Frankfurt Probleme mit der Regierung haben Bank Asya am Dienstag auf ein Rekordtief gedrückt. Die Aktien des türkischen Geldhauses fielen an der Istanbuler Börse um zehn Prozent auf 0,89 Lira. Am Vortag hatten sie 20 Prozent verloren, nachdem sie zuvor gut einen Monat vom Handel ausgesetzt blieben.
Die nach islamischen Grundsätzen arbeitende Bank Asya gilt als Leidtragende des Machtkampfes zwischen dem frischgebackenen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinem ehemaligen Verbündeten Fetullah Gülen. Das Geldhaus wurde von Sympathisanten des in den USA lebenden Geistlichen Gülen gegründet.
Im August hatte die Regierung dem Institut das Recht entzogen, Steuerzahlungen anzunehmen und Sozialleistungen auszuzahlen. Damit sollen Kunden nach Einschätzung von Experten gezwungen werden, auf andere Banken auszuweichen. Zudem haben Medienberichten zufolge Staatsbetriebe und Erdogan nahestehende institutionelle Anleger in den vergangenen Monaten vier Milliarden Lira (1,4 Milliarden Euro) von ihren Konten bei der Bank Asya abgezogen. Dies entspricht etwa 20 Prozent der Einlagen.
Das Geldhaus betonte am Dienstag, dass der Betrieb weiterlaufe. Es will über die Ausgabe neuer Aktien bis zu 1,125 Milliarden Lira (393 Millionen Euro) frisches Kapital bei Anlegern einsammeln.