Forbes-Liste 2016: Die zehn reichsten Selfmade-Deutschen

Platz 10: Bernhard Broermann

Das Vermögen des 72-jährigen Bernhard Broermann wurde bereits Anfang 2015 auf rund 2,6 Milliarden Dollar geschätzt. Laut der aktuellen "Forbes"-Liste der reichsten deutschen Selfmade-Milliardäre liegt es derzeit bei fast vier Milliarden Euro netto. Der deutsche Unternehmer schlug zunächst einen konventionellen Weg ein: Er studierte Jura und Betriebswirtschaft und schloss das Studium mit der Zulassung als Rechtanwalt ab. Schon während seiner Zeit an der Universität gründete er allerdings sein erstes Unternehmen "Capital Treuhand", das er nach dem Abschluss wieder verkaufte.

Den Grundstein für seinen Erfolg – die Asklepios Kliniken GmbH – legte er 1984 gemeinsam mit Lutz Mario Helmig. Im Gegensatz zu seinem Partner, der dem Unternehmen für die Gründung der Helios-Kliniken den Rücken zukehrte, machte sich Broermann für den Ausbau der Asklepios-Kliniken stark und setzte seit den Neunzigerjahren auf Übernahmen von privatisierten Kliniken. Und das mit Erfolg. Zur Asklepios-Gruppe gehören heute weltweit 150 Kliniken und Gesundheitseinrichtungen. Sie beschäftigt 45.000 Mitarbeiter und macht – nach eigenen Angaben – einen Gesamtumsatz von drei Milliarden Euro im Jahr. Seit einigen Jahren betreibt der Klinikkonzern zusätzlich zwei Fünf-Sterne-Häuser in Hamburg und dem Nobelkurort Bad Griesbach.

Auf der Weltrangliste landet Broermann auf Platz 351.

Stand: März 2016

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Platz 9: Karl-Heinz Kipp

Karl-Heinz-Kipp wurde 1924 im rheinland-pfälzischen Alzey geboren und schlug mit einer Ausbildung als Speditionskaufmann einen zunächst bodenständigen Weg ein. Nach dem Abschluss stieg er in den Kartoffel- und Landprodukthandel seines Vaters ein. Wenig später erwarb er für wenig Startkapital (500 Flaschen Wein) die Namensrechte an einem Trachtenhandel und legte damit den Grundstein für sein heutiges Vermögen. 1965 gründete er schließlich den ersten Verbrauchermarkt unter dem Namen Massa-Markt. Das Unternehmen entwickelte sich schnell und wurde mit weiteren Filialen ausgebaut, der Börsengang kam 1986. Ein Jahr darauf brach Kipp zu neuen Wegen auf, er verkaufte die letzten Anteile der Märkte, die heute Teil der Metro-Group sind.

Seitdem investiert der Milliardär in Hotels und andere Immobilien und siedelte in die Schweiz über. Mit einem Vermögen von 4,6 Milliarden Euro lässt es sich dort gut leben. Im weltweiten Vergleich zählt der heute 92-jährige Kipp zu den reichsten Selfmade-Unternehmern.

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Platz 8: Günther Fielmann

Auch ein Optiker hat es in die Liste der reichsten deutschen Selfmade-Unternehmer geschafft. Mit einem Nettovermögen von knapp fünf Milliarden Euro kann Günther Fielmann nicht klagen. Als Sohn eines Lehrers und einer Hausfrau wurde der heute allseits bekannte Unternehmer 1939 in einem kleinen Ort in Schleswig-Holstein geboren. Die Ausbildung als Optiker widerstrebte ihm zunächst, Fielmann wollte Fotograf werden. Auf den Rat seines Vaters hin begann er die Lehre dennoch. Bis er 1972 seinen ersten eigenen Laden in Cuxhaven eröffnete, arbeitete Fielmann für zwei Optikkonzerne.

Seinen Ruhm hat er vor allem der niedrigen Preispolitik und dem vehementen Marketing zu verdanken. Nicht zuletzt durch den Werbeslogan "Brillen zum Nulltarif" gelangte der Optiker ins kollektive Gedächtnis. Das erste Fielmann-Fachgeschäft mit 7000 Brillen wurde 1982 in Kiel eröffnet, 1994 wurde die KG in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ging an die Börse. Neben seiner Unternehmertätigkeit engagiert sich Günther Fielmann für die Umwelt.

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Platz 7: Aloys Wobben

Aloys Wobben (links im Bild mit Jürgen Trittin) gilt heute als Pionier im Bereich der Windenergie. Bereits während seines Studiums der Elektrotechnik an der Technischen Universität Braunschweig befasste er sich mit erneuerbaren Energien. 1975 entwickelte er mit einem Kommilitonen die erste Windenergieanlage mit 22 Kilowatt Nennleistung. Neun Jahre später gründete er Windenergieanlagenhersteller Enercon in Aurich, dessen Eigentümer und Geschäftsführer er bis heute ist. Nach dem Stand von Ende 2012 beschäftigt Enercon weltweit 10.000 Mitarbeiter und hat über 20.000 Windenergieanlagen errichtet. Das Engagement fürs Geschäft hat sich auch bei Wobben ausgezahlt: fünf Milliarden Euro netto besitzt der Unternehmer und landet damit auf Platz sieben im Ranking.

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Platz 6: Wolfgang Marguerre

1983 gründete Marguerre in der Schweiz das Unternehmen Octapharma, heute einer der größten Hersteller für Blutplasmaprodukte. Seine berufliche Qualifikation erlangte er durch ein Studium der Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg und seine Tätigkeit bei Pharmaplast in Kopenhagen. Später folgten Direktor- und Managertätigkeiten bei weiteren Pharmakonzernen. Marguerre sicherte sich neun Patente im Bereich Infektionen und Blutplasma. Laut "Forbes" liegt sein Netto-Vermögen bei umgerechnet 5,6 Milliarden Dollar.

Bild: Octapharma, Creative Commons CC BY 3.0

Platz 5: Walter Droege

Die Droege International Group mit Sitz in Düsseldorf ist in über 30 Ländern aktiv und zählt zu den weltweit größten Berater- und Investmentfirmen. Unternehmensgründer Walter Droege hat diese Tatsache großen Reichtum beschert: Experten schätzen sein Vermögen auf knapp 5,9 Milliarden Euro. Besonders berühmt ist Walter Droege trotz allem nicht: Das Consulting & Investment-Unternehmen bleibt im Familienbesitz und wird von seiner Frau Hedda im Brahm-Droege international gesteuert. Walter Droeges Expertise liegt vor allem in der Verwaltung von Investments. Außerdem galt er als Anwärter für die Übernahme des Schlecker-Konzerns.

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Platz 4: Dietmar Hopp

Der Sponsor des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim, Dietmar Hopp, ist heute geschätzte 7,3 Milliarden Euro schwer. Das hat er vor allem dem 1972 gegründeten Softwareunternehmen Systemanalyse und Programmentwicklung (kurz: SAP) zu verdanken, das er gemeinsam mit vier IBM-Kollegen ins Leben rief. Das Softwareunternehmen beschäftigt heute 77.000 Mitarbeiter in 130 Ländern, verfügt über 100 Innovations- und Entwicklungszentren und setzt jährlich fast 21 Milliarden Euro um.

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Platz 3: Reinhold Würth

Das Vermögen des 80-jährigen Unternehmers und Kunstförderers Reinhold Würth wird auf satte 7,5 Milliarden Euro geschätzt. Er machte aus einer Schraubengroßhandlung in Künzelsau einen internationalen Marktführer in der Befestigungs- und Montagetechnik. Die Affinität für Schrauben liegt in der Familie: Gegründet hatten seine Eltern Alma und Adolf Würth die Schraubengroßhandlung für das Schreiner- und Metallhandwerk, dessen Geschäftsführung er mit 21 Jahren übernahm. Aus dem regionalen Handelsunternehmen machte Reinhold Würth das international operierende Unternehmen Würth.

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Platz 2: Hasso Plattner

Auf Platz zwei im Ranking der reichsten Deutschen landet Hasso Plattner, ein weiterer Gründer des Softwareherstellers SAP. Seinen beruflichen Werdegang begann der Arztsohn 1968 bei IBM in Deutschland, bis er SAP 1972 mit Kollegen aufbaute. Seit 2003 ist Plattner Aufsichtsratsvorsitzender und Gründungsaktionär von SAP mit 8,2 Prozent Aktienkapital. Allein durch die Dividendenausschüttung erwirtschaftete der deutsche Unternehmer 2010 rund 60 Millionen Euro. Da verwundert es auch nicht, dass sein geschätztes Netto-Vermögen bei rund neun Milliarden Euro liegt.

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Platz 1: Heinz-Hermann Thiele

Umgerechnet 10,8 Milliarden Euro netto besitzt der Vorstandsvorsitzende der Knorr-Bremse AG – Heinz Hermann Thiele – heute. Der Unternehmer, der seit 2007 im Aufsichtsrat sitzt, stieg bereits am Anfang seiner Laufbahn bei dem Autozulieferer ein, zunächst als juristischer Sachbearbeiter in der Patentabteilung. Nach verschiedenen Tätigkeiten im Vertrieb wurde er 1985 schließlich Mitglied des Vorstands und später Mehrheitsgesellschafter und Firmenvorsitzender. Die Knorr-Bremse-Gruppe ist heute der weltweit führende Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge.

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