Familie und Beruf Väter machen mit Kindern Karriere

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Teilzeit in Elternzeit

Arbeiten im Park und Chillout-Bereich
Ein Testflug in einem zum Labor umgebauten Flugzeug Quelle: dpa
Ein Blick in eine Fabrikhalle von Stryker Quelle: Presse
Der Kid's Corner in einer Deutsche Bank Filiale Quelle: Presse
Ein Kreativ-Raum in einer Schweizer Google-Zweigstelle Quelle: Presse
Ein mann geht an einem IBM-Logo vorbei Quelle: AP
Ein Konzert bei einem BMW-Mitarbeiterfest Quelle: Presse
Telekomlogo an einer Scheibe Quelle: Reuters

War er mal einen Tag auf Geschäftsreise, veranstalten die Kinder ein Riesenhallo bei seiner Rückkehr. Das gibt ihm das gute Gefühl, „als selbstverständlicher Teil ihres Alltags“ betrachtet zu werden. Doch Steinert heroisiert seinen Einsatz für Firma und Familie nicht. Der Preis dafür, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bekommen, sei hoch. „Die private Zeit geht gegen null.“

Genau dieses Gefühl versucht Christian Cobbers derzeit zu umschiffen. Der promovierte Diplom-Kaufmann erstellt als leitender Angestellter im Konzernabschluss das monatliche Reporting für das Top-Management bei Henkel – derzeit allerdings nur einen Tag die Woche. Den Rest der Zeit kümmert er sich um seine drei Kinder – sie sind sieben, drei und ein Jahr alt – und um alles, was in einer fünfköpfigen Familie so anfällt: einkaufen und staubsaugen, kochen und Karten spielen, waschen und Windeln wechseln. Teilzeit in Elternzeit heißt das Modell. Seine Frau arbeitet währenddessen auf einer 80-Prozent-Stelle, auch sie bei Henkel. Ab September erhöht auch Vater Cobbers wieder auf 80 Prozent, ab 2014 arbeitet er wieder Vollzeit.

Cobbers nimmt seine Rolle als Vater im Betrieb ernst. Im Elternnetzwerk des Unternehmens hat er letztens eine Kooperation mit einer nahe gelegenen Schule angestoßen, damit die Nachmittagsbetreuung der Kinder gesichert ist. Zusätzlich trifft er sich regelmäßig mit fünf weiteren Managern beim Henkel-Vätertreff. Dort tauschen sich die Kollegen dann über Work-Life-Balance aus und – ganz wichtig – über Karrierechancen im Konzern.

Beförderung nach der Elternzeit

„Nur weil ich in Elternzeit gehe, will ich nicht auf die Karriere verzichten“, sagt der 39-Jährige. „Als Familienvater sammle ich im Bereich der Sozialskills sicher Pluspunkte – auch für mein Weiterkommen bei Henkel.“ Einmal hat das bereits geklappt: Nach seiner ersten Elternzeit wurde er befördert.

Genau wie kürzlich Marcus Cziomer. Seit Anfang Juli lebt und arbeitet er für HP auf den Philippinen, als IT-Manager. Gerade hat seine Frau das zweite Kind geboren, die nächste Elternzeit steht kurz bevor.

„Die Skills als Vater kann ich definitiv auch bei der Arbeit einbringen“, sagt er. Und erinnert sich an einen Spruch seines Chefs: „Kinder meckern oft, ohne klar zu wissen, was sie eigentlich wollen – ähnlich ist es mit einigen Kunden.“

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