So gut wie jeder hat schon einmal davon gehört: Wenn wir mit einem anderen sprechen, dann geht es nicht nur um den sachlichen Inhalt dessen, was wir sagen, sondern es gibt vier verschiedene Ebenen der Kommunikation: Jede Botschaft enthält auch eine Aussage über die Beziehung, in der wir zum Gegenüber stehen. Sie sagt etwas über uns selbst aus, und sie kann als Appell verstanden werden. Darum kann eine simple Äußerung wie "Achtung, da vorne ist rot", vorgetragen vom Ehemann an seine Frau, die das Fahrzeug steuert, zu einem furchtbaren Streit führen.
Für die Entwicklung dieses Kommunikationsmodells, auch Vier-Ohren-Modell genannt, ist der Hamburger Psychologe Friedemann Schulz von Thun weltweit berühmt geworden. Wie kaum ein anderer hat er untersucht, was Kommunikation ausmacht und wie sie wirkt. Seine Modelle waren nicht nur wegweisend für die Psychologie und Therapie, sie werden auch in den Medienwissenschaften oder im Coaching angewendet. Nun hat er gemeinsam mit dem Tübinger Kommunikationsforscher Bernhard Pörksen in dem Buch Kommunikation als Lebenskunst die Quintessenz seiner Lehre zusammengefasst.
Die vier Ebenen der Kommunikation
Hier geht es um die Fakten, die der Gesprächspartner vermittelt.
Je nachdem wie das Gegenüber mit jemandem redet, kann der Angesprochene Rückschlüsse auf das Verhältnis zwischen beiden ziehen.
Der Zuhörer kann hierbei herausfinden, was im Gesprächspartner vorgeht.
Hier versuchen die Empfänger oftmals herauszufinden, was der Sender von einem erwartet.
In drei Kapiteln gibt das Buch die Gespräche zwischen den beiden wieder. Schulz von Thun und Pörksen nehmen auseinander, was passiert, wenn Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen miteinander kommunizieren. Sie untersuchen persönliche Gespräche zum Beispiel über Beziehungsfragen, konkrete berufliche Anwendungen, etwa Kommunikation für Führungskräfte und Pädagogen, und enden schließlich bei den ganz großen philosophischen Fragen: Wie kann uns eine gelungene Kommunikation mit Glück erfüllen? Welche Bedeutung hat unser Wissen um unsere Sterblichkeit für unsere Kommunikation? Schulz von Thun und Pörksen zeigen, dass es zwar keine fertigen Rezepte für eine gelungene Verständigung gibt, dass aber die Art und Weise, wie wir mit anderen sprechen, einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebensqualität haben kann.
Kein Mensch kann alle Anforderungen erfüllen
Und sie formulieren in ihrem Buch neue, bisher unveröffentlichte Ansätze, zum Beispiel eine Kommunikationspsychologie für Führungskräfte. Der Druck auf Manager ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Sie sollen ständig ansprechbar sein, Mitarbeitern empathisch Feedback geben und zugleich sekundenschnell Entscheidungen treffen. Ein einzelner Mensch kann unmöglich alle diese Anforderungen erfüllen. Kein Wunder, dass der Beratungs- und Coachingbedarf unter Führungskräften so enorm hoch ist. Auch Schulz von Thun ist in den letzten Jahren immer stärker als Coach tätig gewesen. Er rät zur Einsicht in "unvermeidliche Unzulänglichkeiten" und hat ein Ideal entwickelt, das er "integrale Führungskraft" nennt.
Zum Buch
Das Buch: Bernhard Pörksen, Friedemann Schulz von Thun: "Kommunikation als Lebenskunst", Carl-Auer-Verlag, 217 Seiten, 24,95 Euro.
Dabei nutzt Schulz von Thun bekannte Modelle. Etwa das vom inneren Team, das von der Annahme ausgeht, dass jeder Mensch verschiedene Persönlichkeitstypen und Bedürfnisse in sich verspürt. Zum Beispiel das verletzliche innere Kind, den Zweifler, der vor jeder Entscheidung gerne das Für und Wider abwägen will oder den Macher, der sich am Ende durchsetzt. Zusätzlich greift Schulz von Thun auf das Riemann-Thomann-Modell zurück, wonach der Mensch vier verschiedene Grundbedürfnisse hat: Dauer und Wechsel, Nähe und Distanz.
Integrale Führungspersönlichkeiten sind gefragt
Dem Experten zufolge kommt ein Manager mit einer integralen Persönlichkeitsstruktur am besten mit den vielfältigen Anforderungen zurecht. Er weiß, dass er als Chef sowohl nahbar als auch distanziert sein muss. Und dass "Führung auch immer eine dienende Funktion hat", so Schulz von Thun. Er besitzt die Fähigkeit für eine dialogisch orientierte Anteilnahme. Aber er (oder auch sie) ist auch in der Lage, Mitarbeitern oder Kunden auch mal etwas zu verweigern, ohne darüber zu grübeln, ob er oder sie noch gemocht wird.
So kommunizieren Sie möglichst geschickt
Die Unternehmensberater Michaela Lang und Oliver Fritsch geben in ihrem Buch "Das Anti-Burnout-Buch" (MVG-Verlag) wertvolle Tipps in Form von 14 Denkwerkzeugen. Wir haben die wesentlichen Tipps für Sie zusammengefasst.
Unsere Gedanken und das, woran wir glauben oder nicht glauben, spielen eine gewichtige Rolle in unserem Leben. Negative Glaubenssätze lassen uns etwas glauben, das vielleicht schon keine Gültigkeit mehr, und blockieren dadurch unsere Veränderungsfähigkeit.
Das ist insbesondere dann problematisch, wenn wir uns aus stressigen Stresssituationen, die zum Burnout führen können, befreien.
Negative Glaubenssätze ans Tageslicht zu holen und zu hinterfragen, wo sie ihren Ursprung haben. Sie anschließend auf ihre Richtigkeit zu überprüfen und bei Bedarf in positiv wirkende Glaubenssätze umzuwandeln.
Wir tragen negative Glaubenssätze in uns, die uns blockieren und zur Last werden können. Sie verhindern Veränderungen und zwingen uns dazu, in suboptimalen Zuständen zu verharren. Manche Menschen glauben zum Beispiel, dass es „die einen einfach drauf haben und andere leider nicht“.
Ein weiterer negativer Glaubensatz besagt, dass man im Leben sowieso nichts kontrollieren kann und letztlich alles vom Zufall abhängt.
Die gute Nachricht lautet, dass man negative Glaubenssätze auch wieder verlernen kann.
Notieren Sie zuerst, welche negativen Glaubenssätze Sie zurückhalten - und in wieweit diese Sie stressen. Beispiele: Männer bzw. Frauen haben es leichter; Ich bekomme ja sowieso keine Gehaltserhöhung; Keiner interessiert sich für mich.
Was müssen Sie tun, um sich selbst zu beweisen, dass Ihre negativen Glaubenssätze keine Gültigkeit mehr für Sie besitzen? Schreiben Sie es auf!
Zum Abschluss notieren Sie all Ihre positiven Glaubenssätze - und womit diese Sie schon weitergebracht haben. Bewahren Sie sie gut auf und ergänzen Sie sie von Zeit zu Zeit um weitere positive Glaubenssätze, die Ihnen in den Sinn kommen, oder auch um jene, die Sie vom Negativen ins Positive umgewandelt haben.
Ein Teil der Fremdbestimmung in unserem Leben entspringt unserer Kindheit. Durch unsere Erziehung wurden wir auf dem Weg ins Erwachsenenalter oft von tief verwurzelten Familientraditionen und -regeln geprägt. Als erwachsene leben wir in dieser Spur weiter, ohne uns groß Gedanken darüber zu machen, ob wir das wollen oder nicht.
Herauszufinden, wie sehr wir das Leben unserer Eltern oder anderer wichtiger Menschen in unserem Leben weiterführen oder uns dagegen auflehnen. Dabei befreien Sie sich von den belastenden und einengenden Fesseln Ihrer Eltern und fangen an, Ihr eigenes Leben zu leben.
Oft bewegen wir uns noch in den Fußstapfen derer, die während unserer Kindheit großen Einfluss auf uns hatten. Häufig passiert das allerdings eher unbewusst. Finden Sie heraus, wie sehr Sie noch das Leben Ihrer Eltern führen, oder ob Sie genau das Gegenteil machen.
Fragen Sie sich, ob Sie sich so wohlfühlen wie es ist, oder ob Sie etwas verändern möchten. Dabei helfen Fragen wie:
- Welche Träume hatten meine Eltern oder andere mir wichtige Bezugspersonen?
- Welche davon meine ich heute noch erfüllen zu müssen?
- Welche negativen Erfahrungen machten meine Eltern?
Welchen davon versuche ich bewusst aus dem Weg zu gehen?
usw.
Die Antworten und die daraus resultierende Erkenntnis sind ein weiterer wichtiger Schritt auf Ihrem Weg zu einem selbstbestimmten und stressfreien Leben.
Wenn wir Fortschritte machen wollen, gibt es immer Situationen, in denen wir aus zwei scheinbar gleich guten Alternativen eine wählen müssen. Oft geraten wir dabei ins Stocken weil wir unsicher sind - dieser Zustand kann uns mehr stressen als die Entscheidung selbst.
Entscheidungen anhand hilfreicher Kriterien und Techniken besser und schneller zu treffen.
Unsere Entscheidungen werden hauptsächlich gelenkt durch
- Erfahrungen aus der Vergangenheit
- unseren Verstand und
- unser Gefühl.
65 Prozent der Frauen entscheiden eher nach dem Gefühl und 65 Prozent der Männer eher mit dem Kopf. Überlegen Sie, welcher Typ Sie sind!
Optimal ist immer eine gute Mischung aus beidem. Um beide Fähigkeiten - auf sein Gespür zu hören und seinen Verstand bei Entscheidungen einzuschalten - ein bisschen zu trainieren, kann man sich beispielsweise schriftlich mit einem Problem auseinandersetzen.
Schuldzuweisungen gehören zu den größten Hindernissen auf dem Weg aus dem Stress, denn wer die Verantwortung für die eigenen Probleme auf andere abschiebt, hat es nicht mehr in der Hand, seine Situation zu verbessern.
Gezielt Verantwortung für die eigenen Stressthemen zu übernehmen.
- Schieben Sie einen ganzen Tag lang niemandem die Schuld für irgendetwas zu, sondern überlegen Sie stattdessen jedes Mal, ob Sie selbst Verantwortung übernehmen könnten. Ziehen Sie sich dazu ein Gummiband über Ihr Handgelenk. Jedes Mal, wenn Sie sich dabei erwischen, eine Schuldzuweisung auszusprechen, ziehen Sie an dem Gummi und lassen es auf Ihr Handgelenk schnalzen.
- Streichen Sie in konfliktreichen Gesprächen das Wort „du“ aus deinem Wortschatz und ersetzen Sie es durch „ich“. Sie werden feststellen, wie schnell sich dadurch die Stimmung und der Ton entschärfen.
- Formulieren Sie Vorwürfe in Wünsche um und nehmen Sie damit gleich viel streitbare Energie aus einem Gespräch heraus.
Missverständnisse in der Kommunikation verursachen oft mehr Stress, als uns lieb ist. Besonders schwierig wird es, wenn die Kommunikation nicht auf Augenhöhe stattfindet.
Zu erfahren, wie Sie sich im Austausch mit anderen verhalten, und die richtige Kommunikationsebene zu finden.
Wenn wir auf einer Ebene kommunizieren, die in der jeweiligen Situation nicht angebracht ist und zum Beispiel im Austausch mit anderen Erwachsenen in die Eltern- oder Kind-Ich-Rolle fallen, blockieren wir uns damit selbst. In der Regel fühlen wir uns in einer solchen Situation nicht verstanden oder ernst genommen. Das lässt sich immer wieder gut beobachten in Gesprächen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern.
Achten Sie also darauf, auf der richtigen Kommunikationsebene zu bleiben. Konkret heißt das, im Austausch mit Erwachsenen die Rolle des Erwachsenen-ICHs einzunehmen und nur dann die Rolle des Eltern-ICHs zu übernehmen, wenn Sie mit kleinen Kindern oder auch mit pflegebedürftigen Personen zu tun haben.
Warum nimmt unsere Leistungen keiner wahr? Dem wollen wir hier auf den Grund gehen. Denn wer sich ständig verausgabt, sich nicht bemerkbar machen und anderen keine Grenzen aufzeigen kann, ist besonders gefährdet für einen Burnout.
Sich der eigenen Möglichkeiten bewusst zu werden, um stärker wahrgenommen zu werden.
Viele verlieren den Kontakt nach außen, weil sie zu oft in der virtuellen Welt ihrer Computer sind. Tipps:
- Über ein großes persönliches Netzwerk zu verfügen, das sich auch außerhalb des direkten Arbeitsplatzes befindet und dem man regelmäßig neue Kontakte hinzufügt.
- Eine Art „Währung“ in Form von Fachwissen, Informationen oder Kontakten zu besitzen, um nachhaltig für das eigene Netzwerk interessant zu sein.
- Sich regelmäßig der Kontakte im eigenen Netzwerk zu bedienen und sich in Erinnerung zu rufen.
Stellen Sie eine Liste von Menschen zusammen, die Sie gerne kennenlernen wollen/müssen. Überlegen Sie sich Strategien, um diese kennenzulernen.
Überlegen Sie sich: Wie groß ist Ihr momentanes Netzwerk? Wie viele Menschen möchten Sie in Ihrem Netzwerk haben? Bedenken Sie, dass auch das Wissen und der Einfluss Ihrer Kontakte eine Rolle spielen.
Wie viel Zeit stellen Sie wöchentlich bereit, um Ihr Netzwerk zu vergrößern? Was können Sie ihm als „Währung“ anbieten?
Außerdem hat er drei Prinzipien der Führung aufgestellt, die zurückhaltend als Empfehlungen formuliert sind. Dieses Understatement wirkt sympathisch und hebt sich deutlich von der Marktschreierei der Coachingbranche ab. Prinzip Nummer eins lautet: "Probiere zu deiner inneren Wahrheit zu stehen, auch wenn du dich damit nicht notwendig beliebt machst!"
Dieser Satz kann insbesondere für Führungskräfte im Mittelmanagement wichtig sein, die häufig in einem Konflikt stehen zwischen den Zielen des obersten Managements und den Mitarbeitern, die sie anleiten. Prinzip Nummer zwei lautete nach Schulz von Thun: "Probiere zu würdigen, was dir entgegengebracht wird." Dieser Satz spricht vor allem Alphathiere an, die starke Antreiber sind und denen es mitunter schwer fällt, Verständnis für ihre Mitarbeiter aufzubringen. Aber gute Führung gelingt nur, wenn alle Teammitglieder sich akzeptiert fühlen.
Humor ist wichtig
Das dritte Prinzip hat Schulz von Thun so formuliert: "Probiere dir den Humor zu bewahren, auch und gerade in schwierigen Situationen!" Dieser Satz soll Entscheider davor bewahren, sich zu verbeißen. Und ist wichtig in einer Arbeitswelt, in der die Chefsessel immer mehr zu Schleudersitzen werden.
Schulz von Thun und Pörksen belassen es nicht bloß bei der Theorie: Zwar stehen die Denkmodelle im Vordergrund, aber Pörksen führt mit seinen detaillierten Fragen den großen Denker Schulz von Thun immer auch zurück in die Praxis. Das ist unterhaltsam zu lesen.
Pörksen, der mit seiner Forschung über entfesselte Skandale im Netz und Medien bundesweit bekannt geworden war, wollte die Lehre von Schulz von Thun tiefer durchdringen. Also nahm er Kontakt zu ihm auf und traf sich mehrmals mit ihm. Immer dabei war ein Aufnahmegerät. Später transkribierte Pörksen die Gespräche. Die Dialoge sind leicht verständlich und teilweise sehr amüsant. Sie zeigen, wie viel Spaß die beiden am Diskutieren hatten.
Kommunikationsstile
Unterwürfig und verzweifelt klingt dieser Kommunikationstyp. Er ist stets überfordert und drückt dies mit nahezu flehender Stimme aus.
Er ist das absolute Gegenteil des Hilfsbedürftigen. Der Helfer hat eine starke aber gleichzeitig einfühlsame Stimme, die dem anderen signalisiert: „Meine Unterstützung ist dir sicher“.
Auch er ist stets zum Helfen bereit, allerdings wirkt er schwächer als der Helfer und unterwirft sich seinem Gesprächspartner geradezu.
Konfrontation, Empörung und Verteidigung das liegt dem Aggressiven gut. Ausschweifende, beschuldigende Gesten passen zu diesem Kommunikationstyp. Er ist stets darauf bedacht sein Gegenüber in Schach zu halten und zu entwerten. Er stellt sich selbst eine Stufe höher als andere.
Er muss sich ständig selbstprofilieren - erzählt, was er alles kann, wie angesehen er ist und wen er kennt.
Dieser Kommunikationstyp weiß genau, was richtig und was falsch ist – zumindest denkt er das. Er reitet häufig auf moralischen Aspekten herum. Er wirkt dadurch bestimmend und kontrollierend.
Dieser Typ verwendet eine sehr sachliche Sprache und lässt kaum Nähe zum Gesprächspartner zu. Diese Haltung unterstreicht er mit seiner Körpersprache – ganz klassisch hierfür sind verschränkte Arme.
„Achtung, jetzt komm ich!“ ist der Leitspruch dieses Kommunikationstyps. Er ist redselig und liebt die Selbstinszenierung.
Dabei geben sie auch Persönliches preis. So erzählt Schulz von Thun, wie er jahrelang unter den Attacken einer marxistischen Gruppe an der Hamburger Universität litt. Ihre Mitglieder störten seine Vorlesungen und Vorträge und verhielten sich ganz ähnlich wie etwa heute Trolle im Internet.
Bloß nicht mitspielen
Versuchte er die Störer mit Schlagfertigkeit bloßzustellen, gelang ihm das nur teilweise. Schulz von Thuns Erkenntnis: "Reagiere ich dialogisch aufgeschlossen, bin ich der Dumme und gehe ihnen auf den Leim. Reagiere ich abweisend und repressiv, bin ich der Böse, dessen wahres Gesicht entlarvt werden soll." Was ist – übertragen auch auf die anonyme Kommunikation im Netz – sein Rat? Sich klar machen, wenn jemand nicht an einem Verständigungsprozess teilnehmen möchte und nicht mitspielen.
Pörksen erzählt in einem Kapitel, wie er bei der Bewerbung um eine Professur einen Vortrag für ein ganz großes Publikum vorbereitet hatte. Doch es waren nur sieben Zuhörer anwesend und überhaupt keine Studenten. Nichtsdestotrotz blieb er bei seinem Konzept und hielt den Vortrag wie vor einer Masse – sehr laut. Das Vortragsfiasko endete, wie es musste: Ein Professor der Kommission beschwerte sich im Nachhinein über die Lautstärke. Kommunikation muss eben eingebettet sein in die Umstände, und zwar so, dass es für alle Beteiligten passt. Dies ist häufig auch der Grund dafür, dass es zu interkulturellen Missverständnissen kommt.
Es ist die Mischung aus alten und neuen Erkenntnissen und persönlichen Gedanken der Autoren, die das Buch so lesenswert machen.
Kommunikation als Lebenskunst ist ein kluges, leicht verständliches und zugleich unterhaltsames Buch von zwei sehr klugen Köpfen, das anregt zum Nachdenken über die eigene Kommunikation. Man hat den Eindruck, man sei live bei der Diskussion dabei. Vor allem aber ist das Buch auch ein Beispiel für gelungene fruchtbare Kommunikation: Im Gespräch miteinander entstehen neue, wertvolle Erkenntnisse und das Wissen darum, dass Sprache, Existenz und Glück miteinander zusammenhängen.