In Glashütte erinnert seit 2008 das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte an die Geschichte des mechanischen Uhrenbaus in dem Ort – finanziert von der Schweizer Swatch Group, zu der die Marke Glashütte Original gehört. In dem romantisch gelegenen Musée d’Horlogerie du Locle im Schweizer Juratal werden wieder die technischen Entwicklungsschritte im mechanischen Uhrenbau von der Renaissance bis in die heutige Zeit dokumentiert. Der Saal Maurice Yves Sandoz zeigt Stücke aus der Privatsammlung des Gründers des gleichnamigen Pharmakonzerns. Die Sandoz-Familie pflegt auch heute noch ihre Verbindung zur Uhr und baute mit dem Restaurateur Michel Parmigiani gar eine nach ihm benannte Luxusuhrenmarke auf. Und wer zurück möchte zu den Anfängen der Turmuhrentechnik, der kann in Bern die Mechanik der im 16. Jahrhundert fertiggestellten Zytglogge im ehemaligen Wehrturm der Stadt bewundern. Neben der Zeitanzeige besitzt sie eines der frühesten Figurenspiele in der Geschichte des Turmuhrenbaus.
In München öffnet nun mit der Ausstellung KunstWerkUhr eine Schau, die sich ebenfalls mit den Feinheiten der mechanischen Zeitmessung befasst. 2012 war die Ausstellung in Dubai zu sehen, die nächste Station ist London im Jahr 2015. „Die Liste der Städte zeigt, wie sehr wir uns als Familie unseren Partnern und Kunden in Deutschland verbunden fühlen. Der Mittelstand ist eine der großen Stärken Deutschlands, was sich in der europäischen Krise sehr deutlich gezeigt hat. Zudem weiß man in Deutschland Handwerk und Tradition zu schätzen“, sagt Thierry Stern, Präsident von Patek Philippe.
Neben den großen Marken aus den Reichen der Luxuskonzerne wie Richemont, PPR oder LVMH sind es mit Rolex, Audemars Piguet und Patek Philippe auch unabhängige Hersteller, die die Branche bestimmen. Zahlreiche Auktionsrekorde erzielten Stücke aus dem Hause Patek Philippe, darunter mit 17 Millionen Franken im Jahr 1999 die Taschenuhr Henry Graves aus dem Jahr 1933.
Eine Uhr, die ähnlich kompliziert ist wie die Henry Graves, kann auch in München bewundert werden. Die Star Caliber 2000 ist die drittkomplizierteste Uhr, die das Unternehmen je hergestellt hat. Wie ihr Name sagt, wurde sie im Jahr 2000 vorgestellt und vereint 21 Komplikationen. Unter Komplikationen verstehen Uhrmacher Funktionen, die über die Anzeige von Minute, Stunde und Sekunde hinausgehen. Acht Jahre konstruierten die Uhrmacher am Uhrwerk, bis sie neben den Standards wie der Uhrzeit auch Sonnenzeit, Tages-, Wochen- oder auch Schaltjahranzeige auf der Vorderseite unterbrachten. Auf der Rückseite ist ein Sternenhimmel abgebildet. Die Uhr zeigt darauf die Sternenstellung an, von dem Standpunkt aus, den der Besitzer einmalig wählen kann.
Diese Komplikation wie auch die Minutenrepetition, die per Klangfedern akustisch die Uhrzeit angibt, haben kaum Nutzen. „Wir machen keine l’art pour l’art“, sagt Stern zwar. Dennoch sind es solche technischen Finessen, die die Fans von mechanischen Uhren begeistern. 1.118 Einzelteile sind in der Star Caliber 2000 verbaut.