Neue Talente Auf diese Künstler sollten Sie ein Auge haben

Das Kunstjahr 2012 stand vor allem im Zeichen der 13. Documenta in Kassel, die wenig geläufige Künstler einem breiten Publikum bekannt machte. Doch auch 2013 gibt es wieder viele Möglichkeiten, junge Künstler zu entdecken oder Altbekanntes mit frischem Blick zu sehen. Auf welche Künstler Sie 2013 achten sollten.

Danh Vo - Flucht nach vorn Quelle: Danh Vo, Kunsthaus Bregenz
Michael Schmidt - Klarheit und HärteWeltbekannt wurde Schmidt durch seine eindringlichen, sozialkritischen Schwarzweiß-Fotografien, die dem Museum of Modern Art vor einigen Jahren eine Einzelausstellung Wert waren – als erstem deutschen Fotografen überhaupt. Für „Lebensmittel“, sein jüngstes Projekt, sah sich der 1945 in Berlin geborene Fotograf seit 2006 in den Fischfarmen Norwegens, in Großbäckereien in Deutschland oder der apfelverarbeitenden Industrie in Italien um. Schmidt blickt in Brotkörbe, die Käfige der Fischfarmen oder Apfelwaschanlagen und zeigt auf seinen Bildern ohne jeglichen Zeit- und Ortsbezug mit der ihm eigenen Klarheit und Härte den weitgehenden Verlust des lokalen Bezuges der Produktion, Weiterverarbeitung und Konfektionierung von Lebensmitteln. Und hinterlässt beim Betrachter einen verstörenden Eindruck. 12. Januar 2013 – 1. April 2013. Martin-Gropius-Bau, Berlin Quelle: Screenshot
Dieter Roth - Der Universalkünstler Quelle: Screenshot
Santu Mofokeng - Magischer Bilderfänger Quelle: Santu Mofokeng
Dayanita Singh - Grenzen überwindenDie 1961 in Neu Delhi geborene Künstlerin gehört zu dem Künstler-Quartett, das Deutschland 2013 auf der Kunst-Biennale von Venedig vertritt und bezeichnet sich selbst als „Büchermacherin, die mit Fotografie arbeitet“. In ihren Arbeiten thematisiert Singh, die als bedeutendste Vertreterin der indischen Gegenwartsfotografie gilt, unter anderem die mal strengen, mal sich auflösenden Grenzen gesellschaftlicher Klassen und sexueller Identität – mit Portraits der indischen Mittelklasse genauso wie den Aufnahmen indischer Prostitutierter beim HIV-Zwangstest. Oder in ihrem weltweit beachteten Buch über Mona Ahmed. Mona gehört zu den Hijras – Eunuchen, die in Gruppen außerhalb der Gesellschaft leben. Mona, auch aus dieser Gemeinschaft ausgestoßen, fristet ihr Leben auf einem Friedhof. Quelle: Screenshot
Photographer Steve McCurry Quelle: REUTERS
Christer Strömholm - Rauer RealistOb spielende Kinder, innige Liebespaare, oder entstellte Kriegsopfer: Die Portraits von Christer Strömholm (1918 – 2002) spiegeln alle Facetten der Menschheit – ihre Stärke und Schwäche, ihre Fragilität und Verwundbarkeit. Oft grobkörnige Schwarz-Weiß-Bilder, die ausschließlich bei natürlichem Licht entstehen und den Betrachter irritieren und doch gleichzeitig unwiderstehlich anziehen. Stets geduldig und präzise beobachtend, geht er ganz nah ran an seine Motive, ohne sie zu belauern – analytisch, melancholisch, stets empathisch. (c/o Berlin, 19. Januar bis 17. März 2013) Quelle: Screenshot
Die Kuenstlerin Yoko Ono Quelle: dapd
Steve McQueenSeine ersten Schwarz-Weiß-Filme verwiesen auf Buster Keaton, auf der Biennale in Venedig zeigte er 2009 in seinem 30-minütigen Beitrag für seine Heimat Großbritannien, was von den Gärten und Pavillons übrig bleibt, wenn der Kunstzirkus aus der Lagunenstadt abgezogen ist: ein Rudel streunender Hunde und ein paar Liebende, die sich im Schutz der Dunkelheit ihr Stelldichein geben. Zuletzt machte der Brite Furore mit seinem Spielfilm Shame über das Leben eines sexsüchtigen New Yorker Geschäftsmanns. In seinem ersten, 2008 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes vorgestellten Spielfilm „Hunger“ hatte McQueen (im Bild rechts) die letzten sechs Lebenswochen des IRA-Mitglieds Bobby Sands beschrieben, der 1981 nach 66 Tagen Hungerstreik starb. Dafür erhielt McQueen die Camera d’Or (Filmpreis für Erstlingswerk).Das Schaulager in Basel widmet McQueen, der heute zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der globalen Kunstwelt gezählt wird, im kommenden Jahr eine umfangreiche Retrospektive (16. März bis 1. September 2013) Quelle: dpa
George Widener - Das ZahlengenieOb historische Daten, Bevölkerungsstatistiken oder mathematische Berechnungen: George Widener hat ein Faible für Zahlen. In seinen Zeichnungen kombiniert der 50-Jährige Savant – das sind Menschen mit dieser besonderen Begabung für Numerologie und Kalender – reale historische Ereignisse wie den Untergang der Titanic mit eigenen Berechnungen, analysiert das Weltgeschehen sowie seine eigene Biografie und entwickelt spezifische Codes für superintelligente Computer der Zukunft. Das Berliner Museum Hamburger Bahnhof widmet Widener, dessen Werk innerhalb des etablierten Kunstdiskurses weitgehend unberücksichtigt blieb, die erste Einzelausstellung in einem europäischen Museum. (25. Januar bis 16. Juni 2013) Quelle: Screenshot
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