Marketing Werden Sie ein Jobs und kein Wozniak!

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Erfolgreiche Marketer erzählen eine Geschichte

Steve Wozniak, Mitgründer von Apple. Quelle: REUTERS

Erfolgreiche CMOs setzen sich kühne Ziele und begeistern andere dafür. Sie erzählen eine Geschichte. Die Story von einer besseren Zukunft, von mehr Erfolg und von größerem Ansehen. Wenn es darauf ankommt, riskieren sie für diese Vision auch ihren Job. Treten Sie in die Fußstapfen dieser Visionäre, und stellen Sie sich drei Fragen:

• Was will ich erreichen – im Markt, für mein Unternehmen und für mich selbst? Und wenn ich heute die Firma verließe, was stände in der Pressenotiz zu meinem Abgang? Denken Sie groß. Nur wenn Ihr Traum Sie selbst begeistert, werden Sie auch andere davon überzeugen können. Familie, Freunde oder Coaches können dabei helfen, Ihre Vision zu finden und zu schärfen.
• Wie begeistere ich andere von meiner Vision? Denken Sie einfach. Die besten Storys sind kurz und positiv. Konzentrieren Sie sich auf den Kern ihrer Geschichte, und machen Sie andere zu Ihren Botschaftern, indem Sie ihnen Freiräume gewähren.
• Wie schaffe ich Kontaktpunkte? Bereiten Sie sich auf einen Dauerlauf vor. Große Erfolge stellen sich selten über Nacht ein. Und auch die beste Botschaft braucht konsequente Wiederholung. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Story oft genug zu erzählen.

Dare – „Die Freiheit nehm’ ich mir“: Steve Jobs war leidenschaftlich und detailversessen. Vor allem aber hat er die Macht gesucht und gepflegt. Er hat durch seinen Mut Investoren begeistert und durch seine Konfliktfreude nur die besten Ideen zur Marktreife gelangen lassen. Dabei hat er sich im Bewusstsein eigener Unzulänglichkeiten nur mit den Besten umgeben. Vom Ingenieur bis zum Kreativen. Für das Next-Logo zum Beispiel gab er seinerzeit glatt 100 000 Dollar aus, um einen Stardesigner zu verpflichten.
Wenn Sie Erfolg haben, interessiert sich niemand mehr für das leicht überzogene Budget. Sichtbare Spitzenleistungen erschließen Managern mehr Macht.

Die DNA der Chief Marketing Leader

Viele Marketingleiter klagen: „Wenn ich nur mehr Einfluss hätte, könnte ich wirklich etwas bewegen!“ Dabei verkennen sie, dass Einfluss in den meisten Unternehmen nicht gemäß Position verteilt ist, sondern durch Mut erworben wird. „Marketing tritt viel zu leise auf“, sagen viele CEOs in vertraulichen Interviews. Schöpfen Sie wie Steve Jobs aus den drei Quellen der Macht im Marketing:

• Farbe bekennen. Viele Marketing-Manager scheitern an ihrem Harmoniebedürfnis. Aber Führungspersönlichkeiten werden nicht dafür bezahlt, es allen recht zu machen. Bekennen Sie Farbe, wenn es um Ihre Überzeugungen geht. Zeigen Sie Mut zur Auseinandersetzung. Die Besten haben ihren eigenen Kopf. Der CMO eines großen Automobilherstellers drückt es so aus: „If they don’t like my vision, let them fire me.”
• Relevanz aufzeigen. Kaum ein CEO findet Details zur Bruttoreichweite Ihrer Kampagnen spannend. Ihren Beitrag zum Umsatz aber schon. Erstaunlich wenige Marketing-Manager sind mit den Prioritäten ihres CEOs vertraut. Sichern Sie sich das offene Ohr der Entscheider, indem Sie zeigen, wie Ihre Arbeit zur Wertschöpfung des Unternehmens beiträgt.
• Mit den Besten arbeiten. Umgeben Sie sich wirklich mit dem besten Team und den besten Dienstleistern? Wenn nicht, fangen Sie heute damit an. Das ist anstrengend. Denn die Besten machen nicht immer, was Sie wollen. Aber die Besten treiben Sie nach vorne.

Ein Spitzenposten fällt niemandem in den Schoß. Dies gilt besonders im Marketing, wo Erfolge oft schwerer messbar sind und Ergebnisse auch von der Leistung anderer abhängen. Wer ganz nach oben will, braucht ständiges Training – wie in jedem Spitzensport. Marketingleiter sind oft überrascht, wenn sie hören, dass sich viele CEOs und CFOs von professionellen Coaches begleiten lassen. Dabei braucht gerade das Marketing mehr Persönlichkeiten, die in der ersten Liga
mitspielen. Denn dort wird entschieden. Fachkenntnisse sind wichtig. Doch erst ein kühnes Ziel („Dream“) und der Mut zur Macht („Dare“) machen aus Fachkräften („Do“) wahre Führungspersönlichkeiten.
Wozniak oder Jobs? Sie haben die Wahl.

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