unächst einmal macht Lernen klüger. Die Hirnforschung hat in den letzten Jahren deutlich gemacht, dass Lernen aber auch mit Glücksempfinden eng verbunden ist. Lernen liegt, wie schon Aristoteles wusste, in der Natur des Menschen. Das Gehirn, so verkündet auch Hirnforscher Manfred Spitzer, ist aufs Lernen programmiert. Wer nicht lernt, oder daran gehindert wird, lebt also an seiner natürlichen Bestimmung vorbei. So wie Muskeln mit dem Training wachsen und sonst verkümmern, so verhalte es sich auch mit den Gehirnstrukturen, sagt Spitzer.
Den Zusammenhang von Lernen und Lebensglück bestätigt nun eine forsa-Umfrage im Auftrag des von Coca-Cola getragenen Happiness Instituts unter 2000 Menschen in Deutschland. Lernen macht glücklich, aber es gilt auch umgekehrt: Wer glücklich ist, lernt auch gerne. Lebensfrohe Menschen geben dem Lernen eine größere Bedeutung als Menschen, die sich selbst als weniger lebensfroh bezeichnen. 69 Prozent der sich für lebensfroh haltenden Menschen bezeichnen sich auch als wissbegierig, bei den anderen sind es nur 50 Prozent. Und das unabhängig vom Alter.
Freiwilligkeit ist wichtig
Doch das Anhäufen von Wissen um jeden Preis führt noch nicht zum Lebensglück. Das tut es erst, wenn es freiwillig geschieht: Während 75 Prozent der Erwachsenen über 30 Jahren Lebensfreude beim Lernen empfinden, sind es bei den 14- bis 29-Jährigen nur 53 Prozent - sie lernen überwiegend für Schule oder Ausbildung.
Durch die Umfrage fühlt sich auch der Schulleiter und Buchautor Ernst Fritz-Schubert („Schulfach Glück“) bestätigt: „Die Schule muss Freude am Lernen vermitteln. Das ist nicht nur wichtig für den schulischen Erfolg, sondern auch fürs Leben.“ Denn Lernen endet nicht mit dem Schulabschluss oder dem Bachelor. Das sehen auch die Deutschen so: Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) hält lebenslanges Lernen für eine wichtige Grundlage, um Lebensfreude empfinden zu können. Die Bedeutung von lebenslangem Lernen schätzen dabei Menschen aller Altersklassen und insbesondere lebensfrohe Menschen als hoch ein.