Wie rührend. Wie kamen Sie zu Ihrem Spitznamen: „Napoleon von der Veddel“?
Seit 1910 hat die heutige Aurubis ihren Hauptsitz auf der Veddel, einem lange benachteiligten Hamburger Vorort. Für ihn und seine Menschen lohnt es sich, zu kämpfen. Der Spitzname bezieht sich darauf, dass ich für den Standort und das Unternehmen oft in Schlachten ziehen musste, etwa gegen zu hohe Strompreise – aber nicht auf meinen Umgang mit den Mitarbeitern im Betrieb.
Als sanftes Lamm galten Sie aber nicht...
Das behaupte ich auch nicht. Ich gebe gerne zu, dass ich meine Macht ausgeübt und klare Ansagen gemacht habe – und mit meiner Art dem ein oder anderen vielleicht auf die Füße getreten bin.
Dann flogen auch mal die Fetzen?
Natürlich, aber der Umgang war immer respektvoll – hart, aber fair. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Ich bin davon überzeugt, dass Chefs deutliche Worte aussprechen können, ohne sich unbeliebt zu machen. Dafür muss man gerecht und transparent sein, deshalb habe ich auch mein Gehalt veröffentlicht. Ich hielt mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg, hatte aber gleichzeitig nie Probleme damit, kritisiert zu werden.