Börse Tokio Euro-Gipfel gibt Asiens Börsen Auftrieb

Die Märkte in Fernost haben mit kräftigen Gewinnen auf die Einigung der Euro-Länder reagiert. Die Anleger bewerteten dies als Fortschritt und zeigten sich wieder risikofreudiger. Der Nikkei legte 2,2 Prozent zu.

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In Tokio sorgt die Einigung beim Euro-Gipfel in Brüssel für gute Investoren-Laune. Quelle: handelsblatt.com

Die Einigung der Euro-Länder im Kampf gegen die Schuldenkrise hat die asiatischen Aktienmärkte am Donnerstag beflügelt. Die Anleger zeigten sich wieder risikofreudiger, nachdem die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone auf ihrem Sondergipfel in der Nacht einen Schuldenschnitt von 50 Prozent für das von der Pleite bedrohte Griechenland ausgehandelt und eine Stärkung des Rettungsfonds EFSF beschlossen hatten. Auch die japanische Notenbank trug zur guten Stimmung bei: Sie will weiter Geld in die Wirtschaft pumpen und damit der Konjunktur auf die Sprünge helfen.

In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index zwei Prozent auf 8.926 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 2,2 Prozent auf 762 Zähler. Die Börse in Hongkong gewann 1,6 Prozent. Auch die Börsen in Südkorea , Taiwan und Australien notierten fester.

Die Gipfel-Beschlüsse wurden von den Händlern als Schritt nach vorne beurteilt - „und jeder Schritt hält den Optimismus aufrecht“, sagte Analyst Jonathan Barratt von Commodity Broking Services. „Allerdings ist die Aufgabe zu groß, um ein Ende abzusehen, und sollte es zu Verzögerungen kommen, könnte der Markt rasch seine Zuversicht wieder verlieren.“ Auch Tomomi Yamashita blickte eher skeptisch auf Europa: „Da gibt es noch immer viele Ungewissheiten“, sagte er. „Und das Potenzial, dass etwas Enttäuschendes passiert, ist größer als die Chance für positive Überraschungen.“

Zu den größten Gewinnern bei den Einzelwerten gehörte der zuletzt arg gebeutelte japanische Kamera-Hersteller Olympus. Die Aktien verteuerten sich um 23,3 Prozent, nachdem der Aufsichtsratsvorsitzende und Präsident Tsuyoshi Kikukawa infolge des Skandals um hohe Beratergebühren im Zusammenhang mit einer Übernahme am Vortag zurückgetreten war. Das Unternehmen bekräftigte abermals, dass es nicht gegen Gesetze verstoßen habe.

Exportwerte litten unter der anhaltenden Sorge, der starke Yen verderbe ihnen das Geschäft. Das jüngste Signal dafür gab Nippon Electric Glass , die 70 Prozent ihrer Umsätze in Übersee machen. Die Aktie verlor 6,7 Prozent, nachdem der Konzern einen schwachen Umsatz und einen Gewinnrückgang um 42 Prozent für die erste Hälfte des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres vermeldete.

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