Ökonomie der Schönheit Wie Sie mit Schönheit Ihre Karrierechancen verbessern

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Heutzutage haben Manager gesundheitsbewusst zu leben

„Der Körper ist auch für Manager zum Kapital geworden“, sagt Soziologe Rosar. „Die Kleinen, Dicken und Hässlichen wird es immer weniger auf der Chefetage geben – zumindest müssen sie sich sehr viel mehr anstrengen als früher.“ Dass er einer vergangenen Generation von Unternehmenslenkern angehört, ist auch dem ehemaligen RWE-Chef Jürgen Großmann bewusst. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ sagte er kürzlich: „Der moderne Entscheider läuft Marathon, zählt täglich seine Schritte und misst kontinuierlich seinen Body-Mass-Index.“

Heute signalisiert die Plauze nicht mehr Willen zur Lebensfreude, sondern mangelnde Disziplin. Selbst Genussmensch Großmann sah sich in den ersten 1000 Tagen seiner RWE-Regentschaft genötigt, auf Alkohol zu verzichten. Sein Nachfolger ist da noch ausdauernder.

Peter Terium ist zwar auch nicht gerade von zarter Statur, verzichtet aber auf Fleisch, meditiert und macht Yoga. Veranstaltungen verlässt er spätestens um 23 Uhr. „Worüber man sich nach dem achten Glas Bier austauscht, dient selten den Unternehmensinteressen“, sagte Terium der „Zeit“. Auch Henkel-Chef Kasper Rorsted ist dafür bekannt, sich bei Anlässen in Sachen Alkohol zurückzuhalten und rechtzeitig zurückzuziehen. Dass er seine Freizeit zudem gerne im Laufdress verbringt? Nicht der Rede wert. Airbus-Kollege Tom Enders macht es schließlich genauso. Bertelsmann-Primus Thomas Rabe ebenfalls. Der enthält sich zudem schon seit Jahren des Alkohols. Selbst Kaffee steht auf seiner Sündenliste und wird konsequent durch Ingwertee ersetzt.

Preis der Schönheit: Diese Eingriffe sind bei Männern beliebt

Und was die Chefchefs vorturnen, macht der hierarchische Mittelbau gerne nach: Seit einigen Jahren hat etwa der Frankfurt-Marathon eine eigene Bewertungskategorie nur für Manager.

Schönheit zahlt sich aus

Der asketische Lebenswandel fällt den Lauf- und Führungskräften umso leichter, als dass für Ingwertee, Lifting und Co. das Gleiche gilt wie für die lukrative Unternehmensbeteiligung: der Return on Investment stimmt.

Oder, wie es Daniel Hamermesh, Wirtschaftsprofessor der Universität Texas, in einem Buch 2011 ausdrückte: „Beauty Pays“. Hamermesh gilt als führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ökonomie der Schönheit. Er beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit der Rolle der körperlichen Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt. Dazu hat er Daten von mehr als 2700 Männern und Frauen ausgewertet, die Forschern der Universität Michigan nicht nur ihr Gehalt mitteilten, sondern deren Aussehen auch noch in die Kategorien wunderschön, gut aussehend, durchschnittlich, unansehnlich und hässlich unterteilt wurden.

Ergebnis der Studie: Attraktive Angestellte verdienen im Schnitt jährlich bis zu fünf Prozent mehr als ihre unansehnlichen Kollegen. Im Laufe eines Berufsleben kommt da einiges zusammen: So verdienen schöne Menschen 230 000 Dollar mehr – zumindest in den USA. „Zum einen wird den Attraktiven von vornherein mehr geboten, zum anderen verhandeln sie aber auch besser“, sagt Soziologe Rosar.

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