IT-Sicherheit Wo Hacker ihr unheimliches Handwerk lernen

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Gute Arbeitsplätze sind nur ein Anreiz, um sich dem Hacken zu verschreiben. Viele Nachwuchskräfte verfolgen damit auch ideelle Vorstellungen und sehen den Job als netten Nebeneffekt an. Jan Schejbal ist einer von ihnen.

Der 22-Jährige studiert in Darmstadt IT-Sicherheit und hat dort viele Informatiker getroffen, die seinen Technikwahn verstehen. Viele von ihnen identifizieren sich mit den politischen Ansichten der Piratenpartei. Seit 2009 ist auch Schejbal dort Mitglied und hat es sich zur Aufgabe gemacht, unbedarfte Internet-Nutzer vor den Risiken des Webs zu schützen.

Erst im vergangenen November knackte der gebürtige Frankfurter die Ausweis-App der Bundesregierung, zwei Monate später musste der elektronische Personalausweis dran glauben. Schejbal war es gelungen, den Pin des Benutzers ohne dessen Wissen abzugreifen. Solche Entdeckungen veröffentlicht der Hacker in seinem privaten Blog. Eine Möglichkeit, die viele IT-Freaks zur Kommunikation und Information nutzen.

Virenbaukästen

Ebenfalls beliebt sind sogenannte Mailinglisten. Über „bugtraq“ und „full-dis-closure“ erhält Schejbal täglich Neuigkeiten und Diskussionsbeiträge zum Thema IT-Sicherheit. Am wichtigsten ist dem Studenten der direkte Austausch mit seinen Hackerfreunden – entweder persönlich oder via Messenger. Wenn Freunde etwas empfehlen, kann er sicher sein, dass es interessant ist.

Von den zahlreichen Foren, in denen sich ausschließlich Cracker tummeln, hält sich Schejbal indes fern. Dort stellen die Bösen Virenbaukästen online und handeln mit ergaunerten Kreditkartennummern. Diesem kriminellen Treiben können auch die gewieften IT-Spezialisten der Hacker-Universitäten kein Ende setzen. Selbst wenn sie wissen, wie sie der Bank 182 000 Euro stehlen.  

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