Personal Wie deutsche Konzerne internationaler werden

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Oft nur deutsche Aufsichtsräte

Die globale Manager-Generation
Achimgaz Quelle: REUTERS
Kurt Bock - CEO BASF Quelle: Pressebild
Werner Wenning - CEO Bayer (2002-2010) Quelle: dpa
Marijn Dekkers - CEO Bayer Quelle: dpa
Jürgen Grossmann - CEO RWE (2007-2012) Quelle: dapd
Peter Terium - designierter CEO RWE Quelle: dapd
Thomas Quaas - CEO Beiersdorf (2005-2012) Quelle: AP

Seit der Däne Kasper Rorsted bei Henkel am Ruder ist, unterhalten sich die Führungskräfte bei dem traditionsreichen Düsseldorfer Familienunternehmen auf Englisch – auch weil inzwischen mehr als die Hälfte dieser Posten von Chinesen, Brasilianern oder Amerikanern besetzt ist.

Natürlich sind noch längst nicht alle Unternehmen so weit wie Conti & Co.: Laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Towers Watson liegen zwar 53 Prozent des Grundkapitals der Dax-Unternehmen in den Händen ausländischer Investoren. Dennoch sind weiterhin 74 Prozent aller Aufseher Deutsche. "Deutschland ist eine Exportnation", mahnt Klaus-Peter Müller, Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex und des Commerzbank-Aufsichtsrats. "Das sollte sich auch in den Aufsichtsgremien widerspiegeln."

Ein Ausländer im Vorstand ist selbstverständlich

Erste Änderungen sind inzwischen jedoch zu erkennen: Im Aufsichtsrat des Bergbauunternehmens K+S sitzt inzwischen ein Israeli, bei der Commerzbank eine Österreicherin.

Und auch das operative Geschäft der größten deutschen Unternehmen liegt längst nicht mehr nur in deutscher Hand: Laut einer Analyse der Unternehmensberatung McKinsey werden zwar die Chefetagen bei MDax-Unternehmen mit mehr als 90 Prozent nach wie vor deutlich von hiesigen Managern geprägt. Doch bei den 30 größten börsennotierten Konzernen verdoppelte sich die Zahl nicht deutscher Vorstandsmitglieder zwischen 2000 und 2010 von unter 15 auf knapp 30 Prozent. Für 80 Prozent der 30 größten deutschen börsennotierten Konzerne ist es heute selbstverständlich, mindestens einen Ausländer im Vorstand sitzen zu haben.

"Wer seine Absatzmärkte optimal verstehen will, muss auch eine vielfältige und internationale Kultur im Unternehmen fördern", sagt McKinsey-Deutschland-Chef Frank Mattern. "Auch der exportstarke Mittelstand sollte mehr internationalen Einfluss in seine Entscheidungsgremien holen."

Diversity macht leistungsfähig

Diversität heißt Geschäft – und nicht der Aufbau von Unternehmenskulturen, die buntes Menscheln zum Selbstzweck erheben: Um diese Einsicht in der deutschen Wirtschaft voranzutreiben, schreibt die WirtschaftsWoche gemeinsam mit McKinsey zum zweiten Mal den Deutschen Diversity Preis aus. Gesucht werden Unternehmen, soziale und öffentliche Institutionen sowie einzelne Persönlichkeiten, die diese Vielfalt vorbildlich umgesetzt haben. Organisationen und Personen, die starke Unternehmenskulturen geschaffen haben, die die Unterschiede im Denken und Handeln der Mitarbeiter aus- und erhalten, um daraus nachhaltig Wettbewerbsvorteile zu schöpfen – weil sie die Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Blick haben.

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