25 Jahre "Schwarzer Montag" Wie es zu Börsencrashs kommt

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Anleger lieben Blasen

Die Weisheiten der Investoren
Crahs-Prophet und Börsenguru Marc Faber: Er kritisiert vor allem Notenbanken und Regierungen. Durch die lockere Geldpolitik von FED und EZB seien gefährliche Gleichgewichte entstanden. Im Krisenfall hält der Börsenguru grundsätzlich ein "Goldverbot" für "absolut realistisch". Trotzdem empfiehlt Faber Investitionen in Gold. Die jüngste Goldpreis-Korrektur sei eine gute Gelegenheit um weiter zuzukaufen. Quelle: Gian Marco Castelberg
Ein Tipp zum saisonalen Verhalten: "Verkaufe im Mai, aber vergiss nicht im September wieder zu kaufen" (Englisch: "Sell in May and go away. But remember to come back in September"). Der Spruch ist allerdings nicht immer richtig. Historisch gesehen lag der Dax in den Sommermonaten 1994 bis 2009 häufiger im Minus als im Winter, aber eine eindeutige Tendenz ist daraus nicht abzuleiten. Seit dem Ausbruch der Finanzkrise lohnt es sich sogar umgekehrt zu investieren - also im September zu verkaufen und im Mai wieder einzusteigen. Quelle: Fotolia
Blick in den Zuschauerraum des Staatstheaters im brandenburgischen Cottbus Quelle: dpa
ein Vater mit seinem Sohn bei einer Schlittenpartie Quelle: dpa
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Rainer Brüderle. Quelle: dpa
Eine indische Braut umgben von anderen Frauen Quelle: dapd
Buddha-Statue in Sri Lanka Quelle: dpa

So kam es nicht wesentlich später zu einer erneuten Euphorie am Markt: Ab 1995 schossen Technologieunternehmen nur so aus dem Boden, das Wort der Stunde war Internet-Start-up. Es entstanden Wirtschaftsmagazine, die fast ausschließlich über die sogenannte New Economy berichteten. Und die Investoren? Hatten die Dollarzeichen in den Augen und vertrauten auf steigende Aktien. Die Kurse der hippen Internetunternehmen stiegen mitunter zweistellig, was man von den Umsätzen nicht immer behaupten konnte. Neben der Homepage und dem Image "hipp und cool" generierten viele der Start-ups keinen Wert - Gewinne waren also zumindest auf Dauer nicht zu erwarten.

Anleger im Paradies

Trotzdem entstanden stündlich neue Fonds, die in den "neuen Markt" investierten, die deutsche Börse legte ein eigenes Marktsegment für New Economy-Investments auf. Jeder, der etwas auf sich hielt, brachte sein Unternehmen an die Börse. Und auch diejenigen, die Aktien skeptisch gegenüber standen, wurden spätestens mit dem Börsengang der Deutschen Telekom Ende der 1990er Jahre überzeugt. "Die Volksaktie kommt" jubelte damals die Bild. Mit Aktien konnte offensichtlich jeder ohne besonderes Zutun reich werden, wer in Internet-Startups investierte, konnte sogar stinkreich werden. Kleinsparer und Großinvestoren rund um den Globus waren verzückt - und kauften, kauften, kauften.

10 Tipps für Börseneinsteiger

Fünf Jahre lang, nämlich bis zum März 2000 ging der Hype gut, wie es auch von 1982 bis 1987 gut gegangen ist. Dann flog erst den Unternehmen und kurz darauf auch den Anlegern der Traum vom großen Geld um die Ohren. Die ersten Pleiten der New Economy, deren Gegenwert oft nur aus dem Gebäude und den darin befindlichen Computern bestand, ließen Anleger aufhorchen. Als dann bekannt wurde, dass einige der Hoffnungsträger ihre Umsätze künstlich aufgeblasen oder gleich ganz erfunden hatten, brach die Illusion vom schnellen, gefahrlosen Reichtum vollends zusammen. Nachdem die Großinvestoren verkauften, tätigten die Kleinsparer Panikverkäufe. Viele verloren ihr gesamtes Vermögen. Der Begriff der Dotcom-Blase entstand.

Spannend ist, dass der Kurssturz am gleichen Tag einsetzte, an dem ein heute immer noch erfolgreiches Unternehmen an die Börse ging. Am 13. März 2000 wagte der Technologiekonzern Infineon den Schritt aufs Parkett: Mit einem Volumen von mehr als sechs Milliarden Euro lancierte die ehemalige Siemenstochter die größte und teuerste Technologieaktie aller Zeiten, es handelte sich um den zweitgrößten Börsengang Deutschlands nach der Telekom. Und alle stürzten sich auf das Papier.

Die Folge: Die Aktie war 33-fach überzeichnet, das Systeme der Börse in Frankfurt kollabierte. Und mit dem Handelssystem brach auch der Volkssport Aktienhandel und die Lust auf Neuemissionen zusammen.

Ähnlichkeiten zum Hype um den Facebook-Börsengang sind natürlich rein zufällig.

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