Geschäftsfeiern So überstehen Sie das Weihnachtsessen

Seite 3/3

Alkohol und andere Stolpersteine

Punkt acht: Das Buffet

„Bei einem Stehempfang mit Buffet gelten die gleichen Regeln wie beim Restaurantbesuch“, sagt Hesse und rät: „Laufen Sie lieber mehrmals, statt den Teller zu überladen – bei jedem Gang wird ein neuer Teller geholt.“ Das Warten in der Schlange biete die perfekte Gelegenheit für Small Talk. Generell gilt: Der Gastgeber eröffnet das Buffet, die Ehrengäste greifen zu, es folgen die anderen Gäste. Diese springen nicht gleichzeitig auf, sondern gehen möglichst tischweise, so lässt sich die berühmte Schlacht am Buffet vermeiden. Die Gastgeber bedienen sich übrigens zuletzt.

Punkt neun: Der Alkohol

„Er sollte, wenn überhaupt, nur maßvoll getrunken werden“, sagt Hesse. Zum Lunch sei Alkohol eher unüblich, beim Abendessen kann es schon mal ein Bier oder ein Wein sein. Und: Wer auf Alkohol verzichtet, muss dies grundsätzlich nie begründen.

Punkt zehn: Das Bezahlen

Idealerweise sollte zu Beginn des Essens geklärt sein, wer zahlt. Der Gastgeber bezahlt möglichst diskret, etwa per Kreditkarte am Tisch. Oder er geht an die Bar, kontrolliert und begleicht dort die Rechnung. Möglich ist es auch, sich die Rechnung ins Unternehmen schicken zu lassen.

Und wenn doch etwas schiefgeht?

Was tun, wenn in Loriot'scher Manier die Nudel an der Nase hängen bleibt oder das Glas Wein umkippt? „Versuchen Sie, eine entspannte Stimmung zu verbreiten. Denn noch wichtiger als das Einhalten von Knigge-Regeln ist, dass sich die Tischgesellschaft wohlfühlt – und dass auch zukünftig gerne miteinander gearbeitet wird“, sagt Hesse.

Geschäftsessen im Ausland: So vermeiden Sie Fettnäpfchen beim Business-Lunch...

Vorsicht vor drei klassischen Stolperfallen beim Geschäftsessen

  • Das Brot: So verständlich es auch ist, dass man nach einen langen Bürotag hungrig ist – fallen Sie nicht über das Brot her. Vielmehr wird es in kleine Brocken gebrochen und kann dann mit etwas Butter bestrichen werden. Der Brotteller steht auf der linken Seite und sollte nicht in die Mitte verschoben werden.
  • Die Bouillon: „Nicht pusten, nicht schlürfen, nicht mit dem Brot tunken“, fasst Droste die Suppentabus zusammen. Cremesuppen sowie Suppen mit Einlagen werden gelöffelt. Klare Brühen dürfen hingegen auch getrunken werden – aber nur, wenn die Suppe in einer kleinen Tasse oder in einem Glas serviert wird.
  • Die Serviette: Auch wenn es praktisch wäre: „Die Serviette gehört nicht in den Kragen oder den Ausschnitt, sondern auf den Schoß“, sagt Oppel. Sein Tipp: „Nutzen Sie die Serviette immer dann, bevor Sie etwas trinken möchten. So bleibt das Glas ansehnlich. Verlassen Sie den Tisch, legen Sie die Serviette locker links neben Ihren Teller – nicht auf den Stuhl. Wenn Sie fertig gegessen haben, gehört die Serviette links neben den Teller.“
Da würde sich Knigge im Grabe umdrehen
SchulmeisterereiOberlehrerhaftes Verhalten scheint typisch deutsch zu sein. Wachsender Trend: Deutsche schulmeistern gerne ihre Mitmenschen. „Sie sind ein schlechtes Vorbild für mein Kind, wenn Sie bei Rot über die Ampel gehen“ „Hier ist Ballspielen verboten“ „Hier raucht man nicht“: Schulmeistern hat nichts mit gutem Verhalten zu tun. Die Deutsche Kniggegesellschaft urteilt sogar: „Wir entwickeln uns zu einem Volk von Zurechtweisern. Das muss besser werden.“ Quelle: V.V.V.-Verlag
Sitz mit Aktentasche blockierenNerv-Trend Nummer zwei speziell bei Geschäftsreisenden: ein einziges Ticket kaufen und den Nebenplatz dennoch mit der Aktentasche blockieren. Andere Fahrgäste müssen stehen, das Gepäck hat´s bequem. Sehr effektiv, um von Hamburg bis Frankfurt ungestört zu sein, sozial aber nicht kompatibel, findet die deutsche Kniggegesellschaft. Quelle: dpa
Zu viele Löcher, labberige Hemden, kurze Ärmel mit KrawatteDer Businessmann macht laut der Kniggegesellschaft noch viel falsch. Darum: Perfekte Gürtel haben nur fünf Löcher, das Hemd muss zwei Zentimeter aus dem Ärmel schauen und kurze Arme mit Krawatte sind ein No Go. Damit sich diese Fashion-Fauxpas nicht wiederholen, raten die Benimm-Experten, auch als Mann mal hin und wieder einen Blick in eine Modezeitschrift zu werfen. Quelle: dpa
Lautstark in der Öffentlichkeit telefonierenEbenfalls auf der Kniggeliste steht der Handybrüller, vorzugsweise in Bus und Bahn. Den ganzen Waggon zu beschallen, ist schon ein Klassiker und bleibt dadurch weit oben auf der Liste der Benimm-Fehler der Deutschen. Dass leise und weniger und höflicher ist, ist immer noch nicht bei allen angekommen: Rechtsanwälte etwa posaunen immer noch die Namen und Aktenzeichen ihrer Mandaten durch den Zug (Gab´s da nicht eine Schweigepflicht?), andere lassen Mitreisende lautstark Anteil an Familien- und Beziehungsproblemen nehmen. Übrigens: Man kann auch leise in seinen Laptop hacken. Das muss nicht wie die alte Schreibmaschine MG klingen. Quelle: dpa
Vor dem Abbiegen nicht blinkenBlinken ist uncool, ist schon klar. Das machen nur Spießer. Der Selfmade-Man biegt ohne ab. Davon gibt es immer mehr, geißelt die Kniggegesellschaft. Da weiß man dann gar nicht, was der andere will und schon kracht es. Das ist extrem unsolidarisch. Also: Blink mal wieder! Quelle: dapd
Besteck falsch haltenJeder Zweite kann's nicht richtig, dabei ist es nicht schwer, Messer und Gabel richtig zu halten. Ein Messer ist kein Bleistift, also kein Grund, es wie einen Griffel zu halten. 50 Prozent der von der Knigge-Gesellschaft getesteten Besucher von Biergärten machten Besteckfehler beim Essen. Ein Vorsatz: Dringend Tischsitten updaten. In der Muße liegt der Genuss, dann klappt´s auch mit dem Knigge. Quelle: dpa
Daneben-Benehmen auf BetriebsfeiernAlle Jahre wieder immer dieselben Fehler. Vorsicht mit dem Alkohol, nicht Sexy-Hexy spielen und kein Geknutsche mit dem Chef. Das Betriebsfest ist nach wie vor vermintes Gelände. Hier enden immer wieder Karrieren. Überlebenstipp: Klappe halten, nichts ausplaudern und nicht am nächsten Tag krankfeiern. Quelle: dpa
Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%