EZB stützt griechische Banken Bank-Run lässt Kreditbedarf deutlich steigen

Griechische Banken mussten wegen milliardenschwerer Guthabenabflüsse im Januar deutlich mehr Kredite bei der EZB aufnehmen. Der Stillstand in den Verhandlungen mit den Euro-Partnern hatte zu dem Bank-Run geführt.

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Die Finanzierung griechischer Geldhäuser durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist im Januar wegen hoher Guthabenabflüsse kräftig nach oben geschnellt. Insgesamt kletterte die EZB-Kreditvergabe gegen Sicherheiten an griechische Banken im Januar im Vergleich zum Vormonat um 47 Prozent auf 82,24 Milliarden Euro, wie am Dienstag veröffentlichte Daten der griechischen Zentralbank zeigten.

Der Stillstand in den Verhandlungen mit den Euro-Partnern und dazu die Unsicherheiten im Vorfeld der Parlamentswahl am 25. Januar trugen zu den Kontenabflüssen bei. Insgesamt wurden im Januar Guthaben in Höhe von 12,2 Milliarden Euro abgezogen.

Weitere Stationen im griechischen Schuldendrama

In Folge der Abflüsse waren griechische Geldhäuser in dem Monat auch gezwungen, Notfallkredit-Hilfen - sogenannte ELA-Hilfen - im Umfang von 5,2 Milliarden Euro ihrer griechischen Notenbank in Athen in Anspruch zu nehmen. Im Dezember hatten Hellas-Institute solche Geldspritzen, für die die heimische Notenbank und nicht die EZB das Risiko trägt, kaum benötigt.

Beobachter erwarten, dass die ELA-Hilfen im Februar kräftig gestiegen sind. Der Grund: Die EZB hatte die Sonderregeln für griechische Staatsanleihen aufgehoben. Hellas-Banken können inzwischen nicht mehr bonitätsschwache griechische Staatsbonds als Pfand für frisches Zentralbankgeld bei der EZB hinterlegen.

Zur Refinanzierung sind sie seitdem auf ELA-Hilfen ihrer Athener Notenbank angewiesen. Den Rahmen für solche ELA-Kredite hatte die EZB vergangenen Monat auf 68,3 Milliarden Euro aufgestockt.

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