Seine Geschichte ist so lang wie wechselhaft: Der Düsseldorfer Industrie-Club ist bereits 101 Jahre alt. Einen unrühmlichen Namen machte er sich im Jahr 1932. Damals lud der Club Adolf Hitler ein, um eine Ansprache über den Nationalsozialismus zu halten. Heute bezeichnet er sich bewusst als unpolitisch, erklärt sich strikt auf Wirtschaftsthemen fokussiert. In den Fünfzigerjahren erlangte er Berühmtheit als Altherrenclub der rheinischen Stahlindustrie, auch Konrad Adenauer gehörte einst zu den Mitgliedern.
Die drei Salons und sieben Clubzimmer eignen sich bestens für diskrete Treffen.
Auch die Separees versprühen den Charme der Tradition. Seit 1997 verleiht der Industrie-Club einen Wissenschaftspreis, Mitglied der Jury ist auch Simone Bagel-Trah, die Aufsichtsratschefin des Düsseldorfer Persil-Herstellers Henkel.
Die Aufnahmegebühr für den Club liegt bei 1000 Euro, der Jahresbeitrag beträgt 450 Euro. Trotzdem ist der Andrang groß, was die Struktur des Clubs verändert: Unter den 1200 Mitgliedern sind nicht mehr in erster Linie Großindustrielle, sondern Ärzte, Werbefachleute und Rechtsanwälte – die den Club vermutlich nutzen, um neue Mandanten zu finden.
Auch eine reine Altherrenrunde ist der Düsseldorfer Industrie-Club inzwischen nicht mehr. Seit 1977 dürfen zahlungskräftige Frauen Mitglied werden.