Champagner Edler Schaumwein vom Winzer

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Streng ökologisch

Die edlen Tropfen der Promis
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Weltfußballer Lionel Messi hat seinen eigenen Wein. „Leo“ mit einem Etikett in Form eines Trikots oder Fußballs stammt aus der Bodega Valentín Bianchi im argentinischen Weinmekka Mendoza. Einen Sekt und drei Weine gibt es. Der weiße Torrontes und ein Malbec kosten 5,80 Euro, eine Premium-Variante des roten Malbec 12 Euro. Ein Teil davon kommt Messis gemeinnütziger Stiftung zu Gute.http://www.casabianchi.com.ar/leo/home.php

Das eröffnet Möglichkeiten, von denen ­andere nur träumen können: Cuvées zu komponieren, bei denen nicht wie sonst üblich viele verschiedene gute und weniger gute Weine vermischt werden. Sie kombinieren vielmehr eine überschaubare Anzahl exzellenter Weine, um das elegante Gleichgewicht zu erreichen, für welches das Haus Gimonnet bekannt ist. „Wir wissen, welche Trauben sich ergänzen und mehr Frische, mehr Mineralität oder mehr Säure entfalten“, sagt Gimonnet. Als Klassiker gilt der Cuis 1er Cru, ein frischer, leichter und feinperliger Brut mit einem minimalen Zuckergehalt von nur sieben Gramm pro Liter, der zum zivilen Preis von 22,40 Euro im Weingut zu haben ist. Zu den Spitzenprodukten zählt die „Special Club“-Cuvée, ein dichter und zugleich zarter Jahrgangs-Champagner aus drei Chardonnay-Lagen, den die Gimonnets für 46 Euro verkaufen.

Frankreich trotzt den Rating-Agenturen

Im Gegensatz zu den großen Champagnerhäusern setzen Winzer auf die Arbeit im Weinberg und auf den Ausdruck des Terroir. Auch Rodolphe Péters, der das Champagnerhaus Pierre Péters in Le Mesnil-sur-Oger leitet, besteht darauf, dass sein Champagner vor allem die Eigenschaften der Erde reflektiere. Kürzlich hat er mit dem Rosé for Albane den ersten Péters-Champagner kreiert, der nicht auf den Chardonnay-Trauben seiner Region basiert. „Bei großen Champagnerhäusern sind solche Abenteuer nicht möglich“, sagt er. „Wir aber können es wagen, unsere Trauben auch anders zu kombinieren und ein paar Jahre auf das Resultat zu warten.“

Experimentierfreudige Winzer

Noch experimentierfreudiger zeigt sich Jean-Pierre Fleury, der 1989 als erster Champagnerwinzer seine 15 Hektar Weinberge an der Côte des Bar auf Biodynamik umstellte und sie nach streng ökologischen Regeln und den anthroposophischen Lehren von Rudolf Steiner kultiviert. Heute keltern er und sein Sohn 200.000 Flaschen im Jahr. Darunter die Prestige-Cuvée Fleur de l’Europe, eine Pinot-noir-Mischung, die für gerade mal 30 Euro zu haben ist, oder einen fruchtigen, mineralischen und extrem trockenen Extra Brut für 40 Euro.

Neuerdings steht die Gegend von Côte des Bar im Rampenlicht, denn einige der Traubenlieferanten haben sich in innovative Champagnerwinzer verwandelt. Star der Szene ist der 36-jährige Cédric Bouchard. Er stammt aus einer Winzerfamilie, die ihn im zarten Alter von 14 Jahren auf eine Schule für Weinbau in Beaune schickte. „Natürlich hatte ich nicht das geringste Interesse an Wein“, sagt er. Und: „Seitdem mache ich immer das Gegenteil von dem, was mein Vater von mir erwartet.“

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