Punkt acht: Das Buffet
„Bei einem Stehempfang mit Buffet gelten die gleichen Regeln wie beim Restaurantbesuch“, sagt Hesse und rät: „Laufen Sie lieber mehrmals, statt den Teller zu überladen – bei jedem Gang wird ein neuer Teller geholt.“ Das Warten in der Schlange biete die perfekte Gelegenheit für Small Talk. Generell gilt: Der Gastgeber eröffnet das Buffet, die Ehrengäste greifen zu, es folgen die anderen Gäste. Diese springen nicht gleichzeitig auf, sondern gehen möglichst tischweise, so lässt sich die berühmte Schlacht am Buffet vermeiden. Die Gastgeber bedienen sich übrigens zuletzt.
Punkt neun: Der Alkohol
„Er sollte, wenn überhaupt, nur maßvoll getrunken werden“, sagt Hesse. Zum Lunch sei Alkohol eher unüblich, beim Abendessen kann es schon mal ein Bier oder ein Wein sein. Und: Wer auf Alkohol verzichtet, muss dies grundsätzlich nie begründen.
Punkt zehn: Das Bezahlen
Idealerweise sollte zu Beginn des Essens geklärt sein, wer zahlt. Der Gastgeber bezahlt möglichst diskret, etwa per Kreditkarte am Tisch. Oder er geht an die Bar, kontrolliert und begleicht dort die Rechnung. Möglich ist es auch, sich die Rechnung ins Unternehmen schicken zu lassen.
Und wenn doch etwas schiefgeht?
Was tun, wenn in Loriot'scher Manier die Nudel an der Nase hängen bleibt oder das Glas Wein umkippt? „Versuchen Sie, eine entspannte Stimmung zu verbreiten. Denn noch wichtiger als das Einhalten von Knigge-Regeln ist, dass sich die Tischgesellschaft wohlfühlt – und dass auch zukünftig gerne miteinander gearbeitet wird“, sagt Hesse.
Geschäftsessen im Ausland: So vermeiden Sie Fettnäpfchen beim Business-Lunch...
Die Tischmanieren der Chinesen erscheinen dem durchschnittlichen Europäer eher befremdlich. Schlürfen, schmatzen und rülpsen gehören zum guten Ton. Wenn ein chinesischer Tischnachbar "Peng!" oder "Ganbei" ruft, möchte er mit Ihnen anstoßen. Das wird bei einem Geschäftsessen mehrfach vorkommen, also versuchen Sie am besten den Kellner davon zu überzeugen, Ihr Glas ab einem bestimmten Zeitpunkt mit Wasser zu füllen. Geschäftliche Essen werden in China sehr schnell feuchtfröhlich. Dennoch gelten sehr strenge Höflichkeitsregeln. Wenn Sie Ihrem Gastgeber in China ein Geschenk mitbringen, müssen Sie es ihm dreimal anbieten, bevor er es annehmen darf. Sollten Sie einfach frühzeitig aus diesem „Höflichkeitsspiel“ aussteigen und Ihr Geschenk selbst behalten, gilt dies als außerordentlich unhöflich.
Quelle: Bookatable
Vor einem Geschäftsessen sollte man das Essen mit Stäbchen üben. Wer dies nicht beherrscht, kann sich schnell ungewollt in ein Fettnäpfchen setzen. Die Stäbchen senkrecht in die Reisschale zu stecken, erinnert in Japan an einen Brauch bei Beerdigungen. Und wenn sich japanische Tischnachbarn aufgrund starken Alkoholkonsums etwas daneben benehmen, dürfen Sie das am nächsten Tag auf keinen Fall ansprechen. Unter Alkoholeinfluss lässt man in Japan einiges durchgehen, nüchtern gelten jedoch wieder Förmlichkeit und ausgesprochen höfliche Zurückhaltung.
Geschäftliche Mittagessen in Frankreich können sich in die Länge ziehen und sind sehr förmlich. Daher sollten Sie genügend Zeit mitbringen und eine entsprechend professionelle Garderobe wählen. Wichtig beim Business-Lunch ist es die Hände stets auf dem Tisch zu platzieren und nicht in den Schoß zu legen. Sobald sich ein Glas merklich geleert hat, wird nachgegossen – dies gilt auch für den Wein, der zum Geschäftsessen serviert wird. Wer also nichts mehr trinken möchte, lässt lieber ein nahezu gefülltes Glas stehen.
Bei einem Business-Lunch in Südafrika muss man sich darauf einstellen, auf den typischen Braai eingeladen zu werden, als in ein edles Restaurant. Braai sind Grillparties, bei denen riesige Fleischstücke auf dem Rost landen. Als Vegetarier hat man eher schlechte Chancen. Alle Anderen können sich aber den Respekt des Gastgebers verdienen, wenn sie ordentlich zulangen.
Mit der Bestellung von Fleisch zum geschäftlichen Mittagessen, sollte man in Indien besonders vorsichtig sein. Traditionelle Hindus erachten die Kuh als heilig, die muslemischen Inder hingegen empfinden das Schwein als unrein. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Religion Ihr Geschäftspartner angehört, sollten Sie lieber auf Fleisch verzichten. Achten Sie auch unbedingt darauf beim Geschäftsessen die Visitenkarte nur mit der rechten Hand zu überreichen, da die linke für Hygienezwecke reserviert ist und als unrein gilt. Apropos unrein: Sollten Sie unter dem Restauranttisch aus Versehen den Fuß Ihres Gegenüber streifen, entschuldigen Sie sich am besten sofort. Füße gelten in Indien als unreiner Körperteil und werden gemieden.
Brasilianer sind häufig unpünktlich, Sie sollten sich darauf einstellen, dass sich Ihr Business-Lunch nach hinten verschiebt. Seien Sie selbst jedoch stets pünktlich, andernfalls wird dies als Affront gesehen. Wundern Sie sich nicht, wenn auch Familienmitglieder am Geschäftsessen teilnehmen, das ist durchaus üblich. Geschäftliche Themen müssen dann aber bis zum Dessert warten. Während des Essens über Geschäfte zu reden, gehört sich nicht.
Das Klischee der Wodka liebenden Russen ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Auch bei geschäftlichen Essen fließt der Alkohol. Was jedoch unbedingt dazu gehört, sind die passenden Trinksprüche. Anstatt das Glas einfach wie hierzulande üblich in die Mitte zu strecken und „Zum Wohl!“ oder „Prost!“ zu rufen, bedarf es etwas mehr Wortgewandheit. Der Trinkspruch bietet Gelegenheit zu einem Resümee oder einer persönlichen Perspektive. Also machen Sie sich ein paar Gedanken, wie Sie das gemeinsame geschäftliche Mittagessen entsprechend honorieren können.
In der Türkei werden Handygespräche bei Tisch nicht als unhöflich empfunden. Stören Sie sich also nicht daran, wenn Ihr Gegenüber während des Essens telefoniert. Anders sieht es beim Putzen der Nase aus. Genau wie in Japan auch, empfinden Türken das Nase putzen bei Tisch als äußerst unappetitlich. Hierfür sollten Sie also lieber das nächste Klo aufsuchen.
Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Gegenüber erst seine Speisen klein schneidet und dann sein Gericht mit der Gabel isst, während die zweite Hand im Schoß ruht. Was hierzulande als unhöflich gilt, ist in den USA einfach üblich. Keine Sorge - Sie müssen sich aber nicht anpassen und können weiterhin beidhängig Ihren Business-Lunch genießen.
Vorsicht vor drei klassischen Stolperfallen beim Geschäftsessen
- Das Brot: So verständlich es auch ist, dass man nach einen langen Bürotag hungrig ist – fallen Sie nicht über das Brot her. Vielmehr wird es in kleine Brocken gebrochen und kann dann mit etwas Butter bestrichen werden. Der Brotteller steht auf der linken Seite und sollte nicht in die Mitte verschoben werden.
- Die Bouillon: „Nicht pusten, nicht schlürfen, nicht mit dem Brot tunken“, fasst Droste die Suppentabus zusammen. Cremesuppen sowie Suppen mit Einlagen werden gelöffelt. Klare Brühen dürfen hingegen auch getrunken werden – aber nur, wenn die Suppe in einer kleinen Tasse oder in einem Glas serviert wird.
- Die Serviette: Auch wenn es praktisch wäre: „Die Serviette gehört nicht in den Kragen oder den Ausschnitt, sondern auf den Schoß“, sagt Oppel. Sein Tipp: „Nutzen Sie die Serviette immer dann, bevor Sie etwas trinken möchten. So bleibt das Glas ansehnlich. Verlassen Sie den Tisch, legen Sie die Serviette locker links neben Ihren Teller – nicht auf den Stuhl. Wenn Sie fertig gegessen haben, gehört die Serviette links neben den Teller.“