Börse Osteuropa Nur der Bux verzeichnet Gewinne

Während bei den Leitindizes in Warschau und Prag ein Minus unter dem Strich stand, konnte der ungarische Bux als einziger wichtiger Osteuropa-Index Gewinn verbuchen. Er legte um 0,83 Prozent auf 22.537,64 Punkte zu.

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Die wichtigsten osteuropäischen Aktienindizes haben am Donnerstag größtenteils Verluste eingefahren. So stand am Ende bei den Leitindizes in Warschau und Prag ein Minus zu Buche, während der Bux in Budapest mit Gewinnen aus dem Handel ging. Als belastender Faktor wurde allerorts die Lage in Libyen genannt.

Der Leitindex WIG-20 in Warschau gab um 0,74 Prozent auf 2.653,94 Punkte nach. Der breiter gefasste Wig-Index verlor 0,58 Prozent auf 46.547,75 Punkte.

Die Konjunkturdaten aus Polen fielen nach Einschätzung von Marktteilnehmern ernüchternd aus. Die Einzelhandelszahlen und Arbeitslosenzahlen für Januar dämpften optimistische Ansichten bezüglich einer Erholung der Konsumnachfrage deutlich. Zu Beginn des Jahres waren die Einzelhandelsumsätze auf Jahressicht um 5,8 Prozent gestiegen, Analysten hatten ein Plus von 8,7 Prozent prognostiziert. Die Arbeitslosenrate fiel mit 13 Prozent indes höher als erwartet aus, Experten waren von 12,9 Prozent ausgegangen.

Unter den Einzelwerten rückten Rohstofftitel in den Fokus. Trotz der steigenden Ölpreise konnten Polski Koncern Naftowy Orlen nicht zulegen, sie gaben um 0,88 Prozent auf 45,10 Zloty nach. Derweil fielen die Kupferpreise an der Terminbörse in London und zogen die Aktien des größten europäischen Kupferkonzerns Kghm Polska Miedz nach unten. Die Titel gaben um 0,30 Prozent auf 163,5 Zloty nach. Schwache Bankenwerte drückten den Index nach unten. So verloren Bank Pekao 1,04 Prozent auf 141,30 Zloty.

Open Finance, eine Tochtergesellschaft der börsenotierten Getin Holding, steht vor dem Abschluss der Übernahme des Lebensversicherers Link4 Life, es fehlt nur noch die Genehmigung der Regulierungsbehörden. Laut Medienberichten könnte der Preis,den Open Finance für Link4 Life zahlt, zwischen 18 und 20 Mill. Zloty liegen. Die Aktien der Getin Holding sanken um 1,02 Prozent auf 12,57 Zloty.

In Prag gab der Leitindex PX um 0,30 Prozent auf 1.238,0 Punkte nach.

In den Fokus rückten hier die Anteilsscheine des Minenkonzerns New World Resources (NWR) nach Zahlen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) war im vierten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode um 22 Prozent auf 162 Mill..Euro gestiegen. Damit konnte der Konzern die Erwartungen der Analysten erfüllen. Auch die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) äußerten sich positiv zum Zahlenwerk von NWR. Die Umsatzzahlen hätten um drei Prozent und das Ebit um 15 Prozent über ihren Prognosen gelegen. Die RCB stufte die Titel mit "Buy" und einem Kursziel von 391,60 tschechischen Kronen ein. Die Aktien stiegen um 0,41 Prozent auf 268 Kronen.

Unipetrol, der größte tschechische Ölkonzern, gab bekannt, die Kapazität in der Litvinov-Raffinerie aufgrund technischer Probleme für zwei Wochen nach unten zu schrauben. Analysten der Komercni Banka bewerteten dies negativ, da die Wartungsarbeiten nicht geplant gewesen seien. Unipetrol-Papiere fielen um 1,13 Prozent auf 175 Kronen.

Uneinheitlich zeigten sich tschechische Bankenwerte. Während Erste Group Bank sich um 0,37 Prozent auf 931,50 Kronen verbilligten, beendeten Komercni Banka den Handel mit einem Aufschlag von 0,14 Prozent auf 4.145 Kronen. Vienna Insurance Group rutschten um 2,52 Prozent auf 1.006 Kronen ab.

In Budapest machte der Leitindex Bux 0,83 Prozent auf 22.537,64 Punkte gut. Dabei kamen von der Konjunkturseite negative Impulse. So waren die Einzelhandelsumsätze im Dezember auf Jahressicht um 1,7 Prozent gesunken. Volkswirte hatten im Vorfeld mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Die jüngsten Daten seien ein weiteres Argument gegen eine geldpolitische Zügelung, hieß es von den Analysten von KBC Securities.

Derweil hatte Magyar Telekom , die ungarische Tochter der Deutschen Telekom , im Schlussquartal 2010 einen Nettoüberschuss von 7,5 Mrd. Forint erwirtschaftet. Damit hatte das Unternehmen die Schätzungen der Analysten übertroffen. Das Nachsteuerergebnis hatte Magyar Telekom dank einer unerwartet niedrigen Steuerbelastung in der Gewinnzone halten können. Analysten hatten mit einem Nettoverlust gerechnet. Sowohl die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) als auch die der Unicredit bewerteten die Zahlen positiv. Zudem sei der Ausblick auf das Jahr 2011 optimistisch ausgefallen. RCB und Unicredit stufen die Titel derzeit mit "Hold" ein. An der Börse kletterten die Papiere als stärkster Wert um 2,78 Prozent auf 554 Forint.

Die anderen Schwergewichte entwickelten sich uneinheitlich. Magyar Olay es Gazipari (Mol) kletterten angesichts steigender Ölpreise um 1,73 Prozent auf 22.990 Forint, OTP Bank stiegen um 0,70 Prozent auf 5.629 Forint und Richter Gedeon verloren 1,44 Prozent auf 37.600 Forint.

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