Der Weg an die Weltspitze war steinig, denn lange war Schempp nur in der Staffel erfolgreich. Mit jedem Sieg in der einen Disziplin stieg jedoch das Verlangen nach einer Medaille in der anderen Disziplin - und damit der Druck. Schempp fühlte sich zunehmend gelähmt.
Mit jedem Rennen wurde er schlechter - bis er sich nicht mehr auf die Medaille, sondern auf seine Leidenschaft am Sport fokussierte. Damit wurde er Weltmeister. Es ist nur ein kleiner Kniff, doch er machte den Unterschied. „Nur Menschen, die etwas aus Liebe oder Leidenschaft tun, sind auf Dauer erfolgreich“, so Baschab.
Nehmen Sie Abstand!
Wem der ganzheitliche Ansatz zu abstrakt ist, kann auch folgendes machen: Abstand gewinnen. Am besten an der frischen Luft. „Nehmen Sie sich Ihre Jacke, verlassen Sie das Unternehmen, damit die Mitarbeiter wegen ihrer Stimmung nicht in Panik geraten, und gönnen Sie sich erst mal einen langen Spaziergang“, rät Wieser-Weber.
Ein geeigneter Ort dafür sei ein Friedhof. Nicht nur wegen der Ruhe, sondern auch weil oft erst die Gegenwart des Todes bewusst mache, wie vergänglich alles ist. Im Anschluss, so rät die Expertin, hilft ein schöner Abend mit Familie, Partner oder Freunden.
„Denn das ist es doch, was sie jetzt sehr gut gebrauchen könnten: Leichtigkeit statt Verbissenheit.“
Demotivation Nummer drei: Der Druck wird immer größer
Die Führungskraft sagt: "Der Druck von oben wird unerträglich. Ich kündige!"
Das raten die Coaches:„Gratulation! Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und unerträglichen Druck von unerträglichen Firmen“, findet Wieser-Weber. „Und knicken Sie bloß nicht ein, nur weil Sie glauben, woanders könnte es noch schlimmer sein.“ Wer unglücklich sei, stecke andere an. Und das, so Wieser-Weber, sei schlecht fürs Geschäft.
Checkliste für die Kündigungsfrist
Notieren Sie zunächst alle Projekte und Aufgaben, die zu Ihrem Arbeitsbereich gehören. Darüber hinaus schreiben Sie auf die Liste alle Dinge, die Sie vor Ihrem letzten Arbeitstag noch erledigen müssen oder wollen. Etwa Fragen an den Chef, Übergabegespräche oder einfach Organisatorisches wie die Schlüsselabgabe. Diese Liste können Sie dann konsequent abarbeiten. So haben Sie ein klares Programm und idealerweise vergessen Sie nichts.
Nicht alle Projekte, an denen Sie derzeit arbeiten, werden Sie in Ihrer Kündigungsfrist noch abarbeiten können. Idealerweise lernen Sie Ihren Nachfolger noch kennen und können ihn persönlich einarbeiten. Wie auch immer es kommt – bereiten Sie in jedem Fall eine saubere Übergabe vor und schreiben Sie Notizen. Stellen Sie dafür sicher, dass alle Aspekte verständlich nachvollziehbar sind.
Aufräumarbeiten gehören zum Abschied dazu. Selbst bei den ordentlichsten Arbeitnehmern dürften sich diverse Unterlagen und unter Umständen auch persönliche Notizen angesammelt haben. Nehmen Sie sich Zeit für diese Aufräumarbeiten, denn diese organisatorischen Bemühungen haben auch einen psychologischen Aspekt. Beginnen Sie damit also nicht erst am vorletzten oder gar letzten Tag.
Wenn die Kündigungsnachricht verdaut ist und es nur noch ein paar Wochen bis zum Abschied sind, sollten Sie mit Ihrem zukünftigen Ex-Chef über Ihr Arbeitszeugnis sprechen. Bieten Sie Ihre Mithilfe an, sollte Ihr Chef viel Arbeit haben oder sich mit derartigen Formulierungen schwertun. Ihre Mithilfe kann Ihr Zeugnis unter Umständen positiv beeinflussen. Sie könnten beispielsweise anbieten, einen Entwurf zu formulieren. Allerdings sollten Sie vorsichtig sein mit diesem Angebot. Manch ein Chef könnte auch misstrauisch werden oder ablehnend reagieren – da müssen Sie auf Ihr Bauchgefühl hören.
Bürobuffet? Frühstück? Kuchen? Sekt? Oder doch lieber in kleiner Runde abends zum Essen im Restaurant oder auf ein Bier? Bereiten Sie Ihren Abschied frühzeitig vor und informieren Sie Ihre Kollegen beizeiten. Damit garantieren Sie, dass alle Zeit finden, sich auf Ihren Abschied freuen und es nicht in Stress ausartet.
"Friedrich Nietzsche sagte einmal „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie“", so Thomas Baschab. "Rückschläge", konstatiert er, "gehören einfach zum Leben dazu. Und mit ihm kommen die quälenden Fragen: Ist das wirklich der richtige Job für mich? Kann ich den Druck noch lange ertragen?" Baschab rät zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst. "Wenn Sie bei der Frage, warum sie ihren Job noch machen, zu keinem Ergebnis kommen, sollten sie Konsequenzen ziehen."