Werner knallhart

Liebe Tier-Freunde, esst mehr Giraffen!

Seite 3/3

Wir verspeisen rund vier Millionen Giraffen im Jahr

Wie gesund ist Fleischverzicht?
EiweißmangelIn Fleisch ist jede Menge Eiweiß enthalten. Um beim Fleischverzicht trotzdem genug Eiweiß zu sich zu nehmen, müssen Vegetarier neben pflanzlichen Lebensmitteln auch jede Menge Eier und Milchprodukte verzehren. Auch Getreide und Hülsenfrüchte enthalten viel Eiweiß, allerdings können diese die tierischen Produkte wie Milch und Eier nicht ersetzen. Wer Vegan lebt, und auch darauf verzichtet, muss quasi zum Ernährungsexperten werden und die pflanzlichen Proteinquellen geschickt miteinander kombinieren, damit dem Körper genügend Eiweiß für Zellen, Muskeln, Organe und Knochen zur Verfügung steht. Quelle: dpa
CalciummangelStrahlend weiße und gesunde Zähne brauchen vor allem eins: Calcium. Auch für den Knochenbau, bei der Muskel- und Nerventätigkeit und der Blutgerinnung macht sich das Element bemerkbar. Vegetarier müssen zwar sehr auf ihr Ernährung achten, doch Calciummangel ist nur in den seltensten Fällen ein Problem. Gerade Milchprodukte wie Käse, Joghurt und Buttermilch sind reich an Calcium. Auch rein pflanzliche Lebensmittel, wie Broccoli, Kohl, weiße Bohnen, Samen oder Lauch enthalten das Element - wenn auch in deutlich geringerer Menge als Milchprodukte. Entsprechend schwierig ist es für Veganer eine ausreichenden Menge zu sich zu nehmen. Quelle: ZBSP
Jod-MangelEin paar Bio-Doraden könnten helfen: Immer wurde in der Vergangenheit bei Vegetariern Jodmangel festgestellt, und gerade in Fisch ist viel Jod enthalten. Allerdings wird der Jodmangel bei Vegetariern inzwischen deutlich seltener beobachtet. Grund könnte die verstärkte Verwendung von Jodsalz in deutschen Haushalten sein. Ein anderer der stärkere Verzehr von Tiefkühlprodukten. Durch die Tiefkühlkost gelangen immer mehr pflanzliche Lebensmittel aus Gegenden mit mehr Jod in jodarme Gegenden wie Deutschland. Die Weltgesundheitsorganisation beziffert den Minimalbedarf an Jod für Erwachsene mit 60 bis 120 Mikrogramm pro Tag. Einige Lebensmittel enthalten Substanzen, die die Jodaufnahme hemmen und dadurch den Jodbedarf erhöhen können. Hierzu gehören unter anderem Blumenkohl und Rettich. Aber auch Nitrat, Rauchen oder bestimmte Arzneimittel haben einen hemmenden Einfluss. Die wichtigste Folgeerkrankung des resultierenden chronischen Jodmangels ist der Kropf, eine Schilddrüsenvergrößerung. Quelle: dpa
EisenmangelBekommt der Körper zu wenig Eisen treten Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Konzentrationsproblemen auf. In Fleisch steckt jede Menge Eisen. Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wird vom menschlichen Körper deutlich schlechter aufgenommen. Entsprechend müssen Vegetarier besser auf ihre Ernährung achten. Zu Lebensmitteln, in denen viel Eisen enthalten ist, gehören Vollkornbrot aus Roggen oder Weizen, Haferflocken, Hülsenfrüchte wie Linsen und weiße Bohnen, Blattgemüse (Spinat), Nüsse, Samen, Hirse, Pfifferlinge, Amarant oder Quinoa. Besonders gut wird Eisen in Kombination mit Vitamin C aufgenommen. Das Vitamin steckt in Orangen, Paprika, Rosenkohl oder Sauerkraut. Quelle: AP
Vitamin-B12-MangelDas Vitamin-B12 übernimmt im Körper wichtige Funktionen beim Fettstoffwechsel und ist unentbehrlich für den Aufbau der roten Blutkörperchen. Vegetarier haben in der Regel weniger ein Problem mit Vitamin-B12-Mangel, sofern sie auch tierische Produkte wie Milch und Eier zu sich nehmen. Schwieriger ist es bei Veganern. Denn das Vitamin kann nicht von Pflanzen gebildet werden. Zwei Ausnahmen: Geringe Mengen finden sich in vergorenem Gemüse wie Sauerkraut und teilweise in Algen wieder. Quelle: dpa
FleischkonsumWer glaubt, dass regelmäßiger Fleischkonsum die einzig wahre Ernährung ist, liegt falsch. Auch Fleischesser müssen darauf achten, wie viel Fleisch sie essen. Denn der Konsum von zu viel tierischem Fett schadet der Gesundheit, da diese Fette Entzündungen auslösen können. Dadurch werden Krankheiten wie Arthrose, Arthritis und Reuma begünstigt. Massiver Konsum von tierischen Fetten kann sogar zu Magen- oder Darmkrebs führen. Experten empfehlen daher nicht mehr als 300 bis 450 Gramm fettarmes Fleisch pro Woche zu sich zu nehmen. Rotes Fleisch wie Rind, Schwein und Lamm sollten eher selten gegessen werden. Sie interessieren sich für Ernährungsmythen? Klicken Sie hier. Quelle: dpa

Würden nicht die Löwen, sondern wir Menschen Giraffen verzehren, wäre alles kein Thema. Aber wir essen doch nun einmal keine Tiere aus der afrikanischen Steppe! Außer Strauß. Weil das ja was anderes ist. Irgendwie.

Sobald es um lecker geht und nicht mehr um niedlich, bleibt die große Masse der Tierfreunde stumm. Klar, denn bei der Massentierhaltung geht es schließlich um den Vorteil für uns Menschen. Anders als ein Zoodirektor braucht der Inhaber eines Schlachthauses deshalb keine Angst vor einem Shitstorm zu haben, wenn er Tausende Tiere pro Tag schlachtet. Würde der Zoodirektor von Kopenhagen eines Tages in blinder Raserei sämtliche Tiere seines Zoos abschlachten, einfach so, dann wären an diesem Tag weit weniger Tiere umgekommen, als Tag für Tag für Tag in einem mittelgroßen Schlachterei-Betrieb. Aber es wären eben Tiere tot, die den Tod irgendwie nicht verdient haben.

Den Tod verdient haben nach Ansicht von uns Konsumenten offenbar jeden Tag rund 130.000 niedliche kleine Hühnerküken. Weil sie männlich sind. Die setzen kaum Fleisch an. Die lohnen sich nicht. Die werden dann einfach vergast oder geschreddert. Und dann weggeschmissen. Jeden Tag 130.000. Das geht. Weil es ja nicht im Zoo passiert. Würden täglich 130.000 Vögel bei der Kollision mit Windkraftanlagen verenden, die Energiewende stünde wohl vor dem Aus.

Viele halten es für inakzeptabel, wie im Osten Europas verwilderte Hunde eingefangen und getötet werden. Zuvor hatte einer einem Kind auf der Straße ins Gesicht gebissen. Die armen Hunde, heißt es.

Schweinen zerbrechen unter ihrem Mastgewicht regelmäßig die Schultergelenke. Dann warten sie tagelang unter Schmerzen und mit gesenktem Kopf in ihren Stallboxen auf den Tod. Das nehmen wir so hin. Denn schwere Schweine machen die Wurst billiger.

Aber die Spanier sollen doch bitte mit diesem barbarischen Stierkampf aufhören, sagt man. Und wahrhaftig: Diese Art von Tierquälerei spart uns Fleisch-Konsumenten keinen einzigen Cent.

Oh Mann, jetzt bin ich ganz verwirrt. Pro Jahr isst jeder von uns in Deutschland durchschnittlich 60 Kilogramm Fleisch. Bei 81 Millionen Leuten entspricht das rund 4.050.000 Giraffen.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%