Bilderberg-Konferenz Der am meisten bewunderte Zirkel der Macht

Auf der Bilderberg-Konferenz versammeln sich Politik und Wirtschaft zu geheimen Treffen. Was tut sich hinter den verschlossenen Türen?

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Gäste des World Economic Forums sitzen beim jährlichen Treffen für ein Brainstorming zusammen Quelle: dapd

Es wird ablaufen wie immer: Vor dem Hotel werden Limousinen mit abgedunkelten Scheiben vorfahren und Leibwächter für Sicherheit sorgen. Kein Außenstehender wird in die Nähe des Gebäudes gelangen. In den Autos werden gekrönte Häupter sitzen, Politiker und Manager. Der Anlass: das jährliche Treffen der Bilderberg-Gruppe, die wie mehrere Medien berichten vom 31. Mai bis 3. Juni im US-Bundesstaat Virginia stattfinden soll. Sicher, die Reichen und Einflussreichen haben mehr als einen Treffpunkt. Doch die Einladung in den Bilderberg-Zirkel gilt heute als ihr wichtigstes Forum.

Den Namen verdankt der Zirkel seinem Gründungsort, dem Hotel de Bilderberg in der Nähe des niederländischen Arnheim. Dort versammelte der polnische Politikberater Joseph Retinger 1954 erstmals Eliten aus Politik und Wirtschaft. Doch was genau tut sich hinter den verschlossenen Türen?

Wo sich die Mächtigen noch treffen

Andrew Kakabadse gehört zu den wenigen Außenstehenden, die die Frage beantworten können. Der Managementprofessor der britischen Cranfield-Universität hat im vergangenen Jahr ein Buch veröffentlicht: „Bilderberg People – Elite Power and Consensus in World Affairs“. Dafür befragte er 13 Mitglieder des Netzwerks und liefert Einsichten, wie sich die einflussreichsten Leute der Welt ihre Meinung bilden – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Kein Durchdringen in die Öffentlichkeit

Die Geheimniskrämerei trägt zum Mythos des Zirkels bei. 2011 wollte das Luxushotel Suvretta House in St. Moritz nicht zugeben, Austragungsort der Konferenz zu sein. Dumm nur, dass der Ständerat des Kantons ausplapperte, auf der Gästeliste zu stehen. Weitere Teilnehmer: Königin Beatrix, der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

Wer dieses Jahr wiederkommt und wo das Treffen stattfindet, ist unbekannt. Dass das so bleibt, liegt derzeit in der Verantwortung von Henri de Castries, hauptberuflich Vorstandschef des Versicherungskonzerns Axa, nebenberuflich seit einem Jahr Chef der Bilderberg-Gruppe.

Im Führungskomitee sitzen auch die Deutschen Klaus Kleinfeld, Chef von Alcoa, und Airbus-CEO Thomas Enders. Politiker wie Angela Merkel und Wolfgang Schäuble sollen ebenfalls schon bei den Treffen dabei gewesen sein. Doch nie dringen Interna der Debatten nach außen.

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