Nach der Deregulierung des Kfz-Versicherungsmarktes im Jahr 1995 kalkulierten die Anbieter ihre Preise zunächst vor allem aufgrund von Schäden.
„Mittlerweile beziehen sie auch die Mitbewerber bei der Preisgestaltung mit ein“, sagt Michael Hartmann, Versicherungsspezialist bei der Schweizer Beratung Solution Providers.
Ob eine Versicherung profitabel wirtschaftet und optimal organisiert ist, lässt sich an sich recht einfach überprüfen: Wer für die Regulierung der angemeldeten Schäden weniger Geld braucht, als er mit seinen Versicherungsbeiträgen einnimmt, und damit immer noch der günstigste Anbieter am Markt ist, kann einerseits höhere Margen einfahren und liefert andererseits dem Vertrieb Spielraum für Rabatte.
Das sind die Sieger des "Best of Consulting 2012"
A.T. Kearney
Projekt: Wachstumsstrategie für liberalisierten Markt
Kunde: Stadtwerke Heidelberg
2. Platz: Helbling Business Advisors
3. Platz: PwC
Solution Providers
Projekt: Verbesserte Preispositionierung und Tarifentwicklung
Kunde: Helvetia
2. Platz: Allianz
3. Platz: Horvath
Barkawi
Projekt: Neuorganisation der Materialbeschaffung
Kunde: Nokia Siemens Networks
2.Platz: Camelot
3.Platz: ROI
Dr. Geke/ KPMG
Projekt: Software für Personalentwicklung
Kunde: Gothaer
2.Platz: Liebich & Partner Management- und Personalberatung
3.Platz: Promerit
Intargia
Projekt: Aufbau eines IT-Zentrums
Kunde: Universität Kassel
2.Platz: MHP
3.Platz: nicht vergeben
Auch die Schweizer Helvetia Versicherung wollte feststellen, wie sie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern steht, und ließ ihre Tarife aus der Kraftfahrzeugversicherung von Solution Providers analysieren. Die Berater stellten fest, dass die Entwicklung neuer Tarifmodelle bei der Helvetia meist viel zu lange dauerte. Sie führten deshalb eine neue Software zur Simulation von Tarifen ein, die Risikostatistiken und Marktdaten miteinander verknüpft.
Peter Plachel, der die Sparte Fahrzeugversicherung bei der Helvetia leitet, lobt die „hervorragende technische Lösung, mit der wir nun selbstständig markt- orientierte Tarife entwickeln und Auswirkungen von Veränderungen simulieren können“.
Wo vorher Informationen zwischen verschiedenen Fachbereichen hin und her gereicht wurden, um Tarife zunächst auf dem Papier und schließlich mit der IT-Abteilung zu entwickeln, können die Fachbereiche nun selbstständig mit der neuen Software Tarife ausprobieren oder anpassen. Mithilfe der neuen elektronischen Lösung dauert die Entwicklung neuer Tarife nur noch halb so lang.
Die Lösung mache es der Helvetia Versicherung möglich, „in Zukunft Verbesserungspotenziale seiner Preisstrategie zu heben“, sagt Manfred Bruhn, Professor für Marketing und Unternehmensführung an der Universität Basel und Mitglied des Best-of-Consulting-Fachbeirats, den darüber hinaus die „hohe Zufriedenheit des Kunden sowie der Mitarbeiter in den betroffenen Fachabteilungen“ beeindruckte.