Benehmen über den Wolken So werden Sie zum Feind im Flugzeug

Reisestress, kaum Stauraum: Die Enge in Flugzeugen schreit nach Rücksichtnahme. Doch so mancher benimmt sich gründlich daneben. Wie Sie es sich mit Passagieren und Crew ganz sicher verscherzen.

PlatzwahlBevor Sie das Flugzeug überhaupt betreten, sollten Sie sich überlegen, welchen Platz Sie wollen. Wenn Sie häufig zur Toilette müssen oder sich gerne die Beine vertreten, sollten Sie unbedingt den Fensterplatz buchen. Das freut die Mitreisenden. Ganz wichtig, um in Erinnerung zu bleiben, ist, dass Sie Ihre Nachbarn nicht bitten, aufzustehen, sondern über sie klettern. Drücken Sie Ihrem Sitznachbarn dabei wenn möglich Ihren Hintern ins Gesicht. Quelle: dpa
DrängelnBesonders wichtig beim Betreten und Verlassen des Flugzeuges ist drängeln. Rempeln Sie jeden über den Haufen, der Ihnen im Weg steht. Wenn Sie nicht drängeln, kommen Sie am Urlaubsort nämlich voraussichtlich anderthalb Minuten später am Gepäckband an und verpassen den Anblick der ersten Koffer, die auf das Band purzeln. Oder noch schlimmer: Sie müssen vor dem zehn Stunden-Flug unnötig zwei Minuten im Flugzeug stehen, bevor Sie zu Ihrem Platz können. Quelle: AP
KommunikationWenn Sie sich erfolgreich an den Mitreisenden vorbei und ins Flugzeug hineingedrängelt haben, begrüßen Sie auf keinen Fall die Crew, die schon lächelnd auf Sie wartet. Sie kennen diese Menschen doch gar nicht, also verschwenden Sie keine Zeit auf ein Lächeln oder ein "Guten Tag". Und grüßen Sie nicht Ihren Sitznachbarn, den Sie im Laufe des Fluges mit folgenden weiteren Rücksichtslosigkeiten noch in den Wahnsinn treiben werden. Quelle: APN
Platz machenWenn Sie Ihren Sitzplatz gefunden haben, bleiben Sie bitte mitten im Gang stehen und begutachten Sie in aller Ruhe Ihren Platz und die nähere Umgebung. Zupfen Sie schon einmal das Kissen zurecht, das die Crew auf Ihrem Platz deponiert hat oder ziehen Sie sich in aller Seelenruhe die Jacke aus. Denken Sie daran: Hinter Ihnen stehen rund 250 Passagiere, die alle zu ihren Plätzen - und deshalb an Ihnen vorbei - müssen. Es liegt in Ihrer Hand, ob sie das schaffen. Quelle: dpa
HandgepäckVermutlich haben Sie Handgepäck dabei: Eine Tasche, eine Jacke, vielleicht ein Netbook oder eine Zeitung. Dieses sollten Sie so in den Boxen über den Sitzen verstauen, dass niemand mehr dort auch nur Platz für einen USB-Stick findet. Kommen Sie ja nicht auf die Idee, den flachen Aktenkoffer unter dem Sitz Ihres Vordermannes zu verstauen. Damit werden Sie garantiert zum Feind Ihrer Mitreisenden. Quelle: AP
Breit machenDie Höflichkeit gebietet, dass dem armen Tropf, der den Sitz in der Mitte einer Reihe erwischt hat, beide Armlehnen gehören. Doch das braucht Sie nicht zu interessieren. Nehmen Sie die Armlehne ruhig in Beschlag und breiten Sie sich auch ansonsten soweit aus, wie es Ihnen möglich ist. Sie wollen es doch bequem haben. Außerdem sollten Sie eine besonders raumgreifende Zeitung als Bordlektüre wählen. Dann können Sie den Sitznachbarn gleich mitbilden. Quelle: dpa
BordserviceWollen Sie im Flugzeug schlechter bedient werden als im Restaurant? Sehen Sie. Die Regel, dass der Passagier, der am Fenster sitzt, zuerst Essen bekommt, sollte also nur dann gelten, wenn Sie derjenige sind, der dort sitzt. Und natürlich sollten Sie Nachschlag verlangen, auch wenn noch gar nicht alle Passagiere etwas zu essen bekommen haben. Das macht Sie endgültig zur größten Nervensäge an Bord. Quelle: AP
AlkoholApropos Bordservice: Das einzig akzeptable Getränk in zigtausend Metern Höhe sollte Alkohol enthalten. Da dort oben die Luft so schön dünn ist, haut ein Schnäpschen gleich viel mehr rein. Und kichernde, lallende Nachbarn mögen Sie doch vermutlich auch am liebsten... Quelle: dpa
RuhezeitenUm der meistgehasste Passagier zu werden, können Sie auch bei Nachtflügen punkten. Denn bei diesen gibt es Ruhezeiten. Nach dem Essen wird das Licht gedimmt und die Mehrheit der Passagiere versucht, ein Nickerchen zu machen. Diese Ruhezeiten sollten Sie nutzen, um besonders häufig aufzustehen (über-den-Nachbarn-Klettern nicht vergessen), Ihre Leselampe anzuschalten, die Lüftung voll aufzudrehen, mit dem Rollo an Ihrem Fenster zu spielen und sich lautstark über das Unterhaltungsprogramm an Bord auszulassen. Quelle: dapd
RückenlehnenFalls Sie es sich allerdings auch etwas gemütlicher und ein Schläfchen machen wollen, achten Sie vor dem (ruckartigen) Umklappen der Rückenlehne darauf, dass Ihr Hintermann Getränke auf seinem Tischchen stehen hat. Die können Sie ihm so gekonnt auf die Hose kippen. Ein aufgeklapptes Netbook lässt sich so ebenfalls problemlos schließen. Und fragen Sie den Hintermann auf gar keinen Fall, ob es ihn stört, wenn Sie die Rückenlehne zurückstellen. Profi-Flieger tun das übrigens am liebsten, kurz nachdem das Essen serviert wurde. Quelle: REUTERS
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