Oak Brooks Der kriselnde Fast-Food-Riese McDonald's hat unter steigendem öffentlichen Druck eine Lohnerhöhung für Zehntausende Mitabeiter in den USA beschlossen. Ab Juli werde das Einstiegsgehalt einen Dollar über dem Mindestlohn im jeweiligen US-Bundesstaat liegen, teilte McDonald's am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Bis Ende 2016 solle der durchschnittliche Stundenlohn von neun auf zehn Dollar steigen. Zudem wolle der Konzern Angestellten künftig unter bestimmten Bedingungen bezahlte Auszeiten erlauben.
Davon profitieren allerdings nur Mitarbeiter in den konzerneigenen Schnellrestaurants. Da 90 Prozent der insgesamt über 14.300 US-Filialen von Franchise-Partnern betrieben werden, betrifft die Maßnahme nur etwa 90.000 Angestellte. Die mehr als 3100 Franchise-Nehmer würden selbst entscheiden, betonte McDonald's.
Der Fast-Food-Konzern steht wegen seiner Arbeitsbedingungen schon lange in der Kritik. Mitarbeiter protestieren und streiken regelmäßig für höhere Löhne. Nachdem die US-Arbeitslosenrate kräftig gesunken ist und zuletzt auch andere Großunternehmen aus dem Niedriglohnsektor die Gehälter erhöhten, wurde der Druck auf McDonald's immer größer.
Die Schnellrestaurant-Kette kämpft außerdem mit steigender Unbeliebheit bei Kunden und kann einen weiteren Imageverlust schlecht gebrauchen. Der Umsatz im US-Heimatmarkt sinkt seit Monaten. Erst Anfang März übernahm der neue Vorstandschef Steve Easterbrook vom erfolglosen Vorgänger Don Thompson.