Unglücksforschung So machen Sie sich garantiert unglücklich

Noch immer weiß niemand genau, wie Menschen glücklich werden. Doch es mehren sich die Hinweise darauf, was Menschen unglücklich macht. Zehn Dinge, die Sie vermeiden sollten.

Zu viel Kontakt mit dem ChefSie kommen ins Büro, werden zu einem Mitarbeitergespräch mit dem Chef zitiert und Ihre Stimmung ist im Keller. Dass das kein Zufall ist, belegte eine Studie von Daniel Kahnemann (2004). Der Nobelpreisträger bat mehrere Personen, einen Tag lang ihre Stimmungswechsel zu beschreiben. Und siehe da: Wer öfter mit seinem Chef zusammentraf, hatte schlechtere Laune. Quelle: dpa
Geld Dass Geld stinkt, ist nichts Neues. Wohl aber, dass zu viel Geld auch unglücklich machen kann. Das zeigt eine Studie der Princeton Universität. „Menschen, die materialistisch sind und bei denen Ziele wie Wohlstand oberste Priorität haben, neigen eher dazu, ängstlich, depressiv und traurig zu sein“, heißt es darin. „Außerdem konsumieren sie eher Drogen und sind anfälliger für psychische Probleme.“ Quelle: dpa
TagträumeDie Gedanken treiben lassen und sich eine kleine Auszeit vom Tag nehmen – wer macht das nicht gerne? Forscher zeigen jedoch: Das macht unglücklich. Um das zu beweisen, entwickelte der Forscher Daniel Gilbert eine App, mit der er zu willkürlichen Zeitpunkten Kontakt mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und aus verschiedenen Altersgruppen aufnahm. Bei jedem Anruf stellte er den Probanden drei Fragen: “Wie fühlen Sie sich?”, “Was machen Sie gerade?” und “Denken Sie gerade an etwas anderes als an das, was Sie tun?”. Das Ergebnis: Menschen, die öfter tagträumen sind unglücklicher als solche, die sich ganz auf ihre momentane Aufgabe konzentrieren. Quelle: obs
Wechselnde GeschlechtspartnerAbwechslung bringt nicht automatisch mehr Vergnügen: Wer öfter seine Sexualpartner wechselt, wird auf Dauer unglücklich. Der „Economist“ befragte dazu 16.000 Amerikaner nach der Anzahl ihrer Sexualpartner und ihrem Glückslevel. Monogamie machte das Rennen – wer seine Sexualpartner nicht oder nur selten wechselt, war glücklicher. Quelle: dpa/dpaweb
Suche nach dem GlückParadox, aber wahr: Wer verzweifelt versucht, sein Glück zu finden, erreicht das Gegenteil und macht sich unglücklich. Der Grund: Glück ist ein Selbstläufer und kommt immer dann, wenn wir nicht damit rechnen. Das zeigt eine Studie, in der Frauen befragt wurden, wie wichtig ihnen Glück ist. Wer das perfekte Glück als wichtig bewertete, war unglücklicher. Bewusst das Glück zu suchen, kann also dazu führen, dass wir genau dieses Glück übersehen - wenn es eigentlich schon da ist. Quelle: dpa
NachrichtenWer glücklich sein will, sollte nicht zu viele Nachrichten im Fernsehen gucken. Psychologen fanden heraus, dass Nachrichten Menschen depressiv und unglücklich machen können. Dazu wurden die Motive für Fernsehkonsum und die psychologischen Folgen erhoben. Und siehe da: Wer sich häufig Nachrichten- und Informationsprogramme ansieht, dessen Stimmung sinkt.   Quelle: dpa
I wie IndividualitätIhr Nachbar geht jeden morgen zwei Stunden joggen und macht abends auch noch mindestens eine Stunde Krafttraining, bevor er mit dem Hund einen ausgedehnten Spaziergang unternimmt? Das können Sie sich gerne zum Vorbild nehmen, nur genauso wird Ihr Sportprogramm wahrscheinlich nicht aussehen. Damit Sie Ihre Vorsätze auch durchhalten, machen Sie sich bewusst, wer Sie sind und wie Ihr Leben aufgebaut ist. Mit drei kleinen Kindern und einem Vollzeitjob müssen Sie anders planen, als der Sportstudent von Nebenan. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und fragen Sie sich, wie Sie innerhalb Ihrer Möglichkeiten etwas an Ihrer Situation ändern können. Quelle: Fotolia
Zeitdruck„Zeit ist Geld“, wusste schon Benjamin Franklin. Da mag etwas dran sein, langfristig macht diese Einstellung aber unglücklich. So lautet das Fazit einer neuen Studie (.pdf ) von Sanford DeVoe, Professor an der kanadischen Rotman School of Management und seinem Doktoranden Julian House. Wer unter Zeitdruck steht und versucht, möglichst alle wichtigen Dinge wie Hobbies, Freunde und Partner krampfhaft in einem Tag unterzubringen, wird nicht glücklicher. Manchmal ist es eben besser, die Zeit zu genießen und nicht zu versuchen, jeden Moment optimal zu nutzen. Quelle: dpa
GrübelnEs gibt zwei Arten von Menschen. Die einen geben sich mit der erstbesten Option zufrieden - die so genannten Satisficer. Die anderen suchen so lange nach Alternativen, bis sie die mutmaßlich beste Lösung für ihr Problem gefunden haben. Die heißen Maximizer. Die Psychologin Erin Sparks von der Florida State Universität hat herausgefunden, dass Maximizer sich durch ihr Zögern und Grübeln unzufriedener machen als die Satisficer. Wer lange mit sich hadert und immer weiter grübelt, freundet sich nicht so richtig mit seinen Entscheidungen an – und steht sich und seinem Glück selbst im Weg. Quelle: dpa
VergleichenViele Menschen vergleichen sich permanent mit anderen. Hat meine Kollegin die schönere Figur? Verdient der Nachbar mehr? Auf Dauer macht das unglücklich, sagt eine Studie von Peter Kuhn (Universität Kalifornien). So lernen Sie nie, mit sich selbst zufrieden zu sein und werden keinen Ihrer Erfolge genießen können. Je mehr wir uns Nachbarn, Kollegen und Freunde zum Maßstab nehmen, desto unglücklicher werden wir. Quelle: dpa
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