Serie - Tickets zur Macht (I) Treffpunkte der globalen Elite

Wie die globalen Netzwerke beim Weltwirtschaftsforum in Davos, auf der Bilderberg-Konferenz, beim Rotary Club und am European Roundtable funktionieren.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Lobby des World Economic Forum Quelle: dapd

Weltwirtschaftsforum (WEF): Hochkaräter im Schnee

Das wichtigste Utensil ist die Visitenkarte. Bereits auf dem Weg zum Kongresszentrum beginnt deren Tausch. Konzernlenker und Politiker, Journalisten und Nobelpreisträger: Sie kommen nach Davos, um zu diskutieren und zu netzwerken. „Das Weltwirtschaftsforum bietet eine geniale Gelegenheit, eine Vielzahl von Kunden, Kooperationspartnern, Zulieferern und Politikern zu treffen“, sagt Klaus Kleinfeld, Chef des US-Aluminiumherstellers Alcoa. „Diese Dichte von hochkarätigen Gesprächspartnern gibt es an keinem anderen Ort der Welt.“ Microsoft-Gründer Bill Gates gehört ebenso zu den Stammgästen wie Angela Merkel.

In diesem Jahr dabei waren außerdem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Coca-Cola-Chef Muhtar Kent. Insgesamt begrüßte Veranstalter Klaus Schwab zur 43. Auflage etwa 2500 Führungspersonen – mehr als fünf Mal so viele wie bei der Premiere 1971. Zutritt erhält neben angemeldeten Pressevertretern nur, wer persönlich eingeladen ist – oder viel Geld bezahlt. Dem Forum gehören 1000 der weltgrößten Unternehmen an sowie 200 kleinere als Mitglieder oder Partner.

Elitenetzwerke beeinflussen maßgeblich Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine neue Serie bietet einen Blick hinter die Kulissen der Macht – und beschreibt, wie Sie Zugang finden.
von Daniel Rettig

Der Jahresbeitrag liegt je nach Größe der Firma und Beteiligung zwischen 40.000 und 400.000 Euro. Alle Mitglieder des WEF können für rund 15.000 Euro eine Eintrittskarte für Davos bekommen. Für jedes weitere Ticket steigt der Preis exponentiell.

Die Chance, mit Promis zu sprechen, bietet sich für Außenstehende dennoch, etwa auf den Partys, Empfängen und Galadiners unter der Woche. Konzerne wie Yahoo, die Deutsche Bank oder Microsoft, aber auch die Stadt Frankfurt laden zu Cocktails und Häppchen, vor allem in die Nobelherberge Steigenberger Belvédère. Rein kommt, wer auf der Gästeliste steht oder eine aussagekräftige Visitenkarte vorlegt. Von sich selbst – oder von einem neuen Kontakt.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%