Aktien, Anleihen, Fonds Die Aktientipps der Woche

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Aktientipp - Cresud: Trotz Staatsbankrott Boden gefunden

Kursverlauf der Cresud-Aktie

Argentinien droht der zweite Staatsbankrott seit 2002. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte das Land am La Plata noch zu den stärksten Wirtschaftsmächten der Welt, deren Kornkammer und wichtigster Fleischlieferant es war. An den grundsätzlich positiven Bedingungen gerade für Ackerbau und Viehzucht in der Pampa hat sich nichts geändert. Nur wird dieses große Potenzial blockiert von der argentinischen Regierung und ihrem Hang zur interventionistischen Politik. Ohne dieses politische Risiko wäre eine Beteiligung am argentinischen Agrarkonzern Cresud ein konservativer Weg, um von langfristig steigenden Agrarpreisen und Wertzuwächsen von Farm- und Weideland zu profitieren. Das politische Risiko verleiht dem Investment eine etwas spekulativere Note.

Cresud verwaltet in Lateinamerika 34 Farmen mit fast einer Million Hektar. Zwei Drittel des Portfolios liegen in Argentinien. Über die Beteiligung am brasilianischen Agrarkonzern Brasilagro (25,44 Prozent) konnte die Abhängigkeit vom Heimatmarkt abgebaut werden. Auf Brasilien entfallen jetzt 19 Prozent der Ländereien, auf Paraguay 13 Prozent und auf Bolivien 2 Prozent.

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Aktiv bewirtschaftet werden von Cresud derzeit 402.000 Hektar Acker- und Weideland, davon etwa ein Viertel in Pacht. Produziert werden Sojabohnen, Mais, Weizen, Sonnenblumenkerne, Zuckerrohr sowie Fleisch und Milch. Der Viehbestand umfasst 75.655 Mastrinder, 2552 Milchkühe und 15.000 Schafe. Neben den produktiven Flächen werden derzeit 135.000 Hektar landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Hinzu kommen entwicklungsfähige Landreserven von 205 000 Hektar. Als Entwickler von landwirtschaftlichen Flächen arbeitete Cresud bisher sehr erfolgreich. Bei bisher 32 Farmverkäufen in zwei Jahrzehnten lag der Verkaufspreis im Schnitt 200 Prozent über dem Einstiegspreis. Knapp drei Viertel von Cresuds Marktwert (461 Millionen Dollar) werden abgedeckt durch den Anteil an der Immobiliengesellschaft Irsa (64,5 Prozent), die in Argentinien Bürogebäude, Supermärkte und Hotels besitzt. Der argentinische Agrartitel notiert als Hinterlegungsschein (ADR) auch an der US-Börse Nasdaq. Dort sieht es so aus, als habe der Kurs Boden gefunden.

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