Präsentationen Der skurrile Kampf der Anti-Power-Point-Partei

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Darüber hinaus richte Power Point - indirekt - auch wirtschaftlichen Schaden an. Wer seine Angestellten zu Powerpoint-Vorträgen schickt, bei denen sie eine Stunde lang 40 Folien betrachten, verbrenne Geld. Spätestens nach Folie fünf ist die Aufmerksamkeit weg, der Arbeitnehmer bekommt aber trotzdem sein Geld. "Zusätzlich noch Anfahrt, Übernachtung und Verpflegung. Das kostet der Schweizer Wirtschaft Milliarden pro Jahr."

Auch Folien, die zum Kauf eines Produkts animieren sollen, könne sich der Vertreter schenken. Verkaufsverhinderungsfolie nennt Pöhm sie.

Was kostet und was bringt es?

Argumente, Zahlen und technische Details sind redundant, wenn sie nicht zwei Fragen beantworten: Was kostet das und welchen finanziellen Erfolg bringt es? Nichts anderes sei kaufentscheidend. Wie viel Newtonmeter auf das kleinste Rädchen im Getriebe wirken, ist für die erste Vorstellung unerheblich. Wer all diese Details zuerst hört, hat beim Preis - dem entscheidenden Kriterium - schon abgeschaltet.

Lebendige Vorträge

Auch wer nichts verkaufen möchte, sollte auch das Gefühl und nicht nur den Verstand ansprechen. Lieber eine Geschichte erzählen, das Diagramm selber malen und dabei erklären, als auf einen Klick zig Sätze und Diagramme auf die Wand zaubern. "Bessere Präsentationen werden die Menschen im Grunde nicht glücklich machen, das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche", sagt Pöhm. Aber Vorträge werden so lebendiger - und eventuell steigen dann auch die Verkaufszahlen.

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