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Aktientipp - Analytik Jena: Großaktionäre schüren die Kursfantasie

Kursverlauf der Analytik-Jena-Aktie

Der Hersteller von Analyse-, Bio- und Labortechnologie ist einer der aussichtsreichsten Spezialwerte in Deutschland. Obwohl die operativen Ergebnisse stark schwanken und derzeit durch Probleme bei einer Tochtergesellschaft in Russland und Libyen zusätzlich belastet werden, sind die langfristigen Aussichten vielversprechend: Analytik Jena ist führend bei Instrumenten für spezielle Analysen (zu Quecksilber, Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff oder Chlor), baut das Zukunftsgeschäft molekulare Diagnostik aus, erzielt im Umsatzschwerpunkt Asien hohe Wachstumsraten und hat mit BASF, Bayer oder Abbott Labs eine Reihe erstklassiger Kunden.

Dass der Aktienkurs derzeit eine erstaunliche Stärke aufweist, hat aber auch mit den Aktionen der Großaktionäre zu tun, die von der kleinen Analytik Jena (Börsenwert 71 Millionen Euro) offensichtlich angetan sind. So hat vor wenigen Tagen die Schweizer Endress+Hauser (EH) ihren Anteil von 10,7 auf über 20 Prozent aufgestockt. Offiziell, so EH, gebe es keine operative Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen und auch keine Übernahmepläne. EH aus Reinach in der Schweiz ist ein großer Anbieter von Messgeräten, der aus mehr als 100 Einzelunternehmen in 44 Ländern besteht – und unter dessen Dach (1,7 Milliarden Euro Jahresumsatz) der Laborspezialist Analytik Jena durchaus passen würde.

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Immerhin ist es erst zwei Jahre her, dass ein anderer Großaktionär, der Niederländer Andries Verder (Anteil 15,5 Prozent), das Jenaer Unternehmen mit seinem eigenen Industriepumpenhersteller verbinden wollte. Das schlug fehl, weil Jena-Chef und Großaktionär Klaus Berka (13,3 Prozent) die staatliche Thüringische Investitionsgesellschaft BM-T (17,7 Prozent) mit ins Boot holte und damit die Selbstständigkeit des Unternehmens sicherte.

Dass die Schweizer EH nun über 20 Prozent hat, wird in Jena offiziell begrüßt, weil damit ein starker und willkommener Investor an Bord sei. Und der kündigt zudem nun auch noch an, in den nächsten zwölf Monaten weiter zuzukaufen. Nur drei bis vier Millionen Euro würde es ihn kosten auf 25 Prozent hochzuziehen und so die Sperrminorität und damit entscheidenden Einfluss auf das Unternehmen zu bekommen.

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