Uni-Ranking 2011 Die besten Unis für die Karriere

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Sachs Raissa

Ebenfalls zeichnet sich immer mehr ab, dass Bachelor-Absolventen zunehmend schlechtere Karten bei der Bewerbung haben. 66 Prozent der Befragten bemängeln deren fehlende praktische Erfahrung , 47 Prozent finden sie zu jung oder zu unreif, 41 Prozent attestieren ihnen zu wenig Fachwissen.

Dabei sollte gerade der Bachelor den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Theoretisch jedenfalls. Die Wirklichkeit ist eine andere – gerade beim ersten Job ist der Mangel an praktischen Erfahrungen eines der größten Hindernisse: 71 Prozent der Personalchefs ist sie enorm wichtig – vor vier Jahren sagten das nur 46 Prozent.

Zumindest Raissa Sachs dürfte bei der Jobsuche im Sommer 2012 keine Probleme haben. Die 25-Jährige absolviert derzeit ihr Masterstudium in Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt – die im aktuellen Uni-Ranking ebenfalls herausragt. In insgesamt sechs Fächern landet die Hochschule unter den Top fünf. So viele Spitzenplatzierungen ergattert keine andere Uni.

Optimale Vorbereitung

Sachs wird bei ihrer künftigen Bewerbung allerdings nicht nur mit ihrem Fachwissen oder dem Zeugnis einer renommierten Uni punkten können. Sie hat auch festgestellt, dass die TU Darmstadt sie „optimal auf das Berufsleben vorbereitet“. Seit sie nebenbei beim IT-Dienstleister des Fresenius-Konzerns in Bad Homburg jobbt, hat sie schon einige Male Kollegen mit Wissen aus dem Studium helfen können. Ein klarer Pluspunkt für ihre Bewerbung – und für die Uni.

Die Hochschulleitung um den TU-Präsidenten Hans-Jürgen Prömel, der seit 2007 im Amt ist, tut viel dafür, damit die Darmstädter Absolventen einen Wissensvorsprung haben. Schon im ersten Semester arbeiten die Studenten in Projektgruppen zusammen, die sich beispielsweise der Minimierung der Feinstaubbelastung oder der Entwicklung neuer Drucker widmen.

"Prozesslernfabrik"

Seit einigen Jahren gibt es zudem eine „Prozesslernfabrik“. In einer eigens gebauten Halle können die Studenten den gesamten Produktionsprozess nachvollziehen – von der Bestellung von Werkstoffen bis zur Auslieferung des fertigen Produkts.

Vor einigen Wochen eröffnete Prömel zudem das „House of IT“, das in Zusammenarbeit mit der hessischen Landesregierung und Softwareunternehmen entstanden ist. Dort sollen Informatiker, Ingenieure und Ökonomen zusammen forschen – ein weiterer Baustein in Prömels Zukunftsstrategie.

Zahlreiche Dax-Vorstände haben ebenfalls an Spitzenunis wie Aachen, Darmstadt oder Mannheim den Grundstein für ihre spätere Karriere gelegt (siehe Grafik Seite 90).

Doch auch wer keine dieser Hochschulen besucht, sollte sich davon nicht entmutigen lassen. Die Personalchefs sehen die aktuellen Jobaussichten so optimistisch wie lange nicht: Knapp 85 Prozent bewerten sie derzeit als gut. Im vergangenen Jahr sagten das nur 39 Prozent.

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