Luxusstudie Porsche und Louis Vuitton nicht mehr trendy

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Deutsche haben kein Problem mit Imitaten


Die Luxus-Lagen in Europa
BerlinAusländische Investoren lieben Berlin. Spätestens seit dem Ausbruch der Euro-Schuldenkrise ist die Hauptstadt zu einem der beliebtesten Investitionsziele in Europa geworden. Die starke Nachfrage sorgte in den vergangenen Jahren für deutliche Preissteigerungen, die in Berlin-Mitte aktuell ein Spitzenniveau von 15.000 Euro je Quadratmeter erreichen. Damit liegt Berlin auf Platz 15 im europäischen Vergleich und ist in diesem Jahr erstmals im Ranking vertreten. Quelle: dpa
HamburgIn Hamburg ist mit 16.000 je Quadratmeter unverändert der Harvestehuder Weg die teuerste Straße und liegt damit auf dem 14. Rang. Quelle: APN
RomIm Zentrum von Rom liegt die Piazza di Spagna, einer der teuersten Plätze in Europa. Mit Preisen von bis zu 20.000 Euro je Quadratmeter schafft es der Platz auf Rang 13 . Quelle: dpa
MarbellaAuf einer kleinen Erhebung, nicht weit von Marbella, wurden im vergangenen Jahr Spitzenpreise von rund 20.000 Euro pro Quadratmeter erzielt. Die Urbanización Santa Margarita gehört damit zu den teuersten Adressen in Spanien. Im europäischen Vergleich reicht es „nur“ für Platz 13 . Quelle: dpa
MallorcaIn den besten Lagen von Mallorca sind die Preise in den vergangen Jahren deutlich gestiegen. In der Carrer Castanyetes, oberhalb der Bucht von Cala Marmacen in Port d‘Andratx, erzielten Makler Kaufpreise von bis zu 23.500 Euro pro Quadratmeter. Platz zwölf im Ranking der teuersten Straßen Europas. Quelle: dapd
Starnberger SeeErstmals im Ranking vertreten ist der Starnberger See. Die Immobilien mit Blick auf die Alpen waren im vergangen Jahr äußerst beliebt. Die Wertsteigerungen könnten schon bald das Niveau der Nordseeinsel Sylt erreichen. Aktuell werden am Starberger See Top-Quadratmeterpreise von bis zu 25.000 Euro erzielt. Platz elf im europäischen Vergleich. Quelle: dpa
MünchenEbenfalls auf Platz elf liegt mit 25.000 Euro je Quadratmeter die Müllerstraße in München. Quelle: AP

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist im Luxussegment angekommen, in den DACH-Staaten legen die Konsumenten immer mehr Wert auf Produkte, die fair produziert werden. Definiert sich eine Marke jedoch über ihr starkes Luxusimage, treten die Produktionsbedingungen in den Hintergrund. In der Schweiz und China legt man allerdings auch trotzt starkem Edelimage Wert auf nachhaltige Produktion, am anderen Ende dieser Skala liegen die USA, wo faire Produktion bisher nur wenig wertgeschätzt wird.

Europäisches Understatement versus chinesischen Protz

Geht es um denn die Wahrnehmung von Luxus, klafft eine große Meinungsverschiedenheit zwischen den DACH-Staaten auf der einen Seite und China nebst den USA auf der anderen Seite. Hierzulande und in den zwei Nachbarstaaten gilt Luxus als etwas persönliches, was nicht groß zur Schau gestellt wird. Understatement und Handwerkskunst sind wichtiger als Auffallen um jeden Preis. Anders sehen das die Amerikaner und Chinesen. Hier ist man der Meinung, dass Luxus provozieren darf und gerne auch nach außen gezeigt wird.

Trotz diesen sehr entfernten Wahrnehmungen von Luxus, eines haben die fünf untersuchten Ländern gemeinsam. Geht es um den Sinn von Luxus ist man sich einig, dass er einer Abgrenzung zu unteren sozialen Schichten dient und ein Erkennungsmerkmal der "Upper-Class" ist.

Es ist nicht alles Gold was glänzt. Dieser Meinung sind auch die Schweizer und Chinesen. Die Befragten beider Nationen legen einen hohen Wert auf Originalprodukte und kaufen keine Imitate. Dahingegen ist es in den USA, Österreich und Deutschland weniger problematisch auch mal eine Fälschung als Original auszugeben. Knapp die Hälfte der Befragten gaben an, mit Imitaten keine Probleme zu haben.

Spannend ist die Wahrnehmung von ständiger Erreichbarkeit via Telefon, SMS oder Internet. Während rund 80 Prozent der Deutschen, Schweizer und Österreicher es als luxuriös empfinden, nicht erreichbar zu sein, sehen fast 90 Prozent der Chinesen eine dauerhafte Erreichbarkeit als erstrebenswert an und verknüpfen dies mit Luxus. Die amerikanischen Befragten liegen zwischendrin, bei knapp Fifty-Fifty.

Blickt man in die Zukunft, scheint China bald das neue "Luxusmekka" zu sein. Dreiviertel der befragten Chinesen waren sich einig, dass Luxus in ihrem Land in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird, in den DACH-Ländern und den USA geht man eher von einer Stagnation des Stellenwertes von Luxus aus.

Wie Porsche & Co. wieder punkten könnten

Damit Luxusmarken in Zukunft erfolgreich weiter bestehen, rät Koch zu zwei Dingen: "Die Autohersteller müssen sich eine neue Daseinsberechtigung schaffen und Marken wie Louis Vuitton und Rolex sollten wieder mehr in handwerkliche Spitzenleistungen investieren."

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Stilikone, die trotz ihres Bekanntheitsgrades auch in der aktuellen Untersuchung ganz weit oben steht, kommt übrigens aus Deutschland: Der Uhren-und Füllerhersteller Montblanc mit Stammsitz in Hamburg.

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