Jahreswechsel 2016/17 In diesen europäischen Städten steigen die besten und skurrilsten Partys
Fackelprozessionen, Fluss-Schwimmen, kostenloser Nahverkehr: Europas Silvestertraditionen sind vielseitig. In welche Städte sich die Reise zum Jahreswechsel besonders lohnt, zeigt ein aktueller Ratgeber von travelcircus.
Dubrovnik
Tradition: Gutes Benehmen
Typisches Silvesteressen: Kohlrouladen und Fisch
Für die Kroaten besitzt der letzte Tag des Jahres einen besonderen Stellenwert. Sie glauben fest daran, dass das Verhalten des 31.12. den Verlauf des gesamten nächsten Jahres bestimmen wird. Nicht zuletzt deshalb lässt sich der Jahreswechsel in der mittelalterlichen Stadt Dubrovnik, in der gutes Benehmen groß geschrieben wird, besonders gut verleben. In der größten Hauptstraße "Stradun" finden zu Silvester beeindruckende Feuershows statt, welche von traditionellen Live-Bands untermalt werden. Nachts, wenn der gesamte Himmel mit Feuerwerk bedeckt ist, kommt eine magische Atmosphäre auf, die Serienfans bereits bei Game of Thrones und Star Wars Episode 8 bewundern konnten, für die Dubrovnik als Drehort diente. Zur Besiegelung des neuen Jahres stößt man hier mit einem Glas Rakija (Obstbrand) an. Dann wünscht man sich "Sretna Nova Godian", was übersetzt Frohes Neues Jahr heißt. Wer nach der klassischen Silvesterfeier in den frühen Morgenstunden noch weiterziehen möchte, findet im Lazareti eine dreitägige Elektronikmusik-Veranstaltung. Gäste, die sich früher nach einem warmen Bett sehnen und nicht mehr Auto fahren wollen, können den Shuttle Service nutzen, den hier viele Hotels anbieten.
Quelle: travelcircus
Bild: dpa
Berlin
Tradition: Bleigießen
Typisches Silvesteressen: Raclette oder Fondue
Auch die 3,5 Millionen-Metropole Berlin lädt an Silvester zum Feiern ein. Für ihre extensive Partyszene ist die deutsche Hauptstadt nicht umsonst berühmt. Etwa eine Millionen Menschen versammeln sich jedes Jahr aufs Neue am Brandenburger Tor, um dem neuen Jahr gemeinsam entgegen zu fiebern. Bei etwa null Grad Celsius können Hartgesottene das Open-Air-Programm genießen, das zu den größten Silvester-Veranstaltungen der Welt zählt. Von 14 Uhr an starten Lichtanimationen und Feuershows, auf den Showbühnen treten internationale Größen auf. Von 20:15 an Uhr lässt sich das Spektakel zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule gleichzeitig live im Fernsehen betrachten. Und das beste daran? Der Eintritt ist frei. Danach laden die zahlreichen Berliner Nachtclubs zum ausgiebigen Feiern ein - wer mag, kann über Tage weiter Party machen. Wer es am berüchtigten Türsteher vorbei in den Club Berghain geschafft hat, kann gleich bis Montag dort bleiben. Ein weiteres Plus: Auf Taxen sind Sie in Berlin nicht angewiesen. Mit Ausnahme der S5 fahren alle öffentlichen Verkehrsmittel die Nacht durch. Na dann Prost und ein Frohes Neues Jahr.
Bild: dpa
London
Tradition: Hintertür öffnen
Typisches Silvesteressen: Roast Beef oder Fondue
Die Londoner stoßen um null Uhr traditionell mit Champagner an und singen neben dem klassischen Happy New Year gerne das Lied Auld Lang Syne, eines der bekanntesten Lieder im englischsprachigen Raum. Ein weiterer Brauch besteht darin, um Punkt Mitternacht die Hintertür zu öffnen, um das alte Jahr herauszulassen und das neue willkommen zu heißen. Im Zuge dessen wird auch der erste dunkelhaarige Mann im Blickfeld gebeten, mit Salz, Kohle und Brot einzutreten. Der Sage nach wird jeder Bewohner daraufhin im folgenden Jahr mit genug Essen, Geld sowie einem warmen Zuhause belohnt. Fernab von diesen Bräuchen ist London laut travelcircus an Silvester immer einen Besuch wert. Der Grund: Auf der Tower - oder Millennium Bridge können Besucher das Feuerwerk über der Themse bestaunen. Außerdem bietet die 8,5 Millionen-Stadt zusätzlich ein von der Regierung gefördertes und organisiertes Feuerwerk an. In London können alle öffentlichen Verkehrsmittel zwischen 23:45 und 4:30 Uhr kostenlos genutzt werden.
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Reykjavik
Tradition: Áramótaskaup
Typisches Silvesteressen: Selbstgekocht, zum Beispiel Skate Fish
Im frostigen Island sorgen 500 Tonnen Feuerwerkskörper von Privatpersonen dafür, dass den Feiernden zumindest warm ums Herz wird. Das sind sage und schreibe 1,5 Kilogramm pro Person. Außerdem lockt die südöstlich von Grönland gelegene Insel vor allem in der dunklen Jahreszeit mit ihren Polarlichtern viele Besucher an. Die Bewohner selbst sehen Silvester als traditionelles Fest an. Das Abendessen wird besinnlich zu Hause zubereitet - ein Großteil der Restaurants hat deshalb über die Feiertage geschlossen. Nach dem Essen heißt es für die meisten Isländer: Ab vor den Fernseher! Die Kulturparodie Áramótaskaup lässt das vergangene Jahr mit humoristischem Unterton noch einmal Revue passieren. Angestoßen wird traditionsgemäß mit Brennivín, einem Schnaps gebrannt aus isländischem Vulkanwasser, wenn es um null Uhr heißt: “Gleðilegt nýtt ár!” Nach Mitternacht lässt sich das Feuerwerk am besten vom Öskjuhlío Hill bestaunen, von dem aus die umliegenden Städte sichtbar sind. Klarer Nachteil: Der öffentliche Nahverkehr ist über den Jahreswechsel eingeschränkt.
Bild: AP
Edinburgh
Tradition: Fackelprozession
Typisches Silvesteressen: Black Bun
Die Schotten beginnen die Feierlichkeiten bereits am 30.12. mit dem ersten Teil des bedeutenden Fests Hogmanay mit einem Umzug durch Edinburgh, bei dem Tausende verkleidet durch die Altstadt ziehen. Begleitet wird der Umzug von einer Blaskapelle. Das Feuerwerk der Stadt ist ein weiterer guter Grund, den Jahreswechsel hier zu verbringen. Auf der Princess Street kommen rund 400.000 Menschen zusammen, um die Raketen über der traumhaften Kulisse der Edinburgh Castle zu bewundern. Bis in die frühen Morgenstunden unterhalten DJs die feiernden Menschen. Anschließend stehen Nachtbusse zur Verfügung. Außerdem empfehlenswert: Das Black Bun, eine Art Früchtebrot, das speziell für die Festtage zubereitet wird, sowie schottischer Whiskey oder Atholl Brose-Likör, der aus Single Malt Whiskey, Hafermehl, Honig und ausgewählten Gewürzen zubereitet wird.
Übrigens: Die Hogmanay Feierlichkeiten ziehen sich über Silvester hinaus bis ins nächste Jahr. Das Neujahrsspringen in den eiskalten River Forth (siehe Foto) gehört traditionell dazu - gerne auch noch im Weihnachtsmannkostüm.
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Zwillingsorte
Wem eine Silvesterfeier nicht reicht, der kann an der Grenze zwischen Finnland und Schweden gleich doppelt feiern. Die Zwillingsorte Haparanda und Tornio liegen in unterschiedlichen Zeitzonen. Das finnische Tornio ist dem schwedischen Haparanda eine Stunde voraus. Feierliebhaber können nach Mitternacht gemütlich über eine der vielen Brücken nach Schweden gehen, um das ganze Spektakel noch einmal zu verfolgen - und das ganz ohne Grenzkontrollen. Das Gleiche gilt für die spanische Stadt Badajoz, die ungefähr 20 Minuten vom dem portugiesischen Elvas (siehe Foto) entfernt ist.
Bild: Fotolia
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