Sonnenmilch für die Fahrradkette Fünf typische Probleme von Radfahrern

Der Frühling holt die Menschen vom Sofa auf den Fahrradsattel. Das ist gut. Doch Irrtümer und unnötige Bremsfaktoren radeln immer mit.

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Quelle: dpa

Sitzposition falsch eingestellt

Falsch sitzen ist kein Privileg von Büroarbeitern. Auch auf dem Fahrradsattel gibt es viele falsche Positionen und Haltungen. Dann löst die Fahrt Schmerzen aus oder wird schlichtweg anstrengender als sie sein müsste.

Die Probleme beginnen häufig schon beim Kauf. Wer sich in diesem Frühjahr ein neues Rad zulegt, sollte zuvor Daten wie Innenbeinlänge, Armlänge und Rumpflänge ausmessen. Denn nicht nur die Länge des Beines, sondern auch das Verhältnis zwischen Oberkörper und Beinen spielt für die passende Geometrie eine Rolle. Fachhändler können mit den Daten die passende Rahmengröße ermitteln. Online-Versender bieten auf ihren Webseiten mehr oder weniger genaue Module, um die passende Größe zu errechnen.

Da die großen Hersteller nicht für jede Körpergröße die optimale Geometrie im Standardprogramm führen, passiert es vielen Menschen, dass sie zwischen zwei Rahmengrößen liegen. Dann gilt es, sich zu entscheiden: Der kleinere Rahmen fördert eine sportlichere und geducktere Haltung. Der größere Rahmen ist komfortabler.

Der Wunsch nach Sicherheit verleitet viele Radfahrer dazu, den Sattel recht tief einzustellen, damit sie im Falle des Bremsens sofort mit den Füßen auf den Boden kommen. Leider ist das nicht effizient für das Vorankommen. Als Faustregel gilt, dass der Sattel dann in der richtigen Höhe ist, wenn bei gestrecktem Bein die Ferse auf Pedale ist. So ergibt sich eine leichte Beugung beim Kurbeln, die die Kraft des Beines optimal ausnutzt. Auch das Gegenteil, meist bei eher ambitionierten Fahrern, ist zu sehen: Der Sattel ist so hoch, dass das Bein fast vollständig gestreckt wird und die Hüfte ausgleichend nach rechts und links wippt.

Obwohl der Sattel das meiste Gewicht des Radfahrers trägt, sind auch die Arme belastet. Wer einen Lenker wählt, der nur eine einzige Griffposition zulässt, riskiert schneller Taubheitsgefühle und Schmerzen. Wer zwischen verschiedenen Griffpositionen wechseln kann, belastet die Hände, Handgelenke und Arme nicht einseitig.

Sattel falsch gewählt

Desto weicher, desto bequemer - was für den Ohrensessel richtig sein mag, ist für den Fahrradsessel nicht unbedingt geeignet. Vor allem die Profiradfahrer sitzen auf Sätteln, die eher die Nachgiebigkeit von Holzstühlen haben. Einen geringen Komfortvorteil holen sie sich durch die in die Hosen eingearbeiteten Polster - und jahrelange Gewöhnung.

Teuer und elegant
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Wer beständig Schmerzen hat und den Sattel austauschen möchte, kann heutzutage in Fachgeschäften auch die passende Breite bestimmen lassen. Der Knochenbau ist von Mensch zu Mensch anders, entsprechend sollte der Abstand zwischen den Hüftknochen bei der Auswahl eine Rolle spielen.

Je sportlicher und geduckter die Haltung ist, desto mehr verschiebt sich die Sitzposition nach vorne - mit teils sehr unangenehmen Folgen für empfindlichere Körperpartien. Dem tragen die Hersteller schon seit langem mit Vertiefungen und Aussparungen in den Sätteln Rechnung. In extremen Fällen reicht das zu Modellen für Zeitfahrräder, die vorne gleich zwei Enden haben und damit mehr wie eine Gabel aussehen.

Falsche Kleidung und schlecht gepflegtes Fahrrad

Falsche Kleidung

Einen Helm zu tragen, ist inzwischen Standard. Die früheren Vorbehalte gegenüber dem Schutz sind gewichen, die Anzahl der mehr oder minder ästhetischen Helme ist gigantisch. Das ist aber auch das einzige, das für eine gemütliche Radtour, insbesondere auf Ebikes, nötig ist.

Atmungsaktive Kleidung ist ein Kann, kein Muss. Erst bei Anstrengungen, die den Radler ins Schwitzen bringen, sind die Kleidungsstücke mit den besonderen Membranen hilfreich und empfehlenswert. Sie verlieren jedoch ihre Wirkung, wenn sie mit traditionellen Geweben gemischt werden.

Der Abtransport der Flüssigkeit funktioniert nicht, wenn unter der atmungsaktiven Jacke ein Pullover oder ein T-Shirt aus Baumwolle getragen wird. Sitzpolster in den Hosen mögen den Anschein von mehr Komfort erwecken - bei der Wahl des richtigen Sattels hingegen werden sie immer unwichtiger. Radprofis verbringen mehrere Stunden täglich auf dem Sattel. Wer nur am Nachmittag um den See fahren will, sollte viel mehr darauf achten, dass die Hose nicht am Bauch spannt und möglichst wenig Nähte im Sitzbereich verlaufen.

Luftdruck zu niedrig

Es kostet nichts und bringt mehr als fast jede Gewichtsersparnis am Rad: Der richtige Luftdruck auf den Reifen. Wie viel Bar oder PSI ein Reifen verträgt, steht stets auf der Flanke des Mantels. Je dünner die Mäntel, desto höher der Druck, desto öfter ist es wichtig, den Luftdruck zu kontrollieren. Falls auf der Pumpe nur PSI angegeben sind, aber der Mantel nur Bar angibt (oder andersrum) hilft die Seite umrechnung.org.

Es lohnt sich, den Reifen bis nahe an den maximal erlaubten Druck aufzupumpen. Dann rollt er leichter und der Fahrer spart spürbar Kraft.

Kette nicht geschmiert

Schlecht geölte und stark verschmutzte Ketten sind ein großer Bremser auf der Fahrt ins Grüne. Das Tückische: Sowohl zu wenig als auch zu viel Fett sind nicht gut. Zu viel allerdings im wesentlichen für die Sauberkeit, denn dann sprenkelt das Öl den Rahmen voll.

Wer seine Kette seit Jahren nicht mehr gereinigt hat, greift entweder zu einer Zahnbürste, Reinigungsmittel und Handarbeit oder nimmt ein Kettenreinigungsspray. Sind die Kette und die Ritzel sauber, reichen wenige Tropfen Öl, die sich nach einigen Kurbelrunden gut verteilen. Die Palette reicht von einfachen flüssigen Ölen über synthetische bis zu trockenen Wachsen. Die Seite fahrradmonteur.de zählt zu den - kurzfristig - wirksamen Schmiermitteln sogar Sonnenmilch, Vaseline oder Olivenöl.

Weitere Tipps für die Wartung des Rades, von Steuersatz über Bremsen bis Beleuchtung gibt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club auf seiner Homepage.

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