25 Jahre "Schwarzer Montag" Wie es zu Börsencrashs kommt

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Verbot des Hochfrequenzhandels bringt nichts

Die schwärzesten Börsentage aller Zeiten
Farbenprächtig blühende Tulpen im Erholungspark Britzer Garten in Berlin Quelle: dpa/dpaweb
Strände Neukaledoniens - hier «Kuto Bay» Quelle: dpa-tmn
Broker stehen am 25. Oktober 1929 in der New Yorker Boerse waehrend des Boersenkrachs, der die Weltwirtschaftskrise einleitete ('Schwarzer Freitag'). Quelle: AP
Blick auf das leere Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg. Wegen der Ölkrise wurde am 02.12.1973 zum zweiten Mal ein sonntägliches Fahrverbot verhängt Quelle: dpa
Hektisches Treiben in der Aktienbörse in Frankfurt (Hessen) Quelle: dpa
United Airlines planes arrive at Denver International Airport in Denver Quelle: REUTERS
 Boris Jelzin, links, neben Alexander Korschakow Quelle: AP

Doch eine Lehre zogen die Akteure der Finanzmärkte aus der selbstgemachten Krise nicht. "Nach 14 Tagen war alles vergessen", sagt Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Andere, die ihr Geld trotz der fallenden Kurse in Aktien investierten, verdienten viel Geld, als sich die Werte erholten. Aber immerhin haben die internationalen Handelsplätze auf den Crash reagiert, wenn es schon die Anleger nicht tun. Sie führten elektronische Notbremsen für Kursachterbahnen ein.

  • wenn an den US-Börsen ein Index um mehr als zehn Prozent abstürzt, kann der Handel an der Wall Street für längere Zeit ausgesetzt oder sogar für den gesamten Tag beendet werden
  • an den europäischen Börsen ermöglichen die elektronischer Handelssysteme Unterbrechungen sogar bei einzelnen Aktien

Aber weder diese Notbremsen noch das Verbot des Hochfrequenzhandels werden weitere Crashs verhindern können. Deshalb plädieren Finanzexperten überall auf der Erde für eine Regulierung mit Sinn und Verstand statt mit dem Holzhammer. "Die Regulierung darf sinnvolle Handelsstrategien - auch von Hochfrequenzhändlern - nicht verhindern. So zielen diese zum Beispiel darauf ab, aus Preisdifferenzen am Markt oder aus der Geld-Brief-Spanne Erträge zu erzielen", sagt Peter Gomber, Professor für e-Finance in Frankfurt. Um Liquidität und Preiseffizienz im Markt steigern zu können, seien die ultrakurzen Reaktionszeiten nötig. Sonst steige das Risiko für den Akteur.

Die Strategien der Blitz-Trader

Aber selbst die für Europa geplante Mindesteinstelldauer von Angeboten würde ein Ereignis wie den Flash Crash aus dem Frühsommer 2010 nicht verhindern können. "Der Handel wird immer stärker automatisiert und die Zahl der Transaktionen nimmt kontinuierlich zu. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne, so dass Pannen auch in Zukunft nicht ausgeschlossen sind", sagt Gomber.

Er ist sich sicher, dass sich trotz aller Neuerungen Börsencrashs nicht verhindern lassen. Dafür ist der Mensch zu gierig und vergisst zu schnell.

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