Umwelt und Unternehmenserfolg Finanzchefs müssen Nachhaltigkeit in die Hand nehmen

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Instrumente zur Messbarkeit von Nachhaltigkeit


Natürlich liegt es in der Verantwortung des gesamten Managements, Nachhaltigkeitsprozesse im Unternehmen zu verankern und systematisch in interne Strukturen umzusetzen. Dennoch führt für alle Unternehmen, die es ernst mit dem Thema meinen, kein Weg an der Finanzabteilung vorbei.

Denn: Nachhaltigkeitsmanagement ist ohne Unterstützung geeigneter ökonomischer Kennziffern und Analysen nicht möglich. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Anstrengungen in wirtschaftlich schlechteren Zeiten zurückgefahren werden. Kurzum: Nachhaltigkeit, oder aber deren Abwesenheit, hat finanzielle Auswirkungen. Und es fällt in den Bereich des CFO, dies zu bewerten und Entscheidungen zu ermöglichen. Seine Einbindung ist also oftmals bares Geld wert.

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Die Vorteile von nachhaltigem Wirtschaften liegen also auf der Hand. Warum wollen viele CFOs das Thema Nachhaltigkeit dennoch oft nur mit spitzen Fingern angehen? Ein Grund könnte das Selbstverständnis sein. CFOs lieben Zahlen. „What you can’t measure, you can’t manage“ ist der Leitgedanke. Ein direkter Einfluss von nachhaltigem Handeln auf den Unternehmenserfolg kann hingegen oft nicht hinreichend gemessen werden, beziehungsweise wird er durch unzulängliche Kennzahlen erschwert. Es fehlen normierte Instrumente zur Messbarkeit von Erfolg und Wirtschaftlichkeit.

Wie kann also zukünftig das Engagement der Finanzvorstände erhöht werden? Die Antwort lautet: Investitionen. Investitionen in die Entwicklung einer nachhaltigen Investitionspolitik, in erhöhte Transparenz in den Bereichen Umwelt, Soziales sowie Unternehmensführung, in die Entwicklung neuer Tätigkeitsbereiche, Tools zur Datenerhebung und eventuell sogar in neue Geschäftsfelder.

Was es dafür braucht, sind Entscheider, die mutig sind und durch intelligentes Umsetzen von Nachhaltigkeitsmaßnahmen langfristig die Rentabilität des Unternehmens steigern ─ mithilfe von Flexibilität, Sorgfalt und Selbstreflexion.

Es geht darum, ein in sich selbst und mit der Umwelt des Unternehmens abgestimmtes Geschäftsmodell und System von Abläufen, Strukturen, Abhängigkeiten und Parametern zu entwickeln, das sich selbst trägt und das Potential zu Wachstum in einer sich entwickelnden Welt hat.

Anstelle von „Das Quartalsdenken ist der natürliche Feind der Nachhaltigkeit“ muss es also heißen: CFOs sind die Verantwortlichen für eine nachhaltige Unternehmensführung. Ausschließlich in diese Richtung sollten Finanzchefs denken und handeln.

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