Depression Raus aus der psychischen Krise

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Ratschläge für Angehörige und Freunde

Unterstützen: Helfen Sie dem Betroffenen bei der Therapie, etwa bei der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten oder bei der Suche nach einem Arzt. Vereinbaren Sie den Termin beim Therapeuten, wenn der Betroffene es selbst nicht schafft. Helfen Sie ihm dabei, seinen Tagesablauf zu strukturieren. Erinnern Sie ihn daran, dass es sich um eine heilbare Erkrankung handelt. Aber haben Sie Geduld: Die Heilung braucht Zeit.

Nicht abwenden: Halten Sie zu dem Betroffenen – auch wenn Sie den Eindruck haben, dass er Sie zurückweist und an Ihnen nicht mehr interessiert ist. Sonst verschlimmern Sie die Situation möglicherweise. Das Verhalten kann sich nach überstandener Depression wieder ändern!

Nicht überfordern: Ermutigen Sie den Betroffenen zu kleineren Unternehmungen, unterstützen Sie seine Eigeninitiative. Aber verlangen Sie nicht zu viel – selbst Urlaubsreisen in eine fremde Umgebung, die unter normalen Bedingungen als entspannend wahrgenommen werden, können sehr anstrengend sein und die Erkrankung verschlimmern. Empfehlen Sie dem Depressiven nicht, „sich zusammenzureißen“ – das verstärkt womöglich noch die Schuldgefühle.

Suizidgefahr erkennen: Viele Depressive denken in ihrer Verzweifelung daran, sich das Leben zu nehmen. Angehörige oder enge Freunde sollten Betroffene darauf anzusprechen. Mitunter verspürt derjenige dadurch sogar eine Erleichterung. Wichtig: Ist die Gefahr akut, benötigen die Betroffenen so schnell wie möglich einen Arzt – notfalls  auch gegen ihren Willen.

Suchen Sie Hilfe: Die Depression kann auch Sie als Angehörigen oder Freund des Betroffenen belasten, obwohl Sie selbst nicht daran erkrankt sind. Damit sollten Sie rechnen, aber dem Betroffenen daraus keinen Vorwurf machen. Tun Sie sich etwas Gutes, pflegen Sie Ihre Kontakte, bauen Sie ein Netzwerk von Freunden und Bekannten auf, das Sie unterstützt. Suchen Sie gegebenenfalls eine Selbsthilfegruppe für Angehörige auf oder nehmen Sie selbst Beratungsangebote in Anspruch, wenn Sie allein mit der Hilflosigkeit und Trauer nicht mehr klar kommen.

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