reitzle (Linde)Ein erfolgreiches Asien-Geschäft sowie ein strenger Sparkurs ließen Linde 2011 Erfolge feiern. Mit 3,2 Milliarden Euro lag der Gewinn des Industriegasspezialisten über den Erwartungen. Auch für Vorstandsvorsitzenden Reitzle war es ein gutes Jahr - der Manager verdiente 2011 6,9 Millionen Euro. Quelle: dpa
Platz 5: Bill McDermott & Jim Hagemann Snabe (SAP)Auch 2011 machte SAP seinem Ruf als Vorzeigeunternehmen alle Ehre. Mit 34,3 Prozent blieb mehr als ein Drittel des Umsatzes als operativer Gewinn übrig. Das macht die Softwareschmiede nach Siemens zum wertvollsten deutschen Unternehmen. Auch für das Vorstandsduo rechnet sich der Erfolg - beide verdienten je 8,1 Millionen Euro. Quelle: dpa
Platz 4: Peter Löscher (Siemens)142 Prozent mehr als noch 2006 hatte Peter Löscher 2011 in seiner Lohntüte. Insgesamt verdiente der Siemens-Chef damit im vergangenen Jahr 8,7 Millionen Euro. Quelle: dapd

In der Debatte um die hohen Managergehälter hat sich Ulrich Grillo, der neue Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), geäußert. Laut Medienberichten fordert Grillo eine Einführung von unternehmerspezifischen Höchstgrenzen für Vorstandsgehälter. "Es ist eine wichtige Debatte, die wir in der Wirtschaft führen müssen", sagte Grillo der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Montagsausgabe).

Die Gehaltsdifferenzen nach Alter

Allerdings solle dies der Aufsichtsrat beurteilen, sagte Grillo, "Er hat dafür zu sorgen, dass Managergehälter angemessen sind". Dabei bezog sich Grillo auf die Frage, ob 20 Millionen Euro Gehalt für VW-Chef Winterkorn angemessen seien. Grillo habe diesbezüglich festgestellt, dass VW sehr erfolgreich war. "Daran haben finanziell nicht nur die Vorstandsmitglieder partizipiert, sondern auch die Beschäftigten mit hohen Zulagen."

Diese Berufsgruppen verdienen am meisten
Platz zehn: Der ProjektmanagerLaut den Daten der Online-Plattform für Gehaltsvergleiche Personalmarkt.de und des Statistikdienstes Statista verdienten Projektmanager im Schnitt 7323 Euro brutto im Monat. Das reicht für Platz zehn des Gehälterrankings. Allerdings gibt es bei den Gehältern sowohl regionale als auch geschlechtsspezifische Unterschiede: So verdienten Projektmanager im Schnitt 10.400 Euro, Projektmanagerinnen dagegen nur 6358 Euro. Seit dem Jahr 2011 ist das Gehalt innerhalb dieser Berufsgruppe um 9,9 Prozent gestiegen. Quelle: Fotolia
Eine Mercedes-Benz Niederlassung am 04.02.2012 in Kanton (Guangzhou). Quelle: dpa
Platz acht: PersonalleiterBei den Personalleitern und Personalleiterinnen gab es im Vergleich 9,8 Prozent mehr Lohn als im Vorjahr. Mit einem durchschnittlichen Bruttoverdienst von 7851 Euro im Monat schafften es die Personaler auf Platz acht des Gehaltsrankings. Quelle: Fotolia
Oberarzt Thomas Decker (2.v.l.), Gabriele Janott (l) und Stationsschwester Doris stehen bei der Visite am Bett von Stefan Sroka in der Universitätsklinik für Orthopädie in Halle Quelle: dpa/dpaweb
Platz sechs: IT-LeiterComputerspezialisten sind überall gefragt und werden - je nach Branche - mitunter fürstlich entlohnt. So bekommen IT-Projektleiter in Pharmafirmen im Schnitt 94.400 Euro pro Jahr. Wer dagegen in einem Institut die IT-Abteilung leitet, bekommt im Schnitt nur 56.500 Euro. Arbeitgeberunabhängig verdienen männliche IT-Leiter im Schnitt 8168 Euro im Monat, ihre weiblichen Kollegen sogar 8600 Euro. Quelle: Fotolia
Platz fünf: MarketingleiterIn den Marketingabteilungen verdienen die weiblichen Führungskräfte dagegen wieder deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. So bekam ein Marketingleiter 2012 im Schnitt 8911 Euro pro Monat, eine Marketingleiterin 6885 Euro. Insgesamt verdienten Marketingleiter durchschnittlich 8347 Euro pro Monat. Das ist ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: Fotolia
Platz vier: VerkaufsleiterBei den Verkaufsleitern entsprach der Gehaltsanstieg genau dem Mittelwert aller von Personalmarkt und Statista untersuchten 150 Berufe: 7,1 Prozent mehr Gehalt hatten die Verkaufsleiter im Jahr 2012 auf dem Konto. In Scheinen und Münzen ausgedrückt waren das durchschnittlich 8471 Euro brutto. Quelle: Fotolia

Als Beispiel wie eine solche Höchstgrenze aussehen könnte, führte Grillo sein Unternehmen, die Grillo-Werke, an: "Ich bekomme ein Festgehalt, dazu eine erfolgsabhängige Tantieme. Insgesamt gilt eine Obergrenze. Wenn die erreicht wird, ist Schluss". Wo diese Obergrenze in seinem Fall konkret liege, wollte er allerdings nicht sagen. "Als Familienunternehmen sind wir nicht publikationspflichtig, und daran hält sich unser Unternehmen."

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