Gibt es irgendeine Logik wenn es darum geht, welches Tier wir zu welchem Zweck töten dürfen? Ich habe mal gedanklich drauf rumgekaut:
Kaninchen und Hasen schlachten wir, um sie zu essen. Katzen nicht. Vergleichen wir diese drei Tierarten mal auf der Niedlichkeits-Skala von 1 bis 10, wobei 1 dem Nacktmull entspricht und 10 einem supergoldigen Hundewelpen. Da gelangen Katze und Kaninchen ja wohl beide ungefähr auf 8 und der Hase auf 7. Niedlichkeit etwa gleichwertig. Trotzdem essen wir keine Katzen. Warum? Weil Katzen Haustiere sind. Aber das sind Hasen und Kaninchen doch auch. Aus Tradition? Das schwächste Argument. Also warum? Würden wir gerecht sein zu unseren Mitgeschöpfen, wir würden Hasen und Kaninchen genauso oft essen wie Katzen. Oder Katzen so oft wie Hasen und Kaninchen. Wie schmecken Katzen eigentlich?
Wir essen keine Hunde. Weil sie des Menschen bester Freund sind. Man könnte auch sagen: Weil sie uns Menschen als Rudelführer annehmen und vor uns kuschen. Im Grunde ist der Hund ein domestizierter Wolf. So wie die Hauskatze eine domestizierte Raubkatze ist. Wenn wir also Kaninchen essen, und demnach auch Katzen, dann müsste der Fairness halber auch der Hund dran glauben. Aber warum essen wir dennoch keinen Hund?
Antwort: Weil man es eben nicht macht. In Vietnam sieht man das anders. Bloß da werden die Hunde vor der Schlachtung mitunter systematisch gequält, damit sie Stresshormone ausschütten. Dazu werden die armen Tiere etwa lebendig durchgeprügelt. Dadurch wird ihr Fleisch delikater. Unmenschliche Zuchtbedingungen - also besser doch keinen Hund. Und folglich auch kein Schwein, keine Rinder, keine Hühner. Wegen unmenschlicher Zuchtbedingungen. Mitunter werden etwa Rinder bei vollem Bewusstsein und kopfüber unter der Schlachthausdecke baumelnd mit der Kettensäge ausgeweidet. Denn was kann der Mann an der Säge dafür, wenn die Betäubung nicht gewirkt hat? Haben Sie mal gesehen, wie weit eine Kuh ihre Zunge rausstrecken kann, wenn sie um ihr Leben schreit? Kam im Fernsehen.
Warum essen wir keine Ratten? Die sind doch eigentlich ganz niedlich. Ähnlich wie eine Maus oder ein Kaninchen. Wenn der nackte Schwanz nur nicht wäre. Aber was ist mit dem Schwein? Finden Sie dessen nackten Schwanz attraktiver? Es gibt in Europa Restaurants, die Ratten auf der Karte haben. Ihr Fleisch soll vom Geschmack zwischen Hase und Kaninchen liegen. Und die Restaurant-Ratten stammen nicht aus dem Abflussrohr.
Pferde. Warum ist Pferdefleisch in der Lasagne ein Skandal? Weil man nichts davon wusste. Kaum einer weiß aber, dass in der Kalbsleberwurst kaum Kalbsleber drin ist (bis 2010 mitunter sogar gar keine). Überwiegend ist Schweineleber drin. Steht zwar drauf, interessiert aber kaum jemanden. Schwein und Kalb sind ja nicht Pferd.
Wann wird der Kopenhagener Zoo endlich geschlossen?
Aber die armen Pferde, nicht wahr? Hätte man doch bloß mehr Rinderhack in die Lasagne reingepackt. Auf dem Rücken einer Kuh kann man schließlich kein olympisches Gold gewinnen. Andererseits: Wer braucht heute im Zeitalter des Automobils noch die Pferde? Kuhmilch hingegen ist bislang unerreicht. Ohne Kühe gäbe es keinen Kakao und keinen Käsekuchen. Sollten wir die Kuh nicht mehr wertschätzen? Ich frage nur. Pferde hingegen sind uncoole Schisser. Da sitzt beim Springreiten ein Mensch mit einer bunt gemusterten Jacke im Publikum und schon kriegt sich der Gaul nicht mehr ein und geht durch. Ab in die Lasagne, wäre da doch die Logik. Man könnte es zumindest so sehen.
Wer isst was? - Vegetarismus
Neben pflanzlichen Produkten ergänzen sie den Speiseplan durch Milchprodukte.
Zusätzlich zu pflanzlichen Produkten verzehren sie auch Eier.
Milch und Eier sind ebenfalls erlaubt.
Ihre Devise heißt: Keine toten Tiere, solange es keine Fische sind - die werden verzehrt.
Fleisch und Fisch werden gemieden, die Ernährung besteht größtenteils aus Fertiggerichten und diversen Süßigkeiten.
Zusätzlich zum Verzicht auf Fleisch und Fisch verzehren Frutarier lediglich pflanzliche Produkte, deren Konsum der Pflanze nicht schadet (ein Apfel, der von selbst vom Baum fällt, darf verzehrt werden, eine Karotte hingegen nicht).
Alle Produkte tierischen Ursprungs werden gemieden. Diese Art von Vegetarismus grenzt an den Veganismus, jedoch wird hier nur auf die Ernährung geachtet, Mäntel oder Schuhe aus Leder werden getragen.
Viele Menschen verzichten bewusst gelegentlich auf Fleisch, sie heißen auch "Teilzeitvegetarier".
Wird eine Giraffe im Zoo getötet, um eine artgerechte Züchtung zu gewährleisten, dann heißt es: „Hättet ihr das Tier denn nicht in einen anderen Zoo fahren können?“ Gleiches gilt neuerdings auch bei Löwen. Zigtausende Menschen fordern mittlerweile über das Internet, der Kopenhagener Zoo möge geschlossen werden.
Zeitgleich zu diesem Aufschrei werden abertausende Hühner, Schweine und Rinder über europäische Autobahnen gefahren, um sie am Ende der Reise zu töten (sofern sie bei Ankunft nicht schon verreckt sind). Da schreit kaum einer. Logisch?
Wer isst was? - Veganismus
Sie kaufen nur dort ein, wo parallel keine Tiere gehalten werden, der Bauernhof muss ohne Tierhaltung auskommen.
Sie essen Früchte von solchen Pflanzen, deren Verzicht nicht die Zerstörung der Pflanze bedeutet.
Um die Vitamine der Nahrung zu erhalten, werden die Lebensmittel nicht oder kaum mit Hitze behandelt.
Beim sogenannten "Containern" werden Lebensmittel aus Containern verzehrt, um damit die Lebensmittelverschwendung zu verringern, es wird jedoch nicht immer streng auf die vegane Lebensweise geachtet.
Nicht nur die Ernährung ist vegan, tabu sind zudem Leder, Wolle, Daunen und bestimmte Kosmetika. Ebenso verboten: Zoobesuche oder Haustierhaltung. Auch Zirkusveranstaltungen, bei denen Tiere auftreten, werden gemieden. Eine Welt ohne Jagd und Tierversuche stellt das Ideal dar.
Ja, denn eine Giraffe im Zoo ist ja dazu da, süß zu sein. Und süße Tiere zu töten, ist unmenschlich. Und dann auch noch ausgerechnet in einem Zoo. Von Eltern wurde ja besonders kritisiert, dass die getötete Giraffe vor den Augen der Besucher an die Löwen verfüttert wurde. Weil: Kinder sollen nach einem Zoobesuch ja denken, dass Löwen immer mit Messer und Gabel Tofu-Bällchen essen. Nun war die Illusion jedoch dahin. Löwen fressen Giraffen. Und der Mensch unterstützt das auch noch. Da blutet dem Tierfreund auf Facebook das Herz.
Wir verspeisen rund vier Millionen Giraffen im Jahr
Würden nicht die Löwen, sondern wir Menschen Giraffen verzehren, wäre alles kein Thema. Aber wir essen doch nun einmal keine Tiere aus der afrikanischen Steppe! Außer Strauß. Weil das ja was anderes ist. Irgendwie.
Sobald es um lecker geht und nicht mehr um niedlich, bleibt die große Masse der Tierfreunde stumm. Klar, denn bei der Massentierhaltung geht es schließlich um den Vorteil für uns Menschen. Anders als ein Zoodirektor braucht der Inhaber eines Schlachthauses deshalb keine Angst vor einem Shitstorm zu haben, wenn er Tausende Tiere pro Tag schlachtet. Würde der Zoodirektor von Kopenhagen eines Tages in blinder Raserei sämtliche Tiere seines Zoos abschlachten, einfach so, dann wären an diesem Tag weit weniger Tiere umgekommen, als Tag für Tag für Tag in einem mittelgroßen Schlachterei-Betrieb. Aber es wären eben Tiere tot, die den Tod irgendwie nicht verdient haben.
Den Tod verdient haben nach Ansicht von uns Konsumenten offenbar jeden Tag rund 130.000 niedliche kleine Hühnerküken. Weil sie männlich sind. Die setzen kaum Fleisch an. Die lohnen sich nicht. Die werden dann einfach vergast oder geschreddert. Und dann weggeschmissen. Jeden Tag 130.000. Das geht. Weil es ja nicht im Zoo passiert. Würden täglich 130.000 Vögel bei der Kollision mit Windkraftanlagen verenden, die Energiewende stünde wohl vor dem Aus.
Viele halten es für inakzeptabel, wie im Osten Europas verwilderte Hunde eingefangen und getötet werden. Zuvor hatte einer einem Kind auf der Straße ins Gesicht gebissen. Die armen Hunde, heißt es.
Schweinen zerbrechen unter ihrem Mastgewicht regelmäßig die Schultergelenke. Dann warten sie tagelang unter Schmerzen und mit gesenktem Kopf in ihren Stallboxen auf den Tod. Das nehmen wir so hin. Denn schwere Schweine machen die Wurst billiger.
Aber die Spanier sollen doch bitte mit diesem barbarischen Stierkampf aufhören, sagt man. Und wahrhaftig: Diese Art von Tierquälerei spart uns Fleisch-Konsumenten keinen einzigen Cent.
Oh Mann, jetzt bin ich ganz verwirrt. Pro Jahr isst jeder von uns in Deutschland durchschnittlich 60 Kilogramm Fleisch. Bei 81 Millionen Leuten entspricht das rund 4.050.000 Giraffen.