Studium Zahl der minderjährigen Studienanfänger deutlich gewachsen

Das „Turbo-Abitur“ sorgt für immer mehr minderjährige Studienanfänger an den Hochschulen. Das bringt auch rechtliche Probleme mit sich. Viele Hochschulen helfen sich mit einer Generaleinwilligung der Eltern.

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Die besten Unis nach Fachbereichen
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Quelle: dpa
Beste Universität im Bereich Wirtschaftsinformatik: Technische Universität DarmstadtDie Absolventen dieser Universität konnten im Bereich Wirtschaftsinformatik die meisten Personaler von sich überzeugen (28,7 Prozent). Quelle: Technische Universität Darmstadt / PR Quelle: PR
Beste Universität im Bereich Naturwissenschaften: Technische Universität Berlin22,3 Prozent der befragten Personaler sind von den Absolventen der TU Berlin überzeugt.Quelle: TU-Pressestelle / Dahl Quelle: PR
Beste Universität im Bereich BWL: Universität Mannheim40,2 Prozent der befragten Personaler haben schon gute Erfahrungen mit Absolventen dieser Universität gemacht. Quelle: PR
Innenansicht des Fakultätsgebäudes für Mathematik und Informatik in Garching. "Parabelrutsche" Quelle: CC
Hauptgebäude der LMU München Quelle: CC
Beste Uni in den Bereichen Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik und Maschinenbau: RWTH AachenIm Vergleich zu den Vorjahren hat Universum die Befragungs-Methode angepasst. Die Antworten der Personaler wurden gewichtet. Das bedeutet: Ihre Antworten beeinflussen das Ranking stärker oder schwächer, je nachdem, ob ihre Branche in der Umfrage im Vergleich zur deutschen Firmenlandschaft über- oder unterrepräsentiert ist. Daher lassen sich die aktuellen Ergebnisse des WiWo-Hochschulrankings nicht direkt mit Umfrageergebnissen aus den Vorjahren vergleichen. Dennoch: Die RWTH Aachen ist immer unter den Top Ten. In diesem Jahr ist sie sogar die erfolgreichste Universität des Rankings. In drei Fachbereichen hat sie den ersten Platz erreicht. 49,3 Prozent der Personaler sind mit den Absolventen des Bereichs Wirtschaftsingenieurwesen zufrieden. Im Fachbereich Maschinenbau konnten die Aachener 35,1 Prozent der Personaler von sich überzeugen. Auch im Bereich Informatik gaben mit 27,9 Prozent die meisten Personaler den Absolventen der RWTH gute Noten. Dazu kommen zwei dritte Plätze in der Elektrotechnik und den Naturwissenschaften.Quelle: RWTH Aachen / PR - Peter Winandy Quelle: PR

Wegen des verkürzten Abiturs hat sich die Zahl der minderjährigen Studienanfänger in Deutschland innerhalb weniger Jahre mehr als vervierfacht. Im Studienjahr 2015 (Sommer- und Wintersemester 2015/16) schrieben sich 3737 Studenten unter 18 Jahren an den Hochschulen neu ein. Das waren 0,7 Prozent der 507.000 Studienanfänger, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. 2010 waren lediglich 837 Studenten jünger als 18 Jahre - damals entsprach das 0,2 Prozent der insgesamt rund 445.000 Erstsemester.

Seit dem Jahr 2000 haben fast alle Bundesländer das auf zwölf Schuljahre verkürzte „Turbo-Abitur“ (G8) eingeführt. Allerdings sind inzwischen die ersten wieder zu G9 zurückgekehrt, andere erproben Mischformen.

Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Deutsches Studentenwerk (DSW) sehen in der wachsenden Zahl minderjähriger Studenten kein wirkliches Problem. Die meisten Hochschulen holten eine Generaleinwilligung der Eltern ein, damit die unter 18-Jährigen selbstständig handeln könnten, sagt HRK-Sprecher Ralf Kellershohn. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hätten außerdem inzwischen gesetzlich verankert, dass minderjährige Studierende in allen Belangen des Studiums voll rechtsfähig seien.

„Wenn sie im Wohnheim wohnen möchten, müssen die Eltern den Mietvertrag unterschreiben“, sagt Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk in Berlin. Da die Minderjährigen immer noch eine sehr kleine Gruppe seien, handelt es sich aus seiner Sicht um kein echtes Problem. Viele davon seien schon in der Schule sehr erfolgreich gewesen: „Wenn die studieren, kommen die durch.“ Manche hätten allerdings Probleme, mit dem stärkeren Druck an den Hochschulen zurechtzukommen, sagt Grob.

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