Glücksforschung Wohlstand macht nicht glücklich

Mehr Wohlstand führt nicht zu mehr Zufriedenheit. Zu diesem Ergebnis kommt ein amerikanischer Ökonom in einer neuen Studie.

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Diamanten Quelle: dpa

Ohne Richard Easterlin wäre das Leben von Eckart von Hirschhausen sicher anders verlaufen. Der amerikanische Professor von der Universität von Südkalifornien gilt als einer der Urväter der Glücksforschung, einige der Erkenntnisse verarbeitete Hirschhausen im vergangenen Jahr auch in seinem Bestseller „Glück kommt selten allein…“. Jetzt hat Easterlin eine neue Studie veröffentlicht.

Um deren Hintergrund richtig einschätzen zu können, muss man ins Jahr 1974 zurückgehen. Damals kam Easterlin in einer Untersuchung zu dem Fazit, dass steigender Wohlstand die Menschen in den westlichen Gesellschaften kurzfristig vielleicht glücklicher macht – aber langfristig keineswegs. Der Name dieses Phänomens: Easterlin-Paradox.

Die ersten Kritiker ließen nicht lange auf sich warten. Die einen bemängelten Easterlins Methodik, wieder andere störten sich an seiner Konzentration auf westliche Länder. Seitdem haben sich Dutzende von Wissenschaftlern der Frage gewidmet, was Menschen eigentlich glücklich macht – und ob Geld dabei irgendeine Rolle spielt. Easterlin selbst hat das Thema seitdem ebenfalls nicht mehr los gelassen – und daher hat er vor Kurzem eine neue Studie veröffentlicht.

Easterlin analysierte für die Untersuchung die Daten aus 37 Ländern – darunter auch solche aus Lateinamerika, Osteuropa oder Entwicklungsländer. Durchschnittlich 22 Jahre lang verglichen die Wissenschaftler die Entwicklung des Bruttosozialprodukts pro Kopf mit der Lebenszufriedenheit. Und siehe da: Steigender Wohlstand führte bei den Bürgern langfristig nicht zu mehr Glücksgefühlen.

Der Grund: Kurzfristig sorge mehr Wohlstand durchaus für höhere Zufriedenheit. Doch langfristig neige der Mensch eben zu steigenden Ansprüchen und ständigen Vergleichen mit dem Umfeld. Und das ist offenbar Gift für das Glücksgefühl.

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