Aktien, Anleihen, Fonds Anlagetipps der Woche

Covesto-Aktien boomen dank steigendem Kunststoffbedarf, der niederländische Generikakonzern Mylan wird nach der Übernahme des Konkurrenten Meda spannend. Außerdem: Nebenwerte aus Skandinavien.

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Logo von Covestro. Quelle: dpa

Aktientipp: Covestro - Aufstiegshoffnung in Leverkusen

Covestro-Aktien sind eine Erfolgsgeschichte. Seit der Neuemission im Oktober vergangenen Jahres ist der Kurs um 88 Prozent gestiegen. Doch selbst für Nachzügler ist die Aktie immer noch interessant – möglichst bei einem Rücksetzer. Covestro profitiert vom steigenden Bedarf an hochwertigen Kunststoffen, vor allem in den Branchen Auto, Elektronik, Bau oder Sport und Freizeit. Nachdem die verkauften Mengen im ersten Halbjahr um fünf Prozent stärker als erwartet gestiegen sind, rechnen die Leverkusener im zweiten Halbjahr mindestens mit einem ebenso hohen Zuwachs.

Preisrückgänge drücken zwar den Umsatz, dafür profitiert Covestro seinerseits von günstigen Rohstoffen. Da in den vergangenen Monaten hohe Kosten wie beim Börsengang 2015 wegfielen und die Produktion optimal ausgelastet ist, kam es im ersten Halbjahr zu einem Gewinnsprung von 54 Prozent.

Aktientipp Covestro

Fast zwei Drittel der Covestro-Aktien gehören immer noch der Konzernmutter Bayer. Rechnerisch wäre dieser Anteil derzeit 5,9 Milliarden Euro wert – Geld, das Bayer gut brauchen könnte, sollte es zur Megaübernahme des Agrarchemikers Monsanto kommen.

Dass für Covestro die Eigenständigkeit ein Vorteil ist, hat die Entwicklung der vergangenen Monate gezeigt. Sogar 2,1 Milliarden Schulden an Bayer, die Covestro zum Börsengang aufgeladen wurden, konnten zurückgezahlt werden. Und sollte sich bei einem möglichen Rückzug von Bayer der Anteil freier Aktionäre bei Covestro deutlich erhöhen, ist die Aktie reif für den Dax.

Aktientipp: Mylan - Aufbaukurs mit Pillen und Spritzen

Für 7,2 Milliarden Dollar kauft der niederländische Generikakonzern Mylan den schwedischen Konkurrenten Meda. Billig ist das nicht für 2,3 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Dennoch sollte sich die keineswegs feindliche Übernahme langfristig auszahlen: Die vor allem in Europa und in den Schwellenländern gut vertretene Meda ergänzt die in Nordamerika starke Mylan. Zudem kann Mylan mit Meda die rentable Sparte Selbstmedikation auf über eine Milliarde Dollar Jahresumsatz ausbauen. Die Nettorendite von Meda (im ersten Halbjahr 6,3 Prozent Reingewinn vom Umsatz) liegt etwa auf dem Niveau von Mylan.

Aktientipp Mylan

Wenn Entwicklung, Produktion und Vertrieb beider Unternehmen bis nächstes Jahr zusammengelegt sind und bei Mylan dann keine Übernahmekosten mehr anstehen, dürfte die Nettorendite zweistellig ausfallen. Für die Aktie heißt das: Die Kursbewertung für die Gewinne 2017 liegt um elf. Das ist günstig. So gesehen eignen sich Mylan-Aktien besonders für eine mehrjährige Anlage. Mit um die 35 Prozent Eigenkapitalquote sind beide Unternehmen gut finanziert.

Acht Prozent Umsatzplus im zweiten Quartal erzielte Mylan vor allem dank Preiserhöhungen bei EpiPen, einer Fertigspritze gegen gefährliche allergische Reaktionen. Ein ähnliches Produkt, das 2017 von Konkurrent Teva auf den Markt kommen soll, könnte die EpiPen-Erlöse etwas dämpfen. Auf der anderen Seite hat Mylan mehrere Biosimilars – biotechnologisch hergestellte Generika – in der Pipeline, von denen ein neues Präparat gegen Gelenkentzündung besonders vielversprechend ist. Gemeinsam mit der amerikanischen Momenta Pharma und der indischen Biocon arbeitet Mylan derzeit an 15 neuen Biosimilars, die vor allem für den hier überdurchschnittlich wachsenden Markt in den Schwellenländern gedacht sind.

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