Format, Design, Übergabe Der Visitenkarten-Knigge

Seit Jahrhunderten gibt es Visitenkarten. Doch wer sich nicht auskennt, kann den Geschäftspartner schnell vergraulen. Was Sie über Visitenkarten unbedingt wissen sollten.

Die Geschichte der heutigen Visitenkarte führt zurück ins 15. Jahrhundert: Schon damals wurden kleine Kärtchen mit geschriebenen Informationen in verschiedensten Formaten überreicht – mal dienten sie für offizielle Ankündigungen, mal waren sie Überbringer von formellen Botschaften. In Japan wurde die örtliche Bevölkerung mit den kleinen Karten ("Meishi") über anstehende königliche Besuche informiert. Quelle: REUTERS
Im 17. Jahrhundert etablierte sich im industriell wachsenden London die sogenannte Gewerbekarte. Diese wurde als Vorläufer der heutigen Visitenkarte an Klienten und potentielle Kunden der örtlichen Geschäfte verteilt und diente teilweise auch als Werbemittel, Wegweiser, Rechnung oder Todesanzeige. Quelle: REUTERS
Die "Carte de Visite" setzte sich dann im 19. Jahrhundert in Paris durch. Üblicherweise waren auf einem Stück Karton ein kleines Foto sowie die Kontaktdaten des Absenders abgebildet. Der französische Fotograf André Adolphe-Eugène Disdéri patentierte die Karte im Jahr 1854. Einige Jahre später wurde die "Carte de Visite" dann von der etwas größeren Kabinettkarte abgelöst. Quelle: Reuters
Viele der früheren Werte haben bis heute Bestand – und doch haben sich auch regionale Unterschiede herauskristallisiert. So ist es in Asien üblich, eine Visitenkarte mit beiden Händen und einer Verbeugung entgegenzunehmen und sie genau zu studieren. Danach sollte sie achtsam zur Seite gelegt werden. Quelle: REUTERS
In Japan und China gilt es außerdem als besonders grober Fauxpas, die Visitenkarte direkt in die Hosen- oder Gesäßtasche zu stecken. Wenn Japaner regelmäßigen Kontakt mit Ausländern pflegen, verwenden sie in der Regel eine zweisprachige Karte, auf der eine englische Übersetzung zu finden ist. Quelle: Fotolia
Auch in Amerika gehen die Uhren anders: Wer beruflich in den USA tätig ist, muss aufpassen, wann er welche Visitenkarte vorzeigt. Wenn der Mitarbeiter Angestellter eines US-Unternehmens ist, sollte er sich nicht mit der deutschen Visitenkarte vorstellen. Der Gesprächspartner hat sonst den Eindruck, er wäre unmittelbar mit der deutschen Niederlassung in Kontakt getreten und das deutsche Unternehmen sei folglich für alle Folgen des Gesprächs verantwortlich. Quelle: Fotolia
Um bei Geschäftspartnern oder im Bewerbungsgespräch einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, sollte die Visitenkarte außergewöhnlich gestaltet sein. Eine individuelle Karte lässt sich zugleich als Taschenportfolio nutzen und präsentiert neuen Kontakten somit verschiedene Aspekte des eigenen Portfolios oder der Produktpalette.
Visitenkarten haben zwar keine standardisierte Größe, doch in Mitteleuropa hat sich weitestgehend das Scheckkartenformat (etwa 85 Millimeter breit und 55 Millimeter hoch) durchgesetzt. In anderen Ländern wie beispielsweise Australien, Finnland oder Japan sind die Karten mit 90 Millimetern oft etwas breiter. Generell gibt es jedoch keine festen Vorgaben – bei manchen Karten kann ein kleineres Format besser sein, je nach dem welche Informationen vermittelt werden sollen. Quelle: Fotolia
Ein absolutes Muss für eine gute Visitenkarte ist qualitativ hochwertiges Papier. Allein durch eine stärkere Grammatur können sich Karten von der Menge abheben, denn sie fühlen sich hochwertig an und sehen außerdem edel aus. Auf keinen Fall sollte zu dünnes Papier verwendet werden. Am weitesten verbreitet sind zwar immer noch Karten aus Karton, doch um sich von der Konkurrenz abzuheben, wählen einige Firmen und Unternehmer inzwischen andere Materialien wie Kunststoff, Aluminium, Edelstahl, Holz oder Gummi. Wer in seiner geschäftlichen Kommunikation umweltbewusst agieren möchte, kann Visitenkarten aus Recycling-Papier verwenden. Quelle: Fotolia
Die Visitenkarte sollte ein Angestellter oder Selbstständiger idealerweise dauerhaft mit sich tragen – zum Beispiel im Portemonnaie. Denn manchmal ergeben sich auch in der Freizeit spontan Kontakte, die eventuell für eine spätere geschäftliche Zusammenarbeit wichtig sein könnten. Quelle: dpa
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