Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihe Otto

Drei Aktientipps für vorsichtige Anleger
E.On - Aktie wieder unter StromAls größter Kernkraft-Nutzer hat E.On besonders unter der Energiewende gelitten. E.On hat aber auch mehr und konsequenter als die Konkurrenten RWE und Vattenfall in Erneuerbare investiert, was sich langfristig auszahlen dürfte. Außerdem hat E.On die Krise genutzt, um sich von schwach rentablen Beteiligungen zu trennen, und hat Schulden abgebaut. Quelle: Bloomberg Quelle: dpa
Ein Joker könnte das Geschäft mit Flüssiggas werden, das die E.On-Tochter Ruhrgas ausbaut. Dem flüssigen Brennstoff gehört nach Meinung von Versorgungsexperten die Zukunft. Umsatz 2012 (in Mrd. €): 111,5 Kurs/ Stoppkurs (in €): 18,76/ 16,30 Börsenwert (in Mrd. €): 37,5 Dividendenrendite (in %): 5,3 KGV 2012/ 2013: 8,7/ 10,4 Chance/Risiko: 5/4 Stand: 4. Oktober 2012
Deutsche Telekom - Rendite bleibt attraktivZwar läuft das Stammgeschäft (Deutschland) schleppend, doch zeichnet sich im Ausland Besserung ab. Die Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA soll mit Konkurrent Metro PCS fusionieren. Der Markt senkte darüber erst mal den Daumen: zu klein, zu teuer. Doch langfristige Synergien werden unterschätzt. Das neue Unternehmen wäre immerhin fast so groß wie die Nummer drei im US-Markt (Sprint). Quelle: dapd
Das Versprechen der Deutschen Telekom, die Dividende nicht zu kürzen, läuft zwar 2013 aus; doch mehr als fünf Prozent Rendite sind auch in den kommenden Jahren drin. Umsatz 2012 (in Mrd. €): 58,1 Kurs/ Stoppkurs (in €): 9,61/ 8,20 Börsenwert (in Mrd. €): 41,5 Dividendenrendite (in %): 7,3 KGV 2012/ 2013: 15,2/ 15,0 Chance/Risiko: 6/5 Stand: 4. Oktober 2012
K+S - Teuer, aber gutSicher, es gibt günstiger bewertete Aktien im Dax. Doch wer K+S nur nach Kurs- Umsatz und KGV bewertet, springt zu kurz. Beim einzigen deutschen Rohstoffkonzern müssen auch die Reserven in die Betrachtung mit einfließen. Und davon hat K+S eine Menge, sie dürften noch bis Ende des Jahrhunderts reichen. Quelle: AP
K+S In Kanada sollen neue Vorkommen von 160 Millionen Tonnen Kali erschlossen werden, dem wichtigsten Grundstoff für Dünger. Die Düngernachfrage steigt weiter, weil Ackerland knapper wird, die Weltbevölkerung aber wächst. Umsatz 2012 (in Mrd. €): 4,2 Kurs/ Stoppkurs (in €): 39,46/ 31,30 Börsenwert (in Mrd. €): 7,6 Dividendenrendite (in %): 3,3 KGV 2012/ 2013: 12,3/ 11,1 Chance/Risiko: 6/5 4. Oktober 2012

Mit einem Kupon von fast vier Prozent gehört die neue Anleihe des Versandkonzerns Otto zu den interessanten Angeboten. In der Tat liegen 3,6 Prozent Rendite, die sich bei Kursen um 100,30 Prozent ergeben, um 2,7 Prozentpunkte über Bundesanleihen gleicher Laufzeit.

Das Wohl der Otto-Anleihe hängt weniger vom Modeversand ab, als es auf den ersten Blick scheint. Für Käufer der Anleihe ist das eine gute Botschaft. Denn nachdem die großen Versandhäuser Quelle und Neckermann untergegangen sind, stellt sich die Frage, ob Otto nicht eines Tages das gleiche Schicksal trifft. Und obwohl Otto die Zeichen der Zeit erkannt hat und massiv auf Online-Handel setzt, ist Modeversand ein zähes Geschäft. Teurer Einkauf und aggressive Online-Konkurrenten drücken die Margen. Der Versand bringt zwar mit Abstand den größten Anteil der mehr als elf Milliarden Euro Umsatz, die Otto im laufenden Geschäftsjahr (bis Februar 2013) machen dürfte, die Gewinne aber sind mager. Kein Wunder, dass Otto seine Marken (Otto, Schwab, Bauer) zusammenführt und Stellen streicht.

Der Grund, warum Otto seine Konkurrenten überlebt hat und auch für die nächsten Jahre nicht schlecht dasteht, ist der Aufbau weiterer Geschäftsfelder. Schon Service und Logistik (Hermes) brachte im vergangenen Jahr vor Steuern etwa so viel wie die ganze Mode-Division.

Entscheidend aber ist die Finanzdienstleistungstochter Eos. Sie ist seit Jahren der wichtigste Gewinnbringer. Als Deutscher Inkasso-Dienst entstand sie 1974 aus der Mahn- und Rechtsabteilung des Otto-Versands. Mit Geschäft in 27 Ländern gehört Eos heute zu den führenden Finanzdienstleistern für das Management von Forderungen. Dank Eos dürften Finanzdienstleistungen 2012/13 die 223 Millionen Euro Vorsteuergewinn des Vorjahres weit übertreffen und damit dem Otto-Konzern unterm Strich schwarze Zahlen bescheren. Dass netto im Konzern im vergangenen Jahr nur 23 Millionen Euro Gewinn blieben, zeigt, wie wichtig die Eos-Beiträge sind.

Kurs (%) 100,34
Kupon (%)3,875
Rendite (%) 3,60
Laufzeit bis 1. November 2019
WährungEuro
ISINXS0847087714

Trotz des Eos-Erfolgs sind die Finanzkennzahlen des Otto-Konzerns nicht überragend. Vor allem drücken 2,4 Milliarden Euro Nettoschulden, fast das Fünffache des zuletzt ausgewiesenen Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibung und Amortisation. Doch hinter dem Versand steht die Familie Otto, deren Vermögen auf mehr als acht Milliarden Euro geschätzt wird. Das sollte helfen, die Zinsen pünktlich zu zahlen und 2019 die 300 Millionen Euro Nennwert zu tilgen. Die neue Anleihe eignet sich als Ergänzung in einem Depot, nicht aber als Schwerpunkt.

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