50 Jahre Berkshire Hathaway Warren Buffetts schweres Erbe

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Dividenden und Rückkäufe könnten nötig werden

Buffett bremste dennoch die Erwartungen. Nicht in Bezug auf die Qualitäten seines Nachfolgers, sondern mit Blick auf die Gewinne von Berkshire Hathaway.

Zuletzt liefen die Berkshire-Investments ungewöhnlich schlecht. Der Gewinn von Berkshire Hathaway fiel im vierten Geschäftsquartal um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 4,16 Milliarden Dollar.

Darin liegt ein Teil des Problems: Selbst in schwachen Jahren bleiben Milliardengewinne, die den Cash-Bestand auf mittlerweile 63 Milliarden Dollar anschwellen ließen. Aufgrund der schieren Größe von Berkshire sei es Zukunft schwieriger, die Wachstumsraten der Vergangenheit zu wiederholen, schrieb Buffett im Aktionärsbrief. Zudem sei es zunehmend problematisch, geeignete Investmentchancen für derlei hohe Summen aufzutun.

Aber Buffett jammert nicht. Ausreichend Gelegenheit zu Investitionen sieht er in Unternehmenskäufen für Beträge zwischen fünf und 20 Milliarden Euro. Derzeit zählt das Berkshire-Portfolio rund 80 Firmen. Erst kürzlich erwarb Berkshire den Hamburger Händler für Motorradzubehör, Detlev Louis. „Wir interessieren uns auf jeden Fall dafür, weitere deutsche Unternehmen zu kaufen“, sagte Buffett danach dem „Handelsblatt“.

Seit 1992 hat Berkshire Hathaway um die 170 Milliarden Dollar für Unternehmenskäufe ausgegeben, hat die Nachrichtenagentur Bloomberg ausgerechnet. Dennoch wächst der Bargeldbestand schneller, als Buffett investieren kann.

Von Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufen will Buffett eigentlich nichts wissen. Lieber reinvestiert er die Gewinne gleich in neue Unternehmensbeteiligungen. Dennoch könne es in zehn oder 20 Jahren soweit sein, dass die Erträge so stark steigen, dass geeignete Investmentchancen immer knapper werden und so Dividenden und Rückkäufe auf die Tagesordnung kommen.

Derzeit sind im Dax um die drei Prozent Dividende üblich. Bei einem Aktienpreis von fast 195.000 Dollar für die Berkshire-A-Aktie entspräche das einer Dividende von 5850 Dollar je Aktie.

Aber bis Berkshire-Aktien zu Dividendentiteln werden, dauert es wohl noch.

Mit Material von dpa

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